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Best of Bocki #64 – Planlos glücklich

03. Januar 2021


Bocki zeigt beim Joggen ein Herz mit den Fingern

Leute, frohes Neues! Gut sechs Wochen ist mein letztes sportliches Update nun schon wieder her. Wo ist die Zeit hin? Die aufmerksamen Blogleser von euch erinnern sich an den Status Quo von November, die Suche nach dem richtigen Drive und dem gesunden Maß zwischen Alltag, Familie und Training. Es hat sich alles eingepegelt! Wenn auch ganz anders als gedacht.

Ich hol‘ euch nochmal kurz ab: November. Nach wochenlanger Abstinenz vom Training und gänzlich ohne sportliches Ziel oder Abenteuer vor Augen, musste ich erkennen, dass mir der Sport im Alltag wirklich wahnsinnig fehlt. Ich dachte, dass ich wohl am besten damit fahre, wenn ich einen Ansatz nach Schema F wähle: Alles muss möglichst routinemäßig ablaufen, dann funktioniert das! Ich muss zum Stereotyp-Triathlet werden, dann funktioniert das! Wenn ich gedankenlos einen Trainingsplan abspulen kann, dann funktioniert das!

Würde mir dieser Weg doch nur nicht so wahnsinnig langweilig erscheinen! Dieser komplette Ansatz ist der exakte Gegenentwurf meiner Persönlichkeit. Wahrscheinlich bin ich auch deshalb so inkonsequent mit vielen Dingen umgegangen. Nur zwei Beispiele: Kumpel Nils Frommhold stand parat und hätte mich mit Trainingsplänen versorgt, ich hatte das ja angeleiert. Ich habe die Möglichkeit dann aber doch nie in Anspruch genommen. Seit Wochen steht hier ein alter Smarttrainer meiner Schwester in der Bude und wäre für Indoor-Training und Zwift-Sessions bereit. Ich habe ihn bis heute kein einziges Mal angerührt.

Systemfehler

Es war also eigentlich alles bereit, aber ich habe das bekanntermaßen Schwerste nicht geschafft: den Anfang. Gibt es klarere Signale für etwas, auf das man offensichtlich keinen Bock hat und sich vielleicht ein bisschen viel einreden wollte? Ich denke nicht. Denn ich war ja gleichzeitig sportlich wieder richtig umtriebig und aktiv. Irgendwo musste also ein Fehler im System stecken.

Der Fehler lag jedoch nicht im System, der Fehler war das System. Ich habe aus einer falschen Perspektive überlegt, als ich nach der passenden Herangehensweise gesucht habe. Irgendwie dachte ich: Du musst den vernünftigen Weg gehen! Mit Trainingsplan und Dienst nach Vorschrift, macht es am meisten Sinn! Und exakt diese Überlegung würde ich nach wie vor zu 100 Prozent unterschreiben, wenn man ein Ziel erreichen möchte, das damit in Zusammenhang steht sich sportlich zu verbessern, leistungsstärker zu werden oder ein bestimmtes, definiertes Ergebnis zu erzielen.

Nur habe ich eine kleine, aber richtungsweisende Feinheit nicht bedacht: Was will ich denn überhaupt erreichen, wenn ich wieder ins Training einsteige? Welchen Sinn erfüllt Training und Sport mittlerweile für mich?

Während ich in den letzten Wochen also, vom Spaß an der Sache getrieben, auf dem Crosser durch die Gegend bretterte – am 4. Advent immerhin über viereinhalb Stunden – oder die spontane Festive100 Laufaktion (in Anlehung an die Festive500) einstreute und zwischen Weihnachten und Silvester quasi alle Distanzen von 5 Kilometer bis Marathon lief, erkannte ich: Das ist es, was Sport mir mittlerweile tatsächlich gibt. Für mich liegt der Sinn nicht (mehr) in einem sportwissenschaftlich begründeten Langzeitplan. Ich möchte meinem Sportsgeist und Instinkt folgen, Dinge ausprobieren. Scheitern? Warum nicht. Schaffen? Auf geht’s zum nächsten Abenteuer!

  • Pushing Limits Festive100

  • 24. Dezember – 21 Kilometer in 1:28:28 Stunden (Pace 4:13 min/km)
  • 25. Dezember – 15 Kilometer in 1:15:12 Stunden (Pace 5:01 min/km)
  • 27. Dezember – 5 Kilometer in 22:07 Minuten (Pace 4:25 min/km)
  • 28. Dezember – 42 Kilometer in 3:27:01 Stunden (Pace 4:56 min/km)
  • 30. Dezember – 7 Kilometer in 33:02 Minuten (Pace 4:43 min/km)
  • 31. Dezember – 10 Kilometer in 38:52 Minuten (Pace 3:53 min/km)

Ich kenne natürlich die Vorzüge von Trainingsplänen. Deswegen nochmal wie oben geschrieben: Gibt es ein definiertes sportliches Ziel, führt meiner Meinung nach kein Weg an einem sinnvollen Trainingsplan, der strukturiert aufeinander aufbaut, vorbei. Oder wenn es die persönliche Motivation erfordert, weil ein Trainingsplan immer auch ein Stück Verpflichtung sich selbst und dem Coach gegenüber bedeutet. Nur um auf Nummer sicher zu gehen und dass ich nicht falsch verstanden werden: Ich spreche einem Trainingsplan nicht seinen Sinn ab. Nur für mich persönlich ist das nicht mehr das Mittel zum Zweck. Ihr versteht schon, was ich meine!

What’s next?

Also, was kommt als nächstes? Erstmal lege ich ein bisschen die Beine hoch und erhole mich von den zurückliegenden 100 Laufkilometern. Ich bin sicher, dass mir dann schon bald das nächste Projekt einfällt. Oder habe ich vielleicht sogar schon eine Idee? Ich halte euch auf dem Laufenden!

Bis in Kürze, euer Bocki

 

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1 Kommentare

  1. Hey Bocki, danke für die Einblicke! Und danke auch für die vielen coolen und schrägen Nummern, die Ihr so veranstaltet. Du bringst es für mich auf den Punkt: Es gibt nicht nur den einen Weg und noch weniger das eine Ziel. Die persönliche Motivation zu checken und den wirklich persönlichen Zielen auf die Spur zu kommen ist vermutlich das Salz in der Suppe und der Turbo für die eigene Motivation. Mach(t) weiter so!!! Gruß von der Spree an den Rhein