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Magnus Ditlev: „Mir wird der Trubel schnell zu viel.“

24. Juni 2023


Magnus Ditlev Challenge Roth

Er geht als absoluter Favorit an den Start beim Challenge Roth. Aber Druck merkt man Magnus Ditlev nicht wirklich an, als wir ihn zum Kurz-Interview treffen. Nervosität vielleicht. Und das ist auch gut so. Wen sieht er auf dem Podium? Und den Status des Sports aktuell? (Bilder: Simon Gehr)

Keine Frage: Magnus Ditlevs Leben hat sich verändert. Auf dem Boden geblieben ist er trotzdem – und nach wie vor bekennend schüchtern. Das macht ihn sausympathisch. Unterschätzen sollte man ihn deswegen aber noch lange nicht.

Was auch keine Frage ist: Der Mittzwanziger hat mit seiner Challenge Roth-Performance 2022 der gesamten Triathlon-Szene ordentlich eingeheizt und sämtliche Konkurrenz beeindruckt. Im vergangenen Jahr kam er allein zum Rennen – aber in diesem Jahr hat er ein ganzes Team dabei. Freunde, wir sagen es ja immer wieder: Triathlon verändert das Leben.

Ein kurzes Gespräch über Race-Pläne, die Szene und Druck …

Pushing Limits: Willkommen zurück! Was überwiegt gerade: die Vorfreude oder der Respekt?
Magnus Ditlev: Aktuell ist es die Vorfreude. Und das liegt vor allem daran, dass ich noch ganz genau weiß, wie es letztes Jahr war – nämlich komplett anders. Ich war hier ganz allein und dieses Jahr komme ich mit einem ganzen Team zurück. Es ist einfach unglaublich, was ein Rennen bewirken kann. Dabei hat sich eigentlich das Drumherum gar nicht so sehr verändert: Ich bin am selben Ort, schlafe in derselben Unterkunft.

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Aber ist die Entwicklung, die sich seit dem Rennen im vergangenen Jahr ergeben hat, wirklich uneingeschränkt positiv? Schließlich kommt mit einem größeren Set-Up nicht selten auch der größere Druck auf …
Magnus Ditlev: Ich muss definitiv mit ein paar Problemen klarkommen, die ich vorher nicht hatte. Früher habe ich meine Zeit „nur“ mit Training verbracht, jetzt sind eine ganze Menge Termine hinzugekommen – wenngleich Sponsoring natürlich essentiell in unserem Sport ist, ist es auch stressiger. Heute habe ich mehr Verpflichtungen, muss mehr organisieren. Zum Glück habe ich ein Team um mich herum, denn ich bin nicht so der Typ, der solchen Aufgaben viel Aufmerksamkeit schenkt. Mir wird der Trubel schnell zu viel – schließlich bin ich eher schüchtern. Aber damit muss ich eben auch einen Umgang finden, das gehört dazu. Insofern kann ich, um deine Frage zu beantworten, mehr Positives an den Veränderungen sehen.

Wenn wir schon bei Veränderungen sind: Mit welchem Gefühl gehst du als Athlet nach dem Vorfall in Hamburg an den Start?
Magnus Ditlev: Auch die letzten Geschehnisse sind ein Thema, aber Felix und sein Team haben mir diesbezüglich schon vor Hamburg ein gutes Gefühl gegeben. Die neuen Regularien bezüglich der Motorräder auf der Strecke wurden schon vorher beschlossen. Und nach Hamburg wurden die Regularien auch noch mal angepasst – jetzt sind sie strenger. Das macht das Rennen sicherer, aber auch ehrlicher.

Fakt ist aber auch: Triathlon wird immer schneller und spektakulärer. Und du bist mittendrin. Was ist deine Meinung zu dieser Entwicklung, die ja auch nicht nur Gutes hat?
Magnus Ditlev: Im Großen und Ganzen ist Triathlon in einer sehr guten Ausgangslage aktuell. Alles entwickelt sich schnell – aber auch dieses ständige Besser-Werden-Wollen fordert seinen Tribut. Zum Beispiel in Form von gesteigertem Medieninteresse. Triathlon ist inzwischen eher ein ganzes Ökosystem, das weiterwächst und in dem alles voneinander abhängig ist.

Schmeißen wir zum Schluss die Glaskugel an: Welches Podium tippt der Roth-Sieger aus dem vergangenen Jahr für 2023? Gewinnen möchte hier jeder, das ist klar … aber wer hat wirklich den Mut, in diesem Starterfeld zu überzeugen? Ein Sieg ist bei so einer Leistungsdichte ja fast schon frech.
Magnus Ditlev: Okay, ich muss mich jetzt natürlich auf Platz eins tippen und darauf hoffe ich natürlich auch. Ein zweiter Däne, also Daniel Baekkegard, darf es auf Platz zwei schon sein. Und bei Platz drei setze ich auf Patrick.

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