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Supporter-Guide: Für einen erfolgreichen Tag am Streckenrand

19. August 2021


Triathlon Supporter

Die Athleten spielen am Race Day natürlich die Hauptrolle. Die eigentlichen Stars jedoch sind die Support-Crews am Streckenrand. Familie, Freunde, Trainingskollegen – all diese Menschen machen den Wettkampf-Tag am Ende zu einer wirklich runden Sache. Und einem unvergesslichen Erlebnis. Mit diesem Blog wollen wir unsere Erfahrungen mit euch, den Supportern, teilen. Titelbild: Ruben Best

Wissen wir doch alle: So ein Athlet kann in der Rennwoche ein echtes Nervenbündel sein. Als Supporter möchte man ihm oder ihr nicht zusätzlich zur Last fallen – und trotzdem hat man einige Fragen, die es eigentlich noch zu klären gilt. Hoffentlich können wir euch mit diesem Blog ein bisschen weiterhelfen!

Richtig verhalten als Supporter

Wie verhält man sich als Supporter also „richtig“, wenn die Nerven blank liegen? Aller erste Regel: Cool bleiben! So schwer es auch fällt, aber ein Athlet ist in der Rennwoche nicht mehr er selbst.

Unbekannte Charakterzüge tun sich auf, Nervosität und apathisches Verhalten sind an der Tagesordnung. Jetzt gilt es als Supporter ab und zu mal die Zähne zusammenzubeißen und sich ein eigenes Mantra vorzubeten: „Er/sie meint das gar nicht so. Er/sie meint das gar nicht so. Er/sie meint das gar nicht so.“ Oder: „Am Sonntag ist alles vorbei. Am Sonntag ist alles vorbei. Am Sonntag ist alles vorbei.“

Ja gut, das ist die Schattenseite im Leben eines jeden Supporters. Aber merkt euch: Ihr seid nicht allein! Am Wochenende werdet ihr hunderte, tausende Menschen treffen, denen es genauso geht wie euch. Vereint im Geiste geht es also mit großen Schritten in Richtung des längsten Tag des Jahres.

Vorbereitung ist alles!

Nehmt euch in den Tagen vor dem Rennen ein bisschen Zeit, um euch mit den Strecken und den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen. Euer Ziel sollte es sein, dass ihr den Wettkampf und die Bedingungen mindestens genauso gut kennt wie es euer Athlet bereits seit Wochen tut. Gleichzeitig solltet ihr vermeiden euer Wissen ungefragt raushängen zu lassen. In der Rennwoche gilt, was der Athlet sagt. Und sollte er doch mal daneben liegen und ihr wisst es besser, dann vermeidet trotzdem jegliche Diskussionen oder Streitgespräche. Macht es dann einfach, wie ihr es für richtig haltet. Seid euch bitte nur 100 prozentig sicher, dass es zum Wohle und nach den Vorstellungen eures Athleten ist, was ihr plant oder tut!

Für den Sportler kann es extrem nervenaufreibend sein, wenn etwas nicht nach seinen Wünschen oder Vorstellungen verläuft.

Es macht durchaus Sinn, eine „Besprechung“ in der Rennwoche einzuberufen. In diesem Rahmen setzt ihr euch gezielt mit eurem Athleten an einen Tisch und fragt ihn nach seinen Wünschen, die er für den Race Day an euch hat. Fragt konkret nach, wie ihr in in den Tagen vor dem Rennen unterstützen könnt und welche Erwartungen er an euch während des Wettkampfs hat. Und nur keine Scheu: Nehmt euch die Zeit all diese Punkte mit Stift und Zettel zu notieren. So habt ihr die Chance, dass ihr euch in einer stillen Minute nochmal darauf besinnen könnt, was eure Aufgabe sein wird.

Führt euch immer wieder vor Augen, dass der Wettkampf-Tag das große Ziel ist, für das der Sportler – und natürlich ihr selbst auch! – in den letzten Monaten auf so vieles verzichtet und hart gearbeitet hat. Es ist DER große Tag! Und als Supporter seid ihr ein unheimlich wichtiger Teil des großen Ganzen. Und eins könnt ihr mir glauben: Am Ende des Tages ist es nicht nur der Stolz auf den Athleten, der euch erfüllt. Es wird auch der Stolz über euch selbst sein und die Dankbarkeit eures Schützlings, die die beste Antwort auf die Frage „Wofür all das Ganze?“ sein wird.

Eure Mühe wird belohnt – früher oder später!

Erfahrungsgemäß können es die banalsten Dinge sein, mit denen man den Athleten in der Rennwoche unterstützen kann. Besonders beruhigend ist es für den Athleten, wenn ihr ihn mit kleinen Dingen überrascht. Es soll nun zum Beispiel sehr heiß werden: Also besorgt euch noch eine kleine Kühltasche, die ihr in den Rucksack packen könnt, damit ihr in den Tagen vor dem Rennen stets gekühlte Getränke griffbereit habt. Oder besorgt noch den Lieblingsfilm eures Schützlings, damit ihr ihn euch tagsüber entspannt, gemeinsam reinziehen könnt, um die Zeit bis zum Wettkampf angenehmen zu gestalten. Es sind wirklich die kleinen Dinge, die den Athleten zusätzlich positiv aufs Rennen einstimmen können.

Es geht am Wettkampf-Tag aber natürlich auch um euch! Mit den Strecken habt ihr euch bereits vertraut gemacht, allerdings kann es ganz schön stressig werden, sobald der Startschuss gefallen ist. Denkt bitte daran zwischendurch ausreichend zu trinken und zu essen! So dämlich es klingen mag, aber das vergisst man gerne mal, da sich die Gedanken stets um die nächste Splitzeit und den nächsten Treffpunkt drehen. Außerdem solltet ihr gut gekleidet in den Renntag gehen: Wenn es tatsächlich so heiß wird, wie es aussieht, dann schadet es nicht eine Kopfbedeckungen dabei zu haben, Sonnencreme und natürlich die Möglichkeit zwischendurch euer Smartphone-Akku wieder aufladen zu können.

Supporter-Checkliste: Diese Dinge solltet ihr am Wettkampf-Tag dabei haben

  1. Snacks und ausreichend Getränke (für euch selbst!)
  2. Sonnencreme, Lippenbalsam
  3. Ladekabel fürs Smartphone
  4. Mindestens eine (voll geladene!) Powerbank pro Support-Crew
  5. Bargeld
  6. Kopfbedeckung
  7. Passendes Schuhwerk (am besten mit Socken), damit es keine Blasen gibt
  8. Ausgedruckte Streckenpläne (oder gut auffindbar auf dem Smartphone)
  9. Ausgedruckter Zeitplan (oder gut auffindbar auf dem Smartphone)
  10. Hygieneartikel: Taschentücher, Desinfenktionsmittel, feuchte Tücher

  11. Fernglas
  12. Bluetooth-Musikbox (Akku voll geladen)
  13. Playlist auf dem Handy
  14. Untensilien zum anfeuern: Ratschen, Glocken, usw.
  15. Refill-Kaffeebecher
  16. Regenschirm
  17. Fahrrad, Kick-Roller, o.ä. als Fortbewegungsmittel
  18. Fahrradschloss
  19. Schokoriegel für den Hunger zwischendurch

Profi-Supporter-Tipp: Sprecht mit dem Athleten bereits vor dem Rennen ab, wo ihr euch nach dem Zieleinlauf trefft. Dort könnt ihr dann warten und euch entspannt in die Arme nehmen.

Dabei wollen wir es vorerst belassen. Sollten euch allerdings aus eigener Erfahrung noch weitere Dinge einfallen, die am Race Day helfen können, dann bitte ab in die Kommentare damit! Wahrscheinlich gibt es jede Menge Menschen, denen ihr damit helfen könnt. Und solltet ihr Fragen haben, mit denen ihr euren Athleten nicht nerven wollt, dann bitte immer her damit. Wir versuchen gerne so gut wie möglich mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

 

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8 Kommentare

  1. Großartiger Artikel und so was von wahr! Ich bin Supporter und Ehemann für eine Athletin in Roth und Mega stolz auf sie. „Der Athlet hat immer recht“ gilt quasi in der gesamten Vorbereitung 🤪

    Ein guter Tipp noch: Toiletten Papier, Stecknadel (beim hektischen WC Gang kann der Einteiler schnell kaputt gehen und der Reisverschluss versagen – bereits passiert!), 2te Sonnenbrille und Kontaktlinsen!

  2. So lieb es (meist) von den Eltern gemeint ist – aber vor dem Rennen Bilder und Videos von einem machen bitte nur dann, wenn es der Athlet wirklich möchte. Nie einfach ohne zu fragen. Beim Rennen dann aber natürlich so viel wie möglich 🙈😂 Und dann war ich bisher immer dankbar, wenn mein Supporter morgens beim eincremen, Haare machen, Radl herrichten etc. geholfen hat. Es gibt nichts schöneres als dass man körperlich noch ein bisschen „betüdelt“ und entlastet wird – das beruhigt ungemein!

  3. Der Beitrag ist sicher gut gemeint – aber ich glaube, wir als AthletInnen sollten uns nicht so wichtig nehmen. Das Universum dreht sich, auch wenns kaum zu glauben ist, nicht ausschließlich um uns und unsren Sport.

  4. Ihr hättet kein besseres Titelbild und die Story dahinter wählen können, wie ich finde. Vielleicht lass ich euch daran mal teilhaben: Ich hatte den wohl besten Support den man sich nur vorstellen kann, sowohl an der Strecke selbst als auch von überall haben mich Freunde und Family förmlich ins Ziel getragen! Schon auf dem Rad wurden mir Rückstände via whiteboard angezeigt. Auf dem Marathon dann hat mich der kleiner werdende Abstand zum Führenden, der mir an verschiedensten Stellen auf der Laufrunde zugerufen wurde ins Runners-high befördert und mich so durch das ein oder andere Tief geführt. Es war also perfektes Coaching von Nils Goerke, danke an dieser Stelle an ihn und an alle die sonst noch am Start waren um mich anzuschreien! Auch für den Support den ich von meinem Team und RAD RACE bekomme! Sorry fürs gelaber, aber es war einfach unglaublich geil für mich an diesem besagten Sonntag!
    ps kleine Sidestory noch: einer unserer Supporter kam pünktlich 3.30uhr als unser Wecker geklingelt hat, stark alkoholisiert, in unser Airbnb gestolpert, auch er hat uns direkt ohne Schlaf den ganzen Tag bis ins Ziel begleitet, auch sehr Willensstark und eine lustige Ablenkung vor dem Rennen!

  5. Denke das Zitat von Daniel Eilers sagt alles:
    Ein Langstrecken-Triathlon ist kein Solo-Lauf – im Moment des Zieleinlaufs denkt man zwar, dass man der Größte ist. In Wahrheit sind aber die groß, die diesen Zieleinlauf möglich machen: Partner, Familie, Freunde, Arbeitgeber, Kollegen, Trainer, Unterstützer, Zuschauer, Helfer.

  6. Ihr hättet kein besseres Titelbild und die Story dahinter wählen können. Vielleicht lass ich euch daran mal teilhaben: Ich hatte den wohl besten Support den man sich nur vorstellen kann, sowohl an der Strecke selbst als auch von überall haben mich Freunde und Family förmlich ins Ziel getragen! Schon auf dem Rad wurden mir Rückstände via whiteboard angezeigt. Auf dem Marathon dann hat mich der kleiner werdende Abstand zum Führenden, der mir an verschiedensten Stellen auf der Laufrunde zugerufen wurde ins Runners-high befördert und mich so durch das ein oder andere Tief geführt. Es war also perfektes Coaching von Nils Goerke, danke an dieser Stelle an ihn und an alle die sonst noch am Start waren um mich anzuschreien! Auch für den Support den ich von meinem Team und RAD RACE bekomme! Sorry fürs gelaber, aber es war einfach unglaublich geil für mich an diesem besagten Sonntag!
    ps kleine Sidestory noch: einer unserer Supporter kam pünktlich 3.30uhr als unser Wecker geklingelt hat, stark alkoholisiert, in unser Airbnb gestolpert, auch er hat uns direkt ohne Schlaf den ganzen Tag bis ins Ziel begleitet, auch sehr Willensstark und eine lustige Ablenkung vor dem Rennen!