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Profi vs. Influencer: Konkurrenz belebt das Geschäft

04. März 2018



Kann man Profi-Sportler überhaupt mit Influencern vergleichen? Diese Frage habe ich mir in diesem Blog bereits 2018 gestellt. Meine Antwort lautete damals: Ich finde nicht. Im Zuge des PRO:jects habe ich den Beitrag aus der Mottenkiste gezogen, um die Sicht von früher mit euch zu teilen. Was denkt ihr heute?

Profis definieren sich über sportliche Leistung im Wettkampf, Influencer über Reichweite von Beiträgen in den sozialen Medien. Das Problem: Für Unternehmen, die in einem gewissen Markt ihr Geld verdienen, ist beides interessant, um ihr Produkt oder ihre Dienstleistung vorzustellen und bekannt zu machen. Ein Aufklärungsversuch.

Es ist relativ klar was einen Profi-Sportler auszeichnet: Der volle Fokus aufs Training, das ständige Streben nach Optimierung in allen Bereichen, der Vergleich mit anderen Athleten im Wettkampf und am Ende immer die klare Definition über die sportliche Leistung anhand eines Ergebnisses. Gewinnt ein Athlet Rennen oder kämpft zumindest bis zum Umfallen, gewinnt er Aufmerksamkeit und Fans. Das ist gut für die Sponsoren und somit die eigene Geldbörse. Einfach gesagt.

Aber was kann und macht ein Influencer? An allererster Stelle sieht er oder sie meistens verdammt gut aus. Immer. Während einem Profi-Sportler im Rennen vor lauter Anstrengung auch mal die Rotze in der Fresse hängt, wirken Influencer in jeder Lage wie aus dem Ei gepellt. Für Profis ist der Wettkampf Ernstfall. Für Influencer eher Foto-Shooting. So wirkt es zumindest.

Training mit Justin Popeye

Vor ein paar Wochen kam ich am frühen Abend ins Fitness-Studio. Ich hatte bereits vier Stunden Training in den Knochen und war entsprechend angezählt. Kurz bevor ich mein Trainingsprogramm abgeschlossen hatte, ist mir ein smarter Typ aufgefallen. Eine Mischung aus Popeye und Justin Bieber.

Sein Trainingskollege fotografierte ihn – insgesamt sechs Mal – bis Justin Popeye scheinbar endlich zufrieden war mit der Aufnahme. Irgendwie war ich genervt.

Einen Tag später wurde mir das Ergebnis in den Suchvorschlägen bei Instagram angezeigt: Das Bild hatte über 1.500 Likes. Ich warf ein Blick auf das Profil und entdeckte sagenhafte 35.000 Follower.

Ich klickte mich durch die Beiträge und es war ein wahrhafter Basar: Prozente hier, Geschenke dort, unzählige Codes und Promotionaktionen. Mir wurde fast schwindelig. Die Reichweite der Beiträge beeindruckte mich: Zwischen 1.200 und 3.000 Likes pro Bild. Keine Frage: das, was ich sah (und auch bei vielen anderen immer wieder sehe) hat mir persönlich nicht gefallen und war nicht mein Ding. Aber es hat mich beeindruckt und ich habe davor ehrlich gemeinten Respekt. Geschmäcker sind verschieden und das ist gut so.

Eigentlich war das der Moment, in dem ich angefangen habe, über den Unterschied von Profi-Sportler und Influencer nachzudenken. Klar, das Phänomen war mir bereits bekannt und das Geschäftsmodell des Influencermarketings auch. Ich kenne auch den Mehrwert, den Influencer einem Unternehmen bieten können, um Marketing zu betreiben. Und wenn man mich nach meiner Meinung fragt, dann sage ich, dass es absolut Sinn macht mit Influencern zusammen zu arbeiten.

Das heißt nicht, dass ich Fan von diesem Trend bin. Aber ich verstehe den Wert.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Profi-Sportler (wenn sie wirklich gut sind und zu den Besten gehören), den Einfluss von Influencern nicht zu spüren bekommen. Im Gegenteil, im besten Falle eröffnen sich auch für einen Profi dadurch neue Erlösmodelle.

Problematisch wird es für Sportler, die sich als Profi versuchen wollen, aber eben noch nicht ganz an der Spitze stehen. Vollkommen zurecht sind diese Sportler für ein Unternehmen, das klare Marken- oder Umsatzziele verfolgt und Geld investiert um diese zu erreichen, weniger wertvoll bzw. hilfreich als Influencer.

Authentizität: Ein schmaler Grat

Spannend wird es an dem Punkt, wo es beginnt, dass sich beide „Betriebsfelder“ miteinander vermischen. Ein Influencer ist noch lange kein sportlicher Superstar, nur weil ihn viele Leute mögen oder verfolgen, was er so treibt. Andersrum kann es genauso holprig (und extrem unauthentisch) wirken, wenn plötzlich ein sehr guter Athlet oder eine sehr gute Athletin versucht Influencer zu werden. Schuster, bleib’ bei deinen Leisten.

Veränderung ist gut und Konkurrenz belebt das Geschäft. Im Endeffekt entwickeln sich in der heutigen Zeit, durch die extreme Vielfalt, die die digitale Welt zu bieten hat, ganz viele spannende Dinge.

Das Schöne an solchen Entwicklungen ist doch, das wir selbst entscheiden können, was uns interessiert und wem wir auf seinem Weg durchs Leben folgen.

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