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Lisa Nordén, Imo Simmonds, Caro Lehrieder: Wer gewinnt das Pushing Limits Race?

16. September 2020


Imo Simmonds Pushing Limits Race

Wer kommt mit den besten Chancen auf den Sieg zum Pushing Limits Race? Welche Favoritinnen werden ein Wörtchen mitreden und auf welche Dynamik dürfen wir uns im Frauenrennen am Sonntag freuen? Hier kommen der Vorbericht, die Aussichten von trirating.com und die persönlichen Tipps der Pushing Limits Crew.

Wenn am Sonntag um 14:50 Uhr der Startschuss fällt, dann ist der Ausgang des Rennens so unvorhersehbar wie sonst nur selten. Das Rennen: Es werden 1.000 Meter im 50 Meter-Pool geschwommen, zwei Athletinnen pro Bahn nebeneinander. Danach geht es auf die 40 Kilometer lange, technisch anspruchsvolle und kupierte Radstrecke, bevor beim abschließenden 10 Kilometer-Lauf die Entscheidung fällt.

Das Schwimmen: Der Auftakt eines umkämpften Rennens

Das Schwimmen dürfte vor allem von drei Athletinnen dominiert werden, die ihren Vorsprung auf dem Rad sicherlich auch mit aller Kraft so lange wie möglich verteidigen werden. Die Rede ist von Schwimmspezialisten Anna-Lena Pohl aus dem Team ERDINGER Alkoholfrei, der britischen Olympionikin Lucy Hall und der Bundesliga erprobten Anabel Knoll.

Anna-Lena dürfte alles in die Waagschale schmeißen, um die Konkurrentinnen schon früh unter Druck zu setzen. Lucy, die mit Erfahrungen aus der schnellen Super League aufwarten kann, wird allerdings etwas gegen einen frühen Alleingang im Rennen der Frauen haben und ebenfalls keinen Meter verschenken. Anabel hingegen bewies erst zuletzt im Bundesliga-Rennen in Saarbrücken, dass sie im Wasser auf einem Niveau mit Lucy schwimmen kann. Vermutlich wird die erste BESTZEIT-Prämie des Tages unter diesen Drei ausgemacht. Als Vierte im Bunde könnte sich Stine Dale aus Norwegen in den Spitzenkampf einschalten. Ob sie jedoch im weiteren Verlauf eine entscheidende Rolle einnehmen kann, muss sich erst zeigen. Mit ihren Starts bei der Weltmeisterschaft in Hamburg und dem Weltcup in Karlsbad, hat sie bereits einige harte Kilometer intus.

Spannend wird dann vor allem die Konstellation dahinter: Mit Lisa Nordén und Caro Lehrieder kommt es zum Wiedersehen nach dem Ironman 70.3 Gdynia. Vor zwei Wochen sind dort beide fast gleichzeitig an der Spitze des Feldes nach dem Schwimmen aus dem Wasser geklettert. Eine Allianz hat sich dort auf dem Rad dennoch nicht gegeben. Lisa hat sich schnell auf den einsamen Weg an die Spitze gemacht, bevor Caro mit deutlichen Vorteilen beim Laufen die Lücke nach vorne wieder kleiner werden lassen konnte. Am Ende ging der Sieg an Lisa, Caro wurde Zweite.

Caro Lehrieder gewinnt letztes Jahr ihren ersten Ironman und qualifiziert sich damit für den Ironman Hawaii. Welche Rolle kann sie im Pushing Limits Race spielen? Foto: Getty Images for Ironman

Auch am Sonntag dürften sie nach der Auftaktdisziplin nah beieinander liegen – vermutlich in bärenstarker Begleitung: Imogen Simmonds. Imo, die Zweitplatzierte des Ironman Frankfurts von letztem Jahr und Bronzemedaillen-Gewinnerin der Ironman 70.3-WM von Nizza, ist vor allem deswegen so stark einzuschätzen, weil sie keine auszumachende Schwäche besitzt – gleichzeitig fehlt ihr die bestimmende Dominanz in einer der drei Disziplinen. Dennoch landet sie in der Prognose von Thorsten Radde, der für das Pushing Limits Race ein trirating-Seeding angefertigt hat, in der Endabrechnung ganz vorne. Sollte das so kommen, dann allerdings nur als Arbeitssieg.

Kein leichtes Unterfangen für Imo also, denn keine der Damen wird in Stimmung sein auch nur einen Zentimeter kampflos herzugeben.

Das Radfahren: Vorentscheidung ausgeschlossen

Spätestens auf der Radstrecke wird es ein Kampf mit offenem Visier. Die Radstrecke, mit ihren 40 Kilometern, ist viel zu kurz für taktische Spielereien. Wer hier nicht liefert und bereit dazu ist, den Druck hochzuhalten, der wird die Chancen auf eine Top-Platzierung verspielen. Vermutlich wird es Lisa Nordén sein, die ihr Heil in der Flucht suchen muss: Nach der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen von London und ihren Siegen in der World Triathlon Series, hat sie einen Ausflug in den Profi-Radsport gewagt. Jetzt ist sie zurück im Triathlonzirkus. Damit sie am Ende als Siegerin ins Ziel kommt, wird sie sich auf dem Rad einen entsprechend großen Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen erarbeiten müssen, denn auf der Laufstrecke ist sie aktuell schlagbar.

Zurück im Triathlon-Business: Vor zwei Wochen gewinnt Lisa Nordén den Ironman 70.3 Gdynia. Besonders beeindruckend: Ihre Performance auf dem Rad.

Wenn Lisa es schafft, das Zepter der Führenden zu übernehmen, empfiehlt sich dennoch der Blick auf die Dynamik dahinter: Imo Simmonds und Caro Lehrieder haben zwar die Möglichkeiten ebenfalls die Lücke zu den enteilten Schwimmerinnen zu schließen, ob es allerdings zu richtungsweisenden Positionskämpfen kommen wird, ist zu bezweifeln. Auch Lucy Hall ist auf dem Rad sicherlich nicht zu unterschätzen und kann – an einem guten Tag – sicherlich lange gegen die Jagd Stand halten.  Durch die 20-Meter-Regel soll nicht nur einer entstehenden Dynamik vorgebeugt und potentielles Windschattenfahren vermieden werden – die Regel soll vor allem zu einem ehrlichen Kampf führen.

Es wäre kein Wunder, wenn das Rennen auch nach dem Radfahren noch vollkommen offen ist.

Unberechenbar gut: Tondeur und De Vries

Jetzt sind wir im Vorbericht zwar schon am Ende der Radstrecke angekommen, das heißt aber nicht, dass es nicht noch andere Athletinnen gäbe, die die Klasse besitzen, um das Rennen zu beeinflussen, es schnell und interessant zu machen. Da ist zum Beispiel noch Alexandra Tondeur aus Belgien. Die ITU Langdistanz-Weltmeisterin aus dem letzten Jahr ist vor allem auf dem Rad und im Laufen extrem stark und könnte sich jederzeit – auch im späteren Rennverlauf – noch auf den Weg an die Spitze, zumindest jedoch in die Top-3, machen. Eine gleiche Erwähnung verdient die Niederländerin Sarissa De Vries. Die mehrfache nationale Triathlon Meisterin wurde 2017 Vize-Europameisterin auf der Langdistanz bei der Challenge Amsterdam-Almere hinter Yvonne Van Vlerken.

Kampf bis zum Schluss

Das besonders Schöne an einer Kurzdistanz ist im Grunde genommen die Renndynamik. Allzu große Vorsprünge werden nicht entstehen. Die Abstände zwischen den Athletinnen scheinen nahezu so, als wäre immer noch alles möglich. Und in diesem Rennen, mit diesen Athletinnen, wird der Schein nicht trügen. Auch wenn sich der Fokus vielleicht ein wenig auf Lisa, Imo und Caro verschiebt, dann heißt das beileibe nicht, dass Lucy Hall oder Anabel Knoll nicht auch dazwischen funken könnten.

Vor allem Anabel sollte man auf dem Zettel haben, wenn man an die Vergabe der Podiumsplatzierungen denkt.

An dieser Stelle lege ich mich fest: Das Rennen wird sich erst auf der Laufstrecke entscheiden! Keine Athletin wird sich auf dem Rad in eine Position bringen, um beim Laufen den potentiellen Sieg nur noch zu verwalten. Die Verfolgerinnen werden zu jeder Zeit wissen, wie ihr Abstand nach vorne ist, sehen ob die Lücken größer oder kleiner werden. Auf der Laufstrecke scheint Imo ihren namhaften Konkurrentinnen leicht überlegen zu sein – das muss sie aber auch, wenn sie ihrer Rolle als Top-Favoritin und der Prognose von trirating.com gerecht werden möchte.

Spannender Kampf um die Preisgeld-Plätze

Mit Anne Reischmann aus dem hep Sports Team und Lena Gottwald aus dem Frankenland kommt außerdem noch junge Profi-Power zum Pushing Limits Race. Anne ist möglicherweise die schnellste Läuferin im Feld und kann hier ziemlich sicher Boden gegenüber ihren Mitstreiterinnen gut machen und sich dann über die 500 Euro BESTZEIT-Prämie freuen. Von Lena ist unterdessen ein ungestümes Rennen zu erwarten, was sich in der Endabrechnung sogar in der Vergabe der Preisgeld-Ränge widerspiegeln könnte. Es ist eigentlich auch unmöglich Nina Derron aus der Schweiz nicht zu erwähnen. Letztes Jahr ließ sie mit zweiten Plätzen beim Ironman 70.3 Marbella hinter Laura Philipp und beim Ironman Portugal aufhorchen. Ihr Athletinnenprofil ist ähnlich ausgeglichen wie das von Imo. Möglicherweise nicht so weit ausgeprägt, aber dennoch könnte auch sie mit ihrer Ausgeglichenheit in den Disziplinen den Sprung in die Preisgeld-Ränge schaffen.

Wenn euch die genaue Prognose von Thorsten auf trirating.com interessiert, dann checkt auf jeden Fall mal die Übersicht auf seiner Seite. Dort findet ihr auch die Vorhersagen für die einzelnen Splitzeiten und könnt die Stärken und Schwächen der Athletinnen vielleicht besser einschätzen. Auf jeden Fall ein spannender Input, wenn es ums orakeln und tippen geht!

Wir sind jedenfalls extrem gespannt und freuen uns auf spannendes Rennen!

Die Tipps der Pushing Limits Crew:

Dr. Zeller

  1. Lucy Hall
  2. Lisa Nordén
  3. Imogen Simmonds
  4. Anna-Lena Pohl
  5. Anabel Knoll

Nickyboy

  1. Lucy Hall
  2. Imogen Simmonds
  3. Lisa Nordén
  4. Anna-Lena Pohl
  5. Stine Dale

Bocki

  1. Imogen Simmonds
  2. Lisa Nordén
  3. Anabel Knoll
  4. Lucy Hall
  5. Caro Lehrieder

 

  • Alle Fakten zum Pushing Limits Race auf einen Blick

  • Datum: 20. September
  • Start Livestream: Ab 14:15 Uhr
  • Link: Das Pushing Limits Race live verfolgen!
  • Race Start: 14:30 Männer / 14:50 Uhr Frauen
  • Distanzen: 1.000 m Schwimmen / 40 km Radfahren / 10 km Laufen
  • Besonderheiten: Non-Drafting, 20-Meter-Regel
  • Preisgeld: Die PTO schüttet insgesamt 15.000 Euro aus. Siegerin und Sieger erhalten jeweils 3.000 Euro, 2.000 gehen an Platz 2, 1.250 Euro an Platz 3, 750 Euro an Platz 4 und 500 Euro an Platz 5.
  • Prämien: Die BESTZEIT-Prämie in Höhe von 500 Euro geht jeweils an die Tagesschnellsten einer jeden Disziplin. Knacken die Gewinner den Streckenrekord, erhalten sie weiter 1.000 Euro als Bonuszahlung.
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