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EM-Favoriten: Wer holt die Titel bei der Challenge Kaiserwinkl-Walchsee?

24. Juni 2021


Challenge Walchsee Frederic Funk

Willkommen zur offizielle Europameisterschaft bei der Challenge Kaiserwinkl-Walchsee! Am Sonntag geht es über die Mitteldistanz zur Sache: Bei den Frauen zeichnet sich ein Duell zwischen der amtierenden Ironman-Weltmeisterin Anne Haug und All Star Nicola Spirig ab. Und bei den Herren? Die Liste der Siegeskandidaten ist lang und mit Frederic Funk sowie Thomas Steger sind zwei der Top-Favoriten in Bestform. Wir freuen uns auf ein heißes Spektakel.

Die Challenge Kaiserwinkl-Walchsee ist eines dieser Rennen mit ganz besonderem Flair und Charakter. Bereits seit 2010 ist die Mitteldistanz in Tirol ein nicht mehr wegzudenkendes Highlight im europäischen Rennkalender. Über die Jahre hat sich der Triathlon, der nur wenige Kilometer hinter der deutsch-österreichischen Grenze ausgetragen wird, zu einem Klassiker entwickelt, der für Agegrouper und Profisportler zweifelsohne ein Must-Do-Event geworden ist. Dieses Jahr gibt es allerdings neben Prestige, Ruhm und Anerkennung noch etwas zu gewinnen: Die Europameistertitel der Europäischen Triathlon Union (ETU) werden nach 2016 zum zweiten Mal am Walchsee vergeben.

Haug gegen Spirig: Spitzenduell auf Augenhöhe

Sowohl Anne Haug als auch Nicola Spirig haben dieses Jahr bereits bewiesen, dass auf der Mitteldistanz nicht wirklich ein Kraut gegen sie gewachsen ist. Nun kommt es am Sonntag zum großen Aufeinandertreffen der beiden Athletinnen, die in jedem ihrer Rennen mit beeindruckenden Leistungen für Staunen und Bewunderung sorgen.

Nicola Spirig hat den Season Opener bei der Challenge Gran Canaria im Alleingang gewonnen – und das trotz Vollauslastung im Training und dem eigentlichen Fokus auf die Olympischen Spiele in Tokyo, letzte Woche war sie noch bei den Sprint-Europameisterschaft in Kitzbühel am Start (4. Platz im Einzel, 4. Platz im Mixed Team Relay). Bei der erfahrenen Schweizerin ist keine einzige Schwäche auszumachen, vor allem im Schwimmen und auf dem Rad scheint sie bis dato in einer eigenen Liga unterwegs zu sein. Im direkten Vergleich mit Überläuferin Anne Haug könnte es also vor allem auf der Laufstrecke zu einem Kampf um den Sieg kommen, der sich erst im letzten Drittel des Halbmarathons entscheiden dürfte.

Deutlich weniger Rennkilometer hat Anne Haug bisher in den Beinen. Mit ihrem fulminanten Sieg bei der Challenge St. Pölten Ende Mai hat sie allerdings eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie offensichtlich in herausragender Verfassung ist. Die Verhältnisse waren dort alles andere als wie für sie gemacht: nass und kalt. Für Sonntag verspricht der Wetterbericht Anne Haug-Bedingungen: Sonne und mehr als 25 Grad. Beim Schwimmen wird Anne voraussichtlich nicht ganz den Anschluss zu Nicola und der extrem schwimmstarken Spanierin Sara Perez Sala halten können. Auf dem Rad könnte das Niveau ausgeglichen sein, sodass alles auf den abschließenden Lauf ankommen kann. Und auch auf den 21,1 Kilometern ist das Stärken-Schwächen-Verhältnis längst nicht so eindeutig, dass man den Rennausgang verlässlich vorhersagen könnte.

Die Underdogs im Frauenrennen: Kampf ums Podium

Es ist längst nicht nur das Duell zwischen Nicola und Anne, das am Sonntag spannend und interessant wird. Denn dahinter macht sich ein breites Frauenfeld auf die Jagd nach Podiums- und Top-Platzierungen. Wie bereits erwähnt kommt Sara Perez Sala aus Spanien nach Österreich (sie startet sogar bereits am Donnerstagabend bei der Aquathlon EM über 1,9 Kilometer Schwimmen und 21,1 Kilometer Laufen). Aus Deutschland ist Svenja Thoes am Start, die hier bei der letzten Austragung 2019 Dritte wurde und Ende 2018 einen bärenstarken Ironman-Sieg in Cozumel auf die Rennstrecke zauberte. Podiumschancen? Eindeutig ja.

Laura Jansen, die Fünftplatzierte von St. Pölten, hat den geplanten Start beim Apfelland Triathlon vergangene Woche ausgelassen und setzt alles auf die Karte Walchsee. Laura Zimmermann hat eine konzentrierte Vorbereitung hinter sich und dürfte ebenfalls Richtung Top-5-Platzierung schielen. Mit Anne Reischmann vom hep Sports Team und Jana Uderstadt haben zwei weitere deutsche Profifrauen gemeldet. Insgesamt stehen 23 Athletinnen auf der Startliste.

Der grüne Teufel gegen den Muster-Praktikant

Kommen wir zum Männerrennen und damit zu einer deutlich diffuseren Ausgangssituation als bei den Frauen. Man könnte nun Thomas Steger und Frederic Funk in die Favoritenrollen stecken, allerdings würde man damit der immensen Konkurrenzsituation nicht gerecht werden. Der Italinier Giulio Molinari hat nicht nur 2014, 2016 und 2018 den EM-Titel über die Mitteldistanz gewonnen, sondern auch von 2014 bis 2016 die Challenge Kaiserwinkl-Walchsee drei Mal in Folge dominiert. Der Schweizer und Leistungsgarant Ruedi Wild hat bereits durchklingen lassen, dass der Wettkampf am Sonntag „das erste richtig wichtige Rennen des Jahres wird.“ Bart Aernouts aus Belgien hat in seiner Karriere bereits elf Ironman 70.3 Rennen gewonnen. Bei seinem letzten Triumph im Januar 2020 beim Ironman 70.3 Dubai verwies er eine ganze Reihe internationale Top-Athleten auf die Plätze.

Gegen dieses Feld müssen sich auch erstmal Thomas „der grüne Teufel“ Steger und Frederic Funk behaupten. Steger kommt mit dem Rückenwind von seinem Sieg beim Apfelland Triathlon letzte Woche an den Walchsee und hat dort nochmal bewiesen, dass er vor allem im Laufen in überragender Verfassung ist, außerdem würde Thomas seinen Sieg von 2017 sicherlich allzu gerne erneuern. Ebenso viel Rückenwind dürfte Frederic Funk in den letzten Wochen gehabt haben und nach seinen beiden 2. Plätzen in 2018 und 2019 sieht er sicherlich die Zeit gekommen, um sein Heim- und Lieblingsrennen endlich zu gewinnen. Sein unfassbar starker Auftritt inklusive Sieg bei der Challenge St. Pölten dürften ihm nach wackligem Saisonstart außerdem genug Selbstvertrauen verliehen haben, um am Sonntag erneut zum Angriff zu blasen.

Zepuntke feiert Comeback

Etwas ruhiger war es in den letzten Monaten um Ruben Zepuntke. Ruben hat vor einigen Jahren seine Karriere im Profi-Radsport an den Nagel gehängt und mit vielversprechenden Leistungen bei seinen ersten Triathlonwettkämpfen für viel Aufsehen gesorgt. Die Vorschusslorbeeren haben ihn daraufhin von Rennen zu Rennen begleitet, ein weiterer Leistungsschritt blieb allerdings vorerst auf. Seinen Saisonstart beim Ironman 70.3 Dubai beendete er enttäuscht auf Rang 17. Danach zog er sich zurück, ließ Ruhe einkehren, stellte sich neu auf und feiert nun sein Comeback bei der Challenge Walchsee. Knüpft er an seine Leistungen von 2018 und 2019 an, dann kann er am Sonntag definitiv ein Wörtchen in der Vergabe um die Podiumsplatzierungen mitsprechen.

Die Startliste ist mit 52 Profis gespickt, davon kommen – neben den genannten – 13 weitere aus Deutschland: Fabian Eisenlauer, Malte Plappert, Julian Erhardt, Philipp Mock, Lasse Ibert, Marc Unger, Christian Trunk, Nicolas Mann, Simon Huckestein, Jonas Hoffmann, Luca Heerdt, Marchelo Kunzelmann und Andreas Jung.

Interviews, Shows und Race Coverage

In den kommenden Tagen erscheinen viele Interviews mit den Profis auf unserem YouTube-Channel! Außerdem haben wir für Freitag- und Samstagabend wieder die Pushing Limits geplant, um euch das Rennen, die Strecken und ein paar weitere Insights nach Hause zu liefern. Am Sonntag versorgen wir euch mit Finishline-Stimmen, bevor am Montag das große Race Video mit allen Highlights als Zusammenfassung erscheint.

Falls ihr noch ein paar mehr Infos zur Challenge Kaiserwinkl-Walchsee sucht, dann checkt doch mal unseren Pre Race-Blog!

 

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