Triathlet auf Abwegen – oder: Ironman goes Hyrox!
26. Oktober 2022
Schwimmcoach, Johnnyboy – ach, nennt ihn, wie ihr wollt, aber ab sofort heißt Johann Ackermann intern bei Pushing Limits: Mr. Hyrox. Denn genau in dieser Sportart spielt sich sein neuestes Projekt ab. Aber lest selbst …
Was kommt nach der Profi-Karriere? Für mich war lange Jahre nur der Triathlon im Fokus. Ich reiste um die Welt, immer mit meiner Badehose, dem Rad und Laufschuhen bewaffnet. Um andere Sportarten aktiv zu betreiben, hatte ich keine Zeit und irgendwie auch kein Interesse. Triathlon war für mich als Sportart ausfüllend. Wenn ich nicht geschwommen, gelaufen oder Rad gefahren bin, war Ruhe und Erholung die Wahl meiner Freizeitgestaltung.
Dennoch war immer auch ein starkes Interesse an anderen Sportarten da: Fußball, Tennis, Motorsport, Wintersport und auch Kraftsport haben mich immer fasziniert. Ich wusste bereits früh, dass ich weiter viel Sport machen würde, auch wenn es dafür irgendwann keine beruflichen Gründe mehr geben würde.
Weniger Triathlon = mehr Zeit für Sport
Als es 2019 dann soweit war und ich mit 35 Jahren – gerade noch rechtzeitig vor der Corona-Pandemie – meine Karriere beendete, hatte ich richtig Bock, mir neue Challenges zu suchen. Frei vom Müssen war mein Credo jetzt, Sport treiben zu dürfen. In den ersten Monaten rannte ich so ziemlich jeden Tag mit einem Lächeln umher, also wesentlich häufiger als in meiner Profi-Karriere. Durch das Wegfallen der anderen beiden Sportarten hatte ich, ohne viel Zeit investieren zu müssen, regelmäßig mehr als 100 Kilometer in der Woche auf der Uhr.
Allein aus Spaß lief ich teilweise 50 Kilometer am Stück und absolvierte gemeinsam mit ein paar Freunden sogar einen Ultralauf von Koblenz nach Köln: 111 Kilometer in 10 Stunden. Leider stoppte mich danach eine hartnäckige Fußverletzung, die mich vom weiteren umfangreichen Laufen abhielt. Zeitgleich startete ich in der Pandemie das Zugseiltraining auf meinem Insta Kanal „Schwimmcoach“. Zweimal wöchentlich ging es mit bis zu 100 Leuten gleichzeitig für 45 Minuten an die Zugseile. Hier merkte ich das erste Mal eine körperliche Veränderung in Form eines nicht mehr ganz so locker sitzenden T-Shirts.
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Swim-Run und Eisschwimmen
Als der Lockdown vorbei war, versuchte ich mich 2021 gemeinsam mit Nick beim Ötillö, ein Swim-Run mit Paddles und Schuhen über Stock und Stein. Ein Jahr später konnte ich bei diesem Rennen in Schweden sogar triumphieren.
Und: Im Winter schwamm ich mit dem Extremsportler und besten Eisschwimmer Christof Wandratsch durch eiskaltes Wasser, fuhr außerdem das erste Mal seit Jahren wieder Ski. Wettkämpfe und Challenges außerhalb des Triathlons, die ich bis dahin höchstens bei YouTube angeschaut hatte, weckten mein Interesse.
Und plötzlich war da: Hyrox
So. Und eine Sportart, die ich direkt interessant fand, war die Neuheit Hyrox – gegründet in Hamburg 2017 von der Upsolut GmbH, die übrigens auch den Hamburg Triathlon seit vielen Jahren ausrichtet. Die Challenge besteht dabei aus einem Lauf über acht Kilometer, der nach jedem Kilometer durch eine Fitnessübung unterbrochen wird. Bei YouTube waren erste Videos online.
Mich fasziniert an diesem Sport vor allem, dass sich Fitnesssportler mit Ausdauersportlern messen können. In den letzten Jahren gab es immer ein Hin und Her, wer der bessere der beiden Athletentypen sei. Einmal gewann Tobi Lautwein, ein Obstical Runner, das letzte Jahr dann Hunter Mcintyre, ein Crossfitter.
Hyrox? Challenge accepted!
Spätestens durch die Murph Challenge von Pushing Limits im Frühjahr 2021 war ich Feuer und Flamme, mich in diesem Sport selbst ausprobieren zu wollen. Ihr erinnert euch: Nici und Nick hatten sich damals vorgenommen, in vier Wochen mit geführtem Krafttraining ein Workout namens „Murph“ zu schaffen. Etwas für Vollprofis! Eine Meile Laufen, 100 Klimmzüge, 200 Liegestütze, 300 Kniebeugen und zum Abschluss nochmal eine Meile Laufen. Normalerweise sogar mit zusätzlicher Gewichtsweste. Auch ohne letztere hatten die Jungs – trotz der Vorbereitung – ziemlich zu kämpfen, das Workout überhaupt zu schaffen.
Hyrox ist dabei die etwas humanere Version des Murph, die den Stärken eines ehemaligen Triathleten eher entgegenkommt. In einer Art Kurzschlussreaktion meldete ich mich deshalb im Frühjahr für den Wettkampf in Frankfurt im Herbst an.
„Nebenbei“ zum ersten Hyrox-Wettkampf
Im Sommer mit der Sonne wurde wieder der leidenschaftliche Radfahrer in mir geweckt und der Wettkampf geriet etwas in Vergessenheit. Das Fitnesstraining kam infolgedessen leider etwas zu kurz, auch weil ich ab dem Spätsommer wieder viel mit Nick trainierte, der sich bereits für das PRO:ject vorbereitete.
Eher schlecht als recht vorbereitet, reiste ich zum Wettkampf in Frankfurt an. Ich hatte mich in meiner Euphorie im Frühjahr gleich für die Profi-Gewichte angemeldet, was mir zu der Zeit doch etwas Sorgen bereitete. Vielleicht wäre es cleverer gewesen, sich erstmals unter die Normalos zu mischen – und sich nicht gleich mit den Großen zu messen. Aber vielleicht ist das auch einfach das Schicksal eines ehemaligen Profi-Sportlers. Den Ehrgeiz legt man nicht so schnell ab wie seinen Wettkampfanzug … So startete ich gleich mit den besten Sportlern der Szene und durfte, wie man so schön sagt, ziemlich „Kreide fressen“.
Es war ein wirklich schmerzvoller Tag – der allerdings wie auch beim Ironman-Finish dazu führte, mich direkt für das kommende Jahr anzumelden, um mich dort nochmals zu beweisen. Dann allerdings mit besserer Vorbereitung.
Gergö: Bester Mann für mein Hyrox-Ziel
Gute Vorbereitung im Sport benötigt immer auch Teamwork. Für mich war deshalb ein Trainer unerlässlich, der sich mit den Kraftübungen auskennt. Ich brauche Unterstützung von einem Profi. Und der heißt: Gergö. Er hatte Nick schon auf die Murph Challenge vorbereitet und arbeitet im Powerhouse als Trainer. Kurzum: Er ist dafür genau der Richtige.
Neben seinem Beruf als Polizist ist er leidenschaftlicher Crossfitter und seit zwei Jahren auch als Triathlet unterwegs. Wenn also einer weiß, wie Ausdauer mit Kraft kompatibel ist, dann er! Seit dem Frühjahr unterstützt er mich, um es in diesem Jahr beim Hyrox in Frankfurt besser zu machen.
Jetzt neu: Der „faster. stronger. better.“-Channel auf YouTube & Instagram
Auf dem Weg dorthin könnt ihr mich übrigens bei YouTube im Channel faster. stronger. better. begleiten. Dort werden Gergö, Nick und ich euch in den kommenden Wochen Einblicke in mein Training für den Wettkampf gewähren. Mit allem, was so dazu gehört – also, Blut, Schweiß und vielleicht auch Tränen.
Mein Ziel: mich möglichst nah an die magische eine Stunde anzunähern. Inwieweit mir das gelingt? Tja, das werden wir in wenigen Wochen am 10. Dezember in Frankfurt sehen …
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