Nach was suchst du?

Pro:blog #15 – Unterkühlt am Streckenrand: Triathlon Ingolstadt

30. Mai 2022


Blog triathlon Ingolstadt kalt

Außer Spesen nix gewesen. Knapp die Hälfte aller Athlet:innen, die beim Triathlon Ingolstadt über die Mitteldistanz an den Start gegangen sind, haben das Ziel nicht erreicht. Ich war einer von ihnen und bin froh, dass ich heute unversehrt hier sitze. Nach der ersten Radrunde strich ich vollkommen unterkühlt die Segel. Warum ich dennoch positiv aufs vergangene Wochenende blicke, erkläre ich euch im Blog zum Rennen.

Auch jetzt merke ich noch, wie mir die Kälte gestern zugesetzt hat. Finger- und Zehenspitzen sind druckempfindlich, die Gelenke träge und es herrscht große Erleichterung darüber, dass mir nicht mehr passiert ist. Aber der Reihe nach, ich fange mal ganz von vorne an.

Mit der Anreise am Freitag und dem Live-Podcast am Abend hätte das Wochenende nicht besser beginnen können. Gemeinsam mit rund 200 Gästen haben wir uns aufs Rennen eingestimmt. Es lag auf jeden Fall große Vorfreude in der Luft. Der Audi Triathlon Ingolstadt konnte kommen!

Von leichter Unterhaltung wurde der Schalter dann auf finale Wettkampfvorbereitung umgelegt: Der Samstag stand also ganz im Zeichen von den üblichen organisatorischen Dingen, kurzen Vorbelastungen in allen Disziplinen, ausruhen und ausreichend die Speicher füllen. Alles unspektakulär – der Wettkampf konnte kommen!

Außerdem waren mittlerweile auch Tamara und Eddy angekommen. Meine Eltern, Schwester und Schwager hatten ihre Rückreise-Route, nach einem kurzen Allgäu-Urlaub, ebenfalls über Ingolstadt gelegt und Trainerin Laura-Sophie Usinger konnte auch vor Ort dabei.

Nach dem Schwimmen am Nachmittag zogen Laura und ich uns in ein Café zurück, um das Vorgehen für den Wettkampf zu besprechen: Wir konstruierten unterschiedliche Szenarien für den Rennverlauf und trafen Absprachen über mögliche Optionen, die ich je nach Konstellation, ziehen sollte. Mein Ziel war, es darauf anzulegen, das Rennen zu gewinnen – und sollte sich das als aussichtslos herausstellen, dann so weit nach vorne zu kommen, wie nur irgendwie möglich.

Szenarien & Optionen: Rennpläne für den Triathlon Ingolstadt

Zum besseren Verständnis fasse ich mal zusammen, was ich mir zurecht gelegt hatte. Gleichzeitig konnte ich gestern feststellen: Egal wie es gekommen wäre, in den Kampf ums Podium oder gar den Sieg hätte ich nicht eingreifen können. Die Leistungen von Sieger Willy Hirsch, dem Zweitplatzierten Finn Grosse-Freese und dem Dritten Thomas Ott liegen außerhalb meiner Möglichkeiten. Glückwunsch und großen Respekt, Männer!

Wie aber war meine Herangehensweise fürs Rennen? Dafür schauten wir uns die vermeidlichen Stärken und Schwächen der anderen Athleten an und versuchten gleichzeitig meine Karten so zu sortieren, um ein bestmögliches Ergebnis erzielen zu können.

  • Option 1, Best Case Szenario: Das Schwimmen läuft so gut, dass ich es schaffe den Kontakt zur Spitzengruppe zu halten. In diesem Fall sollte ich mich erstmal gut in der Gruppe positionieren. Für eine Attacke bot sich eine schikanenartigen Ortsdurchfahrt (ca. km 20) an. Der Plan hierfür sah vor, für etwa 2 Minuten mit 400 Watt und weitere 8 Minuten mit 350 Watt die Initiative zu ergreifen und den Versuch zu unternehmen, von der Gruppe wegzukommen. Die Hoffnung hinter dem Plan war, eine Lücke reißen zu können und einen Vorsprung mit auf die Laufstrecke zu nehmen.
  • Option 2, der Normalfall: Das Schwimmen läuft ohne Auffälligkeiten, aber mit kleinerem Rückstand (weniger als zwei Minuten) auf die Spitze. Unter diesen Voraussetzungen sollte das Radfahren mit eher hoher, aber gleichzeitig konstanter Leistung starten: Maximal 20 Minuten bei 340 Watt, um zu sehen, ob sich der Abstand verringern oder die Lücke gar schließen lässt. Im Erfolgsfall sollte dann eine kurze Erholungsphase in der Gruppe folgen, um später Rennen eine Attacke zu setzen. Wäre ein Schließen der Lücke innerhalb des Zeitfensters nicht möglich gewesen, hätte das Radfahren konstant bei 310-320 Watt fortgesetzt werden sollen.
  • Option 3, Worst Case Szenario: Das Schwimmen läuft so, dass ich mit großem Rückstand (drei Minuten oder mehr) auf die Spitze aus dem Wasser komme. Unter diesen Voraussetzungen sollte ein Radfahren bei konstant hoher Leistung 320-330 Watt folgen, um dann zu sehen, ob sich eine Lücke nach vorne eventuell langsam schließen lässt oder nicht.

Ist gar nicht so leicht, die Gedanken zu den oben stehenden Optionen kurz und einfach auf den Punkt zu bringen. Ich hoffe, dass ihr die Tendenz versteht. Natürlich beruhen all diese Überlegungen auf Annahmen, sodass klar sein sollte, dass es im Rennen noch zig andere Verläufe geben kann. Aber irgendwo muss man ja ansetzen. Und natürlich ist auch klar: Bei solchen Überlegungen ist immer die Hoffnung, dass alles entsprechend klappt, der Vater der Gedanken. Jedenfalls sollte im Rennen dann „der Normalfall“ eintreten – dazu aber jetzt mehr.

Race Day: Der Schein trügt

Morgens an der Wechselzone angekommen, machte alles den Eindruck, als würden wir einen Bilderbuchtag erleben. Sonnenschein, blauer Himmel, angenehme Temperaturen – dazu das Gewusel in der Wechselzone, die Athlet:innen mit all ihren Begleitpersonen, die Moderation, Musik. Einfach alles war genau so, wie Triathlon sein muss.

Als sich dann um kurz vor 8 Uhr die erste Startgruppe am See positionierte, fühlte ich mich absolut bereit für den Tag! Ich hatte mich am rechten äußeren Rand aufgestellt, so wie wir es besprochen hatten – da ich nach links atme. Zum einen hatte ich somit einen guten Überblick, was links von mir passierte und ob sich eine Gruppe formierte. Zum anderen ging ich nicht das Risiko von hauen und stechen ein, da ich stets eine Ausweichmöglichkeit zur rechten (freien) Seite gehabt hätte.

Das Schwimmen: 2.000 Meter im Baggersee

Und das Schwimmen lief gut: Ganz vorne setzte sich, wie zu erwarten, Willy Hirsch ab, dem einzig und allein Finn Große-Freese folgen konnte. Dahinter formierte sich eine dreiköpfige Gruppe mit Fabian Reuter, Thomas Ott und Nick – die ich zwar nicht ganz erwischte, dennoch stets in Sichtweise halten konnte. Ich hatte ehrlicherweise mit mehr Rückstand gerechnet. Als ich nach 24:06 Minuten als Sechster das Schwimmen hinter mir hatte und die Zeiten zugerufen bekam (1:40 Minuten auf die Spitze, 30 Sekunden auf die Gruppe), stimmte mich das absolut zuversichtlich – Option 2, „der Normfall“, war eingetreten, also wusste ich, was ich zu tun hatte.

Das Radfahren: Gut reingekommen

Ich staunte nicht schlecht, als ich noch auf den ersten Kilometern einen Platz einbüßen musste, obwohl ich wie angepeilt mit etwa 340 Watt das Radfahren in Angriff nahm. Ich ließ mich davon nicht beirren und setzte weiter meinen Plan um und schob mich wieder auf Platz 6 vor, als ich Nick einholte. Außer, dass ich ihn nun im Schlepptau hatte, tat sich allerdings nicht viel. Mein 340-Watt-Zeitfenster schloss sich langsam aber sicher, ohne Aussicht darauf, dass die Lücke nach vorne kleiner wurde. Also ab jetzt stabil weiter, ohne überzocken.

Auf dem Weg zum Wendepunkt konnte ich hochrechnen, dass sich am Abstand zu Willy nichts verändert hatte – was ich als positiv empfand, da ich schließlich auch keine Zeit verloren hatte. Ich war nach wie vor bei der Sache und spürte den Antrieb, dass ich Plätze nach vorne gut machen wollte. Daraus wurde dann jedoch nichts mehr.

Unterkühlung bedeutet vorzeitiges Aus

Mittlerweile hatte Regen eingesetzt und die Temperaturen kamen nicht über 11 Grad hinaus. Außerdem war kalter Wind aufgezogen, der auf dem Rückweg von vorne kam. Ich merkte zwar, wie mir die Bedingungen zu schaffen machten und die Motorik bei den Schaltvorgängen, das Handling im Wiegetritt oder das Greifen nach der Trinkflasche schwerer fiel, aber ich verzeichnete keine Leistungseinbuße. Also Kopf runter und durch!

Aus den Regenfällen wurden wenig später Graupelschauer, jegliches Gefühl hatte sich mittlerweile aus meinen Füßen verabschiedet und jeder Tritt fühlte sich zunehmend taub an. Als wir zurück in die Stadt kamen, füllte sich die Strecke mit Athlet:innen aus späteren Startgruppen, sodass mehr Aufmerksamkeit und Konzentration gefordert war. Gleichzeitig konnte ich diesen Fokus kaum noch aufrechthalten.

Die Bewegung von der Aeroposition auf den Basislenker (an die Bremsgriffe) funktionierte nur noch in Slow Motion. Meine Muskulatur in den Armen war so träge geworden, dass ich sie kaum noch ansteuern konnte, um die Bremsgriffe zu ziehen, geschweige denn sie dosiert einzusetzen. Die Kurven durchrollte ich mit extremer Vorsicht und ließ am Streckenrand ausrollen, als meine Familie dort auftauchte. Ich wollte eine Jacke oder irgendwas wärmendes, konnte aber nicht mal mehr einen geraden Satz rausbringen. Auf dem Oberrohr sitzend, begann ich zu schlottern wie ich es noch nie erlebt habe. Richtig deutlich bekomme ich eigentlich nur noch zusammen, dass mich mein Vater irgendwie vom Rad auf den Boden buxiert hat. Unter diversen Jacken und einer Wärmefolie, die ein Sanitäter gebracht hatte, saß ich also da. Spätestens als sich Sohnemann Eddy zu mir gebeugt hat, feststellte: „Papa kalt.“ und mir einen angebissenen Schokokeks anbot, war mir klar, dass das Rennen hier und jetzt für mich gelaufen war.

Was nehme ich mit vom Triathlon Ingolstadt?

Im ersten Moment war die Enttäuschung riesengroß. Der Wettkampf war gut gelaufen! Ich bin gut geschwommen und mit 325 Watt im Schnitt auf dem Rad unterwegs gewesen und habe mich damit im Rahmen meiner Möglichkeiten im Rennen positioniert. Außerdem war ich im Kopf voll auf der Höhe und war bereit dafür, um jeden weiteren Platz zu kämpfen. Das sind auch die Gründe, warum ich mir ein positives Fazit nicht nehmen lassen möchte.

Organisatorisch: Ich hatte die Tage vor dem Rennen relativ penibel geplant, die Aufgaben strukturiert und meine Abläufe schon in der Rennwoche notiert. Ich wollte, dass ich mir darüber kurzfristig keinen Kopf mehr machen musste. So gab es einfach ein paar Dinge weniger, über die ich noch nachdenken musste. Das hat gut funktioniert und daran werde ich festhalten.

Mental: Die unterschiedlichen Optionen vor dem Rennen zu besprechen, hat mir Sicherheit gegeben und das Gefühl, dass ich auf „alles vorbereitet bin“. Gleichzeitig hat es mir geholfen, dass ich ein Ziel im Kopf hatte, dass mich nicht gebremst, sondern angetrieben hat. Natürlich werde ich nicht vor jedem Rennen sagen, dass ich versuchen will, es zu gewinnen. Aber die Einstellung, um jeden Platz zu kämpfen, hat sich richtig gut und motivierend angefühlt.

Sportlich: Meine Schwimmleistung stimmt mich zuversichtlich, dass ich auf dem richtigen Weg. Ich schätze Willy als sehr starken Schwimmer ein und konnte den Rückstand auf Thomas, Fabian und Nick überschaubar halten, sodass ich eine gute Standortbestimmung mitnehmen kann. Das Radfahren lief ebenfalls gut: ich konnte hart anfahren, danach unmittelbar in den angepeilten Bereichen meine Watt treten und ließ mich nicht zu unüberlegten Aktionen verleiten.

Bestleistungen des Tages: Freiwillige Helfer, Sanitäter und die Feuerwehr

Wie bereits erwähnt: Glückwunsch an die drei Jungs auf dem Podium! Und natürlich auch an Lena Gottwald als Siegerin bei den Damen sowie an alle, die das Ziel erreicht und der Kälte getrotzt haben. Ich denke, dass wir uns alle einig darüber sind, dass die Bestleistung des Tages dennoch neben dem Streckenrand gebracht wurde: die freiwilligen Helfer, Sanitäter und Feuerwehrleute haben geackert wie blöde, um bei diesen Bedingungen für alle Athleten bestmöglich da zu sein – sei es für diejenigen, die im Wettkampf durchgezogen haben, als auch diejenigen, die gezwungenermaßen aussteigen musste. Danke und allergrößten Respekt für diesen Einsatz!

Weiter geht’s: Nochmal Mitteldistanz vor dem Ironman Frankfurt

Die Enttäuschung war schnell verflogen. Das dürfte nicht nur an den positiven Erkenntnissen liegen, sondern auch daran, dass unmittelbar die nächsten Rennen vor der Türe stehen: Am 12. Juni starte ich beim Indeland Triathlon, einem Mitteldistanz-Klassiker in NRW. Danach geht es am 26. Juni zum Ironman Frankfurt. Es kann eigentlich nur besser werden.

Bis in Kürze, euer Bocki

  • Trainingspläne, Rezepte, Analysen: Komm in den Club!Anzeige

    Bock auf strukturiertes Training rund um Schwimmen, Radfahren, Laufen und Triathlon? Auf der Suche nach Rezepten für sportgerechte Ernährung und nach Auswertungstools, die dich wirklich weiterbringen? Dann sagen wir: Willkommen im Pushing Limits Club! Ob Triathlon oder (Rad-)Marathon, ob Einsteiger:in oder Fortgeschritene:r, ob PB oder Party-Pace: Join the club und nutze alle Funktionen die ersten 14 Tage kostenlos!

    blankHier geht’s direkt zum Pushing Limits Club!

    Der Club als App immer griffbereit auf Deinem Smartphone:

18 Kommentare

  1. Bocki, du hast die absolut richtige Entscheidung getroffen. Es war ein wirklich harter Tag und die Bedingungen so nicht abzusehen. Manchmal ist es für die weitere Saison einfach schlauer, nicht auf Teufel komm raus durchzuziehen.
    Hoffe, du kannst bald wieder normal ins Training einsteigen 👍🏻
    BTW, super Zug vom Nachwuchs. Der Keks war sicher fein 😉👍🏻

  2. Hey Bocki!
    Dein Bericht liest sich identisch mit meinem, den ich auf Social Media gepostet hatte. Ich frage mich exht, wie man da die zweite Radrunde durchziehen konnte.
    Erhol dich gut. Daumen für FFM sind gedrückt. Hoffentlich sehen wir dich da an der Startlinie! Und wenn nicht, hat’s ja auch nen tollen Grund!
    Gert

  3. Hello Bocki,
    es war wirklich krass, neben der Kälte waren ja auch die vielen Unfälle zu verarbeiten.
    In einer Kurve kam mir ein Radfahrer entgegen und zu einem Frontalcrash mit mir fehlte nicht viel.
    Ich hoffe, du erholst dich gut. Das war das Härteste, was ich auf‘m Rad je erlebt habe. Was für ein Glück habe ich keine Druck irgendwas reißen zu müssen.
    Du tatst mir am Beginn des Rennens mächtig Leid, als die freundliche Erinnerung an Süd-Afrika vom Moderatoren kam. Ich glaube, man kann noch so abgezockt und professionell sein, wir sind doch Menschen…
    Alles Liebe für deine MD und LD
    Gerrit

  4. Die Anzeige in der Feuerwehrwache, in der wir zu 12. saßen, zeigt nur knapp 8°C an 😉 Mir ging es aber genau so! Der Regen war dann teilweise so penetrant, dass es sich wie Nadelstiche auf der Haut anfühlten. Die Abfahrt nach Egweil gab mir den Rest: ich schlotterte von oben bis unten, ich war körperlich schon gar nicht mehr in der Lage, das Rad zu steuern, zudem bekam ich auch keinen Druck mehr aufs Pedal! Der Körper ließ mir keine andere Wahl, als (zum Glück unfallfrei) auszusteigen! Ich spürte meine Finger nicht mehr, die Aeroposition war nur eine qual! Hats off, wie du schon gesagt hast, I feel you, und echt stark von Nick, dass er es so durchgezogen hat (und von den anderen Finishern natürlich auch)!

  5. Hi Bocki,
    starker Zug Auszusteigen, dass was da gestern abgegeangen ist war echt hart!! Bin zwar nur bei der OD gestartet, aber allein das warten im strömenden Regen in der eisigen kälte auf dem SAU kalten Rasen war einfach extrem und jeder hat am ganzen Laib gefroren.
    Hatte vorm Start schon den Gedanken garnicht erst anzuteten, denn Unterkühlt zu schwimmen macht keinen Sinn.
    Bin dann aber doch angetreten mit der Option im Kopf jederzeit auszusteigen.
    Also Kopf Hoch weiter gehts, und nur das Positive mitnehmen.
    Und Gruß an den Sohnemann er hat die Situation genau erkannt Papa kalt und der Schokokeks für die Seele 😉
    LG Sascha

  6. Hi Bocki,
    mir wurde grad nochmal richtig kalt beim Lesen. Der Muskelkater in allen Körperteilen vom unendlichen Zittern spür ich heute immer noch. Ich bin am zweiten Wendepunkt am Bauernhof in den Polizeibus eingestiegen. Danke an die Leute dort besonders an die liebe Frau, die bei der Einfahrt in den Wende- und Verpflegungsbereich die Gesichter der Athlet*innen genau studiert hat, um dann auf der gegenüberliegenden Seite Bescheid zu geben, dass die Athlet*innen total am Ende sind. Die wurden dann bewusst angesprochen nach der Wende. So konnte schlimmeres verhindert werden.
    Rießen Respekt und Glückwunsch an alle, die sich durchgequält haben! Und ich hoffe, dass heute jeder, egal ob gefinished oder nicht, gesund ist und keine größeren Nachwirkungen hat.

  7. Ich will nicht zu kritisch sein, aber die Vorbereitung war nicht ausreichend. Denn das das Wetter sich so entwickelt, war vorhersehbar und man kann sich für solche Eventualitäten mit der entsprechenden Ausrüstung rüsten. Ich hatte im Kraichgau (wo das Wetter am Ende klar besser war) auch für verschiedene Wetterszenarien gepackt und dann am Vortag entschieden. Gute Armlinge zerstören die Aerowerte nicht und können helfen. Handschuhe sind eine Option, die man ziehen kann, etc. Ich finde es gut, dass du versuchst aus dem zweiten DNF im zweiten Pro-Rennen Positives mitzunehmen. Ich persönlich würde mit mir da härter ins Gericht gehen (und habe da auch einige Dinge bei meinem Rennen, die hier sicher keinen interessieren). Ich glaube aber, dass DNF beim nächsten Rennen keine Option sein darf. So ehrlich solltest Du zu Dir sein. Ansonsten ist „Pro“ doch eher eine journalistische Phase als ein ernst gemeinter Anspruch. Sorry für die harschen Worte, aber es hat ja keinen Sinn, wenn sich hier alle nur im Seele streicheln üben.

  8. Hallo Bocki, super Bericht. Mir ging es genauso! Ich s war am Schluss keine mentale Frage mehr ob man es weiter durchzieht – mein Körper hat langsam alle Funktionen zurückgefahren dass er mir bei Kilometer 48 keine Wahl mehr gelassen hat. Ich bin dann über 1h mit zwei anderen Triathleten im Flur bei einer Familie gesessen die verzweifelt versucht haben uns wieder warm zu bekommen…
    Trotz des unerfreulichen Ergebnisses eine tolle Erfahrung so viel Hilfe von fremden Menschen zu erfahren.
    Alles gute!
    P.S. war mir eine Ehre neben Dir zu parken!

  9. Servus Sebi! Tatsächlich hatte ich alles im Gepäck, was es gebraucht hätte – von Handschuhen, über Weste, Armlinge oder Regenjacke. Allerdings hatte weder die Wetterlage, noch ein Wetterbericht Anlass dazu gegeben irgendwas davon am Rad oder in der Wechselzone zu platzieren. Sonst hätte ich mich (und die meisten anderen sicher ebenfalls) entsprechend präpariert, davon kannst du ausgehen, schließlich kenne ich keinen Triathleten, der sehenden Auges ins Verderben racen würde und unter solchen Bedingungen „extra“ sein Rennen riskiert. Ich hoffe, das trägt zu deinem Verständnis bei – es ist definitiv kein Widerspruch von meiner Seite, nur eine Erläuterung. In diesem Sinne vielen Dank für dein Feedback und viele Grüße, Bocki

  10. Hi Bocki,
    Danke für die Antwort und sorry, dass Dir das Wetter regelrecht das Rennen verhagelt hat. Letztlich seltsam, dass unter den Bedingungen überhaupt ein Race stattfand. Ich muss natürlich einräumen, dass ich aufgrund meines eigenen Rennens nicht sehr viel Aufmerksamkeit auf Ingolstadt gerichtet habe und daher nur die verschiedenen Darstellungen zum Rennen gelesen habe, die allesamt natürlich miese Bedungungen in unterschiedlicher Ausprägung schildern. Ich wünsche Dir auf jeden Fall mehr Fortuna fürs nächste Race. Alle guten Dinge sind drei und so… Würde mich sehr für Dich freuen, wenn Du dann Alles aus dir rausholen kannst. LG

  11. Hallo Bocki,
    werte es bitte nicht als Kritik Deiner Person, eher als verwunderndes Feedback darüber, dass Du über Deinen Freund (wenn Ihr das tatsächlich seid, manchmal kann man es kaum glauben, wie Ihr miteinander umgeht ;-)) und geschäftlichen Partner, nicht ein Wort des Lobes oder des Respektes verlierst. Er ist achter geworten und hat das Ding anscheinend sauber durchgezogen, unabhängig davon, ob er seine Erwartungen erfüllt sieht oder nicht.
    Du hast zwar allgemein eine Lobenshymne für alle Athleten ausgesprochen aber ich hätte es explizit für Nick richtig cool gefunden…Ehre, wem Ehre gebührt.
    In diesem Sinne…Krone richten und weiter gehts.

  12. Hallo Bocki,
    mit erging es ebenso..und schweren Herzens musste ich auch aufgeben.Aber ich freue mich auch Frankfurt (da bin ich auch) Da läuft es für uns bestimmt besser 👍

  13. Hey Ralf, danke für deine Nachricht! Klar, Nick hat sauber durchgezogen und ist am Ende mit seinem 15. Platz zufrieden ins Ziel gekommen. Wir haben heute einen Podcast aufgenommen, in dem es alle Details von seinem Rennen gibt – ist soeben online gegangen, hör‘ gerne mal rein 🙂 viele Grüße, Bocki

  14. Stark dass man zugeben kann das man raus muss.
    Ich selbst hab die Radstrecke durchgezogen. Mir war am Vortag schon klar, dass es regnen könnte und der Wetterbericht tat sein übriges.
    Mein Telefon hat 6 grad mit evtl Regen gemeldet.
    Da packt man dann ganz automatisch das wärmste Unterhemd + langes gefüttertes Radtriko, Stirnband, und Halstuch + Handschuhe ein.
    Nur so habe ich aber auch die Radstrecke „überlebt“ an den Beinen war mir selbst mächtig kalt.
    Lieber erstinken als erfrieren sollte man sich mal zu Herzen nehmen das Motto.
    Vor dem Wettkampf wurde ich übrigens noch kräftig belächelt „soviel willst du anziehen, später fühlt es sich wie 20 grad an“ dabei zogen da schon die ersten Wolken auf.

  15. Um noch mal auf das Wetter zu kommen, es war durchaus zu erwarten, dass es kalt werden würde, wir haben das in unserem Verein, mit sieben Startern auch vorher besprochen, wie wir uns anziehen. Ich wurde noch belächelt als ich erzählt habe dass ich ein langes Trikot anziehen werde, Beinlinge und Handschuhe… Aber ich glaube das war auch einer der Gründe weshalb ich gefinisht habe, aber bestimmt nicht der einzige, bei mir kamen noch ein paar andere glückliche Umstände hinzu…. Was ich aber sagen will, dass es kalt werden würde wusste man durchaus vorher, nur das mit dem Regen, das hatte glaube ich wirklich kaum einer auf dem Schirm, auch ich nicht, leider…
    Zum Veranstalter selber kann man auch noch anmerken, dass bei der Wettkampfbesprechung oder zumindest im vorhinein über Social Media, man darauf hinweisen hätte können, dass es durchaus kühler wird und, dass es zumindest die Möglichkeit des Regens gibt…. Keine Ahnung warum sowas nicht gesagt wurde, da finde ich kann man den Veranstalter schon ein kleines bisschen in die Pflicht nehmen. Stattdessen hatten sie einen Pfarrer der vor dem Startschuss ein Gebet gesprochen hat….
    Trotzdem war es für mich eine tolle Veranstaltung, und ich werde bestimmt wiederkommen. Es gibt halt immer Verbesserungspotenzial.
    Danke auch an Pushing Limits, ich habe Eure Berichte vorher und nachher sowie den Podcast sehr gern gelesen und gehört, macht bitte weiter so!