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Suche nach Kona-Alternative: Wohin mit dem Ironman Hawaii?

17. September 2021


Goodbye Ironman Hawaii

Auf der offiziellen Pressekonferenz vor der morgigen Ironman 70.3 WM in St. George ging es nicht nur ums bevorstehende Rennen, sondern auch die allgemeine Zukunft der Ironman Weltmeisterschaften. Ironman CEO Andrew Messick machte kein Geheimnis daraus, dass man zurzeit auch nach Alternativen für den Ironman Hawaii suche. Immerhin: Es tut sich etwas.

Erst kürzlich wurde die Ironman WM vom ursprünglichen Oktober-Termin erneut verschoben. So wirklich glaubt allerdings niemand daran, dass sie nun im Februar auf Big Island stattfinden wird. Die qualifizierten Athleten kennen das Spielchen bereits aus dem Vorjahr, als das gleiche Prozedere Anwendung fand. Außerdem ist die Lage mittlerweile mehr als unübersichtlich geworden: Mit jeder Terminverschiebung gingen neue Optionen einher, die die Athleten wählen, um ihr Startrecht beim Ironman Hawaii wahrzunehmen. Mitunter konnten die Slots bis ins Jahr 2025 verlegt werden.

Slot-Not für die kommenden Jahre

Für die Weltmeisterschaften in den kommenden vier Jahren bedeutet das also, dass jeweils ein gewisses Kontingent an Startplätzen bereits vergeben ist. Dadurch wird nicht nur die Anzahl der zu vergebenen Kona-Startplätze bei den Quali-Wettkämpfen minimiert (bspw.: Ironman Frankfurt nur noch 26 statt 75 Slots oder Ironman Hamburg ebenfalls nur noch 26 statt 40 Slots), sondern auch der Druck größer, dass endlich wieder eine Ironman WM stattfindet.

Damit das möglich werde, würden nun laut Messick „alle Möglichkeiten geprüft“ – und dazu zähle auch, dass die Ironman WM nicht mehr in Kailua-Kona stattfinden könnte. Vollkommen offen ließ er dabei allerdings, ob es sich um eine einmalige Verlegung des Wettkampforts handle oder möglicherweise Hawaii gar nicht mehr in Betracht käme. Mit der Ironman 70.3-WM wird ja bereits seit Jahren ein anderes Modell gefahren und die Austragungsorte rotieren, nachdem die ersten fünf Austragungen der 70.3-WM in Clearwater (Florida) stattgefunden hatten.

Goodbye, Hawaii?

Wenngleich es eine seltsame Vorstellung ist, dass der Ironman Hawaii nicht mehr das Rennen aller Rennen über die Langdistanz sein könnte, so hätte eine wechselnde WM auch durchaus ihren Charme: unterschiedliche Strecken oder Klimabedingungen erfordern unterschiedliche Stärken und Athletentypen. Das sage ich allerdings als jemand, der tief in der Triathlonszene steckt. Würde der Ironman Hawaii tatsächlich einem neuen WM-Modell zum Opfer fallen, so wäre es nicht nur das Ende eines Mythos, sondern auch die ultimative Bewährungsprobe für das Unternehmen Ironman.

Natürlich: Alles nichts, außer Spekulationen. Aber wenn sich der CEO eines Unternehmens mit solchen Aussagen positioniert, dann wird irgendetwas passieren. Für mich wäre die Überraschung definitiv größer, wenn die nächste Ironman WM auf Hawaii stattfindet, als irgendwo anders auf der Welt.

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14 Kommentare

  1. Lanzarote wäre doch auch nett. Insel, Lava, Wind, dazu n paar mehr Höhenmeter und im Sommer heiß. Und der Durchschnittsbürger, wenn er sich überhaupt für Triathlon interessiert, sieht den Unterschied dann eh nicht. 😁

  2. War Hawaii 🌺 nicht immer so besonders eben genau wegen der harten klimatischen Bedingungen und der Exklusivität des Rennens?

    Paris-Roubaix ohne Kopfsteinpflaster wäre auch nicht mehr das selbe Rennen um das ein Mythos existiert, genau wie der IM Kona…

    Am Ende darf man aber nicht vergessen:
    Ironman ist eine Marke die zu allererst den Investoren verpflichtet ist, die Athleten kommen dann irgendwo weiter hinten. Wenn sich mehr Geld damit verdienen lässt die „WM“ irgendwo anders auszutragen, wird sowas natürlich geprüft…

  3. Das ganze jetzt einmalig woanders durchzuziehen halte ich sicherlich auch für eine Option, besonders für die Profis vielleicht alternativlos. Aber dauerhaft von der WM auf Hawaii abzurücken wäre für IM glaube ich keine gute Idee. Der Mythos zieht die Leute nach Kona und sorgt auch dafür das sich viele Leute für IM-Rennen anmelden um sich zu qualifizieren weil sie nach Hawaii wollen und nicht weil sie zur WM wollen. Wenn dann die WM irgendwo ist, dann hab ich keinen Grund mehr dafür.
    Vielleicht möchte die PTO ja das Rennen in Kona übernehmen und dann gilt die Weltrangliste als Quali.

  4. Die Profis starten primär da, wo es am meisten Geld gibt und wo eine Platzierung sponsormäßig was bringt. Einen x-beliebiger Ironman als WM zu deklarieren bringt halt in der Öffentlichkeit herzlich wenig. Colins-Cup oder TheChampionship kennt ja ausserhalb der Szene auch niemand. Hawaii lebt vom Mythos, der Landschaft, der Originalität. Wenn die WM nun woanders stattfindet oder gar rotiert, dann ist es mit der öffentlichen Wahrnehmung vorbei.

    Bei den Agegroupern gibt es die, die Quali eh nicht schaffen, denen ist dann meist auch egal, ob Ironman, Challenge oder sonstwas als Label dran steht. Da zählt die Qualität des Rennens, das Flair, die Strecke und die Startgebühr. Die, die sich vielleicht qualifizieren können, machen das, weil sie nach Kona wollen, wo alles begann und wo Heldengeschichten geschrieben wurden – aber nicht, weil es eine AK-WM ist.

  5. Und das ist es doch… Investoren verpflichtet!?! Der größte Fehler überhaupt war das sich Ironman “verkauft” hat! Die Kuh muss immer weiter gemolken werden bis nichts mehr davon übrig bleibt…
    Auf der Strecke bleiben Pros und Agegrouper!
    Die PTO macht in ihrer kurzen Bestehenszeit mehr als Ironman.
    Die Langdistanz WM gehört nach Hawaii genauso wie die Tour de France jedes Jahr in Paris endet!
    Die PTO sollte Ironman kaufen und das ganze neu aufziehen… Pros und Agegrouper sollten immer
    an erster Stelle stehen, denn die sind es von dem die Marke und unser Sport lebt!

  6. Die PTO macht in ihrer kurzen Bestehenszeit mehr als Ironman.

    Ziemlich kurz gedacht. Die PTO besteht erst kurz und ist genau deshalb noch in der Investitionsphase. Es wird die Zeit kommen in der auch die PTO einen Return on Investment sehen will. Oder buttern die einfach Mal so ihr Geld in den Sport? Ich hab nichts gegen die PTO an sich. Ich find’s super dass es einen weiteren Player neben Ironman gibt und bisher macht die PTO ihre Sache sehr gut. Aber bevor man sie glorifiziert sollte man abwarten, wie das ganze nach der Investitionsphase aussieht.

  7. Der Mythos Hawaii bleibt ja unangetastet. Deshalb muss man hier nicht so weit greifen. Wenn aber eine Ironman WM dreimal in Folge ersatzlos gestrichen wird, dann kann man sich doch wirklich mit einem zusätzlichen Plan B und C für eine Alternative bemühen. Also auch mit einem Ersatzort planen. Das tun andere Sportarten auch!!! Meint ihr wirklich kein Rennen ist besser als ein anderer Austragungsort aus Pandemie Gründen? Die Athleten, ob Profi oder Age Grouper, wollen grossmehrheitlich einfach starten können. Wer weiss denn schon, ob einen aus gesundheitlichen, finanziellen und anderen Gründen die Einlösung eines Hawaii Slots fürs Jahr 2024 oder 2025 überhaupt möglich ist?

  8. Das Ganze Hawaii Ding ist doch mittlerweile mehr und mehr eine Show geworden und für Age Group Athleten eher eine Gruppen Radfahrt geworden. Mittlerweile ist das System Triathlon eh mehr als kaputt für AG Athleten. Einfach zu viele Starter! Ohne Handicap System bei einzelnen Rennen wird das auch nicht mehr besser. Neulinge sollten dich grundsätzlich erstmal von Distanz zu Distanz hoch arbeiten! Roth hat doch das selbe Problem, reine Kommerz Veranstaltung. Schade für die Athleten die neben Beruf hart arbeiten um top Zeiten zu schaffen wenn die 14 STD Finisher mehr gefeiert werden.

  9. Ich hab’s kommen sehen… und das hat nur bedingt mit der Pandemie zu tun. Gibt ja auch in Kona ne Meng Leute die inzwischen keinen Bock mehr auf die Rennwoche haben. Beim Underpants Run starten inzwischen mehr Leute als beim Triathlon… Kreuzfahrt Touristen sind da wesentlich pflegeleichter und spendabler (hab von Sportlern gehört die ihre Pasta auf der mitgebrachten Kochplatte im Hotelzimmer zubereiten..) Die Wechselzone auf dem Pier ist auch ausgereizt. Grenzen des Wachstums.
    Ich denke die Finisher von 2019 sollten ihre Medaille gut aufheben-könnte bis auf weiteresdie letzte ihrer Art sein.
    Als Alternative fällt mir spontan Roth ein. Anything is possible 😉

  10. Hawaii gehört offiziell zu Amerika. Aber die Insel ist so losgelöst vom Festland, dass man fast das Gefühl hat, sie gehört jedem Land. Durch die spärliche Besiedlung hatte man auch nie das Gefühl, dass es eine Homecrowd gab, die eine Nation/Sportler begünstigt hat und ihn hat „Fliegen“ lassen. So wie man es von Olympischen Spielen gewohnt ist, mit den Sportlern der austragenden Nation. Es gewinnt einfach der beste Triathlet an dem Tag X ohne äußere Faktoren, die ihn pushen.

    Nichtsdestotrotz muss für 2022 eine Alternative her. Sowohl für Februar als auch Oktober. Denn noch 1 Jahr ohne WM geht nicht. Mir tun den Profis und Agegrouper leid, die sich schon in Dauerschleife fit für den Tag X halten, an dem endlich geliefert werden kann.

  11. Hawaii ist Hawaii, der Mythos schlecht hin! Also ich will nach Hawaii und an der WM teilnehmen „weil ich nach Hawaii möchte und nicht zur WM“!

  12. Also ich habe mich nach 3 Jahren also über 1.000 Tagen Training endlich für Kona 2021 qualifiziert. Ein Traum seit 20 Jahren. Und jetzt soll ich nach Lanzarote, Florida oder… ? Das wäre für mich völlig unakzeptabel.

  13. Hawaii ist der Mythos schlechthin! Nichts anderes!
    Die Bilder sind unerreicht! Die Emotionen, die dieses Rennen weckt sind maßgeblich für den weltweiten Erfolg unserer Sportart.
    Sowas aufzugeben wäre äußerst töricht.
    Aus Sicht der Athleten und auch aus finanzieller Sicht.
    Sowas lässt sich nicht wieder reproduzieren.
    Daher muss man alles daran setzen, das Rennen dort zu starten!