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Baby-Talk mit Daniela Bleymehl: Mama werden, Triathletin bleiben

08. Februar 2021


Triathletin Daniela Bleymehl zeigt durch einen Strampler mit ihrer Familie dass sie schwanger ist

Na, das sind ja mal Neuigkeiten: Profi-Triathletin Daniela Bleymehl wird 2021 Mama – und freut sich mit Ehemann Moritz auf das erste gemeinsame Kind. Glückwunsch! Da hatten wir doch glatt ein paar Fragen.

Es war schon eine echte Überraschung, als Daniela Bleymehl kurz vor der PTO Weltmeisterschaft bei der Challenge Daytona ihre Teilnahme absagte. Eine krasse Entscheidung angesichts der ohnehin schwierigen Lage 2020. Aber definitiv die richtige: Denn wie wir heute wissen, war die Roth-Siegerin von 2018 zu diesem Zeitpunkt bereits mit ihrem zweiten Kind schwanger, hütete dieses Geheimnis allerdings noch.

Nun ist es aber offiziell: Im Sommer gibt’s Familienzuwachs im Hause Bleymehl. Für die 32-Jährige ist es die zweite Schwangerschaft – trotzdem ist diesmal irgendwie vieles anders. Denn als vor mehr als zehn Jahren Sohn Marlon unterwegs war, war die Profi-Athletin noch an einem ganz anderen Punkt in ihrer Karriere. Damals träumte sie von Kona, heute stehen Siege bei Ironman-Events in Italien, Hamburg, Mallorca und ein beeindruckender 9. Platz auf Hawaii auf der „Haben“-Seite. Und eigentlich ist ja die eine oder andere Rechnung bei den Elite-Rennen der Triathlonwelt auch noch offen …

Nur Sportlerin könnte ich ebenso wenig sein wie nur Mutter.

Dani, welche Rolle soll Sport in den kommenden Monaten für dich spielen – so mit „Baby an Bord“? Und wie sieht aktuell deine Trainingsplanung aus?

Dani: Ich kann mir gar nicht vorstellen, keinen Sport zu machen, und das gilt auch für die Zeit der Schwangerschaft. Solange es mit gut geht, werde ich mich bestmöglich fit halten. Natürlich ist das alles relativ – von einer „normalen Trainingsplanung“ bin ich weit entfernt. Ich trainiere im Moment einfach nach Gefühl und mache jeden Tag das, wonach ich mich fühle …

… und das ist weiterhin Schwimmen, Radfahren, Laufen oder sind noch andere Sportarten hinzugekommen?

Dani: In den letzten Wochen habe ich jede Chance genutzt, um immer mal einen Tag in den Schnee zu kommen und ein bisschen Skilanglaufen einbauen zu können. In diesem Winter ist das aufgrund der begrenzten Reisemöglichkeiten nicht ganz so leicht. In einem normalen Jahr würde ich es vermutlich viel mehr ausnutzen und ein paar Wochen in die Alpen fahren. Sehr angenehm ist beim Skaten, jedenfalls im Vergleich zum Laufen, die geringe Stoßbelastung und der fehlende Autoverkehr. Aus dem gleichen Grund verlege ich das Radfahren gerne in den Wald – in den späteren Schwangerschaftsmonaten hat das Mountainbike im Gegensatz zum Rennrad mit dem wachsenden Bauch ohnehin mehr Vorteile. Und natürlich sind auch Yoga und Wandern super Ausgleichssportarten … übrigens nicht nur für Schwangere.

Lese-Tipps

Bei dieser Schwangerschaft gibt es ja (mindestens) einen entscheidenden Unterschied: Du hast einige Titel mehr in der Tasche als vor gut zehn Jahren. Inwiefern profitierst du als Mama von deinem Sportler-Dasein, aber auch als Sportlerin von der Mutterschaft?

Dani: Das ist sicher typabhängig, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass mir weder das eine noch das andere ausreichen würde: „Nur“ Sportlerin könnte ich ebenso wenig sein wie „nur“ Mutter. Ich gehe in beiden Rollen zu 100 Prozent auf. Aber ich weiß, dass ich immer noch eine andere Aufgabe oder einen weiteren Lebensinhalt bräuchte, um mich wohlzufühlen und in Balance zu bleiben.

Ich muss niemandem etwas beweisen – und das zu wissen, ist ein gutes Gefühl.

Wir Mamas wissen nur zu gut: Genaue Planungen sind mit Baby schwierig. Aber wann möchtest du denn voraussichtlich aufs Triathlon-Parkett zurückkehren?

Dani: Das kommt wirklich zu 100 Prozent darauf an, wie die weitere Schwangerschaft verläuft und wie die Zeit nach der Geburt wird. Bisher bin ich sehr zufrieden, halte mich fit und bin guter Dinge, dass – wie bei meiner ersten Schwangerschaft – alles gesund verläuft. Damals bin ich danach, ohne es darauf angelegt zu haben, sehr schnell wieder fit geworden. Ich stand vor zehn Jahren aber auch gerade erst am Beginn meiner Profi-Karriere. Heute bin ich sozusagen mittendrin und will natürlich so schnell es geht, wieder zurückkommen. Auch diesmal werde ich nichts forcieren, sondern mir die Zeit geben, die es braucht – schließlich bin ich heute auch zehn Jahre älter als damals. Ich denke nicht, dass ich in 2021 an irgendeiner Startlinie stehen werde. Mein Plan ist aber, 2022 wieder voll anzugreifen!

Mit Schulkind und Baby wird natürlich auch die Trainingsumsetzung nach der Geburt herausfordernd. Deine Ziele für die kommenden Jahre?

Dani: Ich möchte natürlich an meine Leistungen aus den letzten Jahren anknüpfen und noch so viele Rennen wie möglich gewinnen. Meine Erfahrung nach der ersten Schwangerschaft war eine ganz neu gewonnene Leichtigkeit, die mir gerade in den ersten Jahren danach sehr geholfen hat, mit weniger Druck an die Sache heranzugehen. Druck macht man sich zwar bekanntlich selbst und natürlich ist Leichtigkeit nicht planbar. Aber wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, dass es wieder so kommt. Ich muss niemandem etwas beweisen – und das zu wissen, ist ein gutes Gefühl. Aber genauso schön ist das Gefühl, dass ich auch nach vielen Jahren noch den Ehrgeiz spüre, mir selbst sportliche Ziele und Träume erfüllen zu wollen. Und solange dieses Feuer noch da ist, werde ich weitermachen!

Hör-Empfehlung: Podcast mit Daniela Bleymehl

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