Best of Bocki #20 – 5. Platz bei der Challenge Prag
29. Juli 2018
Drei erfolgreiche Rennen in drei Wochen liegen hinter mir! Jetzt liege ich platt und zufrieden zuhause auf dem Sofa und komme erstmal runter. Gestern konnte ich mir den 5. Platz bei der Challenge Prag sichern und mir endlich ein kleines bisschen Bestätigung abholen. Wie gut das tat, wie mein Rennen verlaufen ist und welche Dinge mir gerade so durch den Kopf gehen erfahrt ihr jetzt.
Hiermit komme ich all den „Aufforderungen“ nach, die vor, während (!) und nach dem Wettkampf in Prag an mich gestellt wurden, ich möge doch bitte auf jeden Fall wieder was zu dem Wettkampf bloggen. Sehr gerne, Leute! Es hat mich mega gefreut einige von den Pushing Limits-Lesern persönlich zu treffen und kurz mit euch zu quatschen. Allein deswegen lohnt sich der ganze Aufwand schon, den wir hier auf dieser Plattform betreiben. Vielen Dank also dafür!
Am Donnerstag Morgen machte ich mich samt Freundin, Gepäck und Wettkampf-Material auf den Weg zur Challenge Prag. Knapp fünf Autostunden später rollten wir in die brüllend heiße Hauptstadt Tschechiens ein und verschafften uns erstmal einen Überblick. Nun ja, ich will mal nicht übertreiben: Unsere Erkundungstour führte zum knapp 250 Meter entfernten Asia-Restaurant – und von dort direkt wieder zurück ins Hotelzimmer. Erstmal chillen und Beine hochlegen! Vor dem Abendessen (Mega-50-cm-Durchmesser-Pizza-Hawaii) absolvierte ich noch einen lockeren 10 Kilometer-Lauf und war dann echt reif fürs Bett!
Freitag: Urlaubsfeeling und Wettkampf-Stimmung
Der Freitag startete ganz entspannt. Ausschlafen, Frühstück, zurück ins Bett. Erst gegen 12 Uhr musste ich los zum Race Briefing für die Profi-Athleten, gleichzeitig sollte das der erste „Kontakt“ zum Event und der Organisation. Der erste Eindruck zählt ja bekanntlich – und der war richtig gut! Die Verantwortlichen haben sich extrem viel Mühe gegeben, waren super professionell aufgestellt und in allen Belangen Hilfsbereit. Ich fühlte mich wohl und war sehr gespannt aufs Rennen und ob es so weitergehen sollte.
Nachmittags stand dann noch Radfahren auf der Rolle und ein Koppel-Lauf auf dem Programm. Nichts besonderes mehr, einfach bewegen und das System auf Betriebstemperatur bringen. Temperatur, gutes Stichwort: Es war abartig heiß. Überall. In der Stadt, an der Moldau, im Hotelzimmer. Daher habe ich versucht besonders viel zu trinken und mich wirklich nur gerade so viel zu bewegen, wie auch wirklich nötig war. Abends ging es gemeinsam mit meinen Eltern, die ebenfalls nach Prag gekommen waren, zum Essen. Wieder Pizza und Pasta, bloß keine Experimente.
Race Day: Schluss mit lustig
Der Startschuss zum Rennen sollte erst um 12 Uhr fallen. Normalerweise finde ich es immer cool, wenn es schon um 8 oder 9 Uhr losgeht, der Wecker mitten in der Nacht klingelt und dann alles irgendwie ganz schnell geht. Dieses Mal war das anders. Um 7 Uhr gab es das erste kleinere Frühstück, danach fuhr ich nochmal ein Programm über 45 Minuten auf der Rolle im Hotelzimmer. Um 9 Uhr gab es das zweite Frühstück und um 10 Uhr machte ich mich mit Sack und Pack auf den Weg zum Check-In. Es hat wirklich alles reibungslos funktioniert und es blieb sogar noch genug Zeit, um sich nochmal eine Viertel Stunde mit meiner Family in den Schatten zu hocken.
Ich entschied mich für ein kurzes Warm-Up ohne Lauferei, sondern lediglich ein paar Übungen an Land. Danach pellte ich mich in den Neopren-Anzug und schon ging es in die 17 Grad kalte (sehr angenehme) Moldau an die Startlinie.
Erst wenige Minuten bevor ich in den Neo gestiegen bin kam in mir dieses Gefühl von Wettkampf auf: Moment Mal, Junge! Jetzt gleich ist Schluss mit lustig!
In genau diesem Moment war ich aber auch sofort bei 100 Prozent Fokus und Konzentration! Es konnte losgehen. Der Schwimmstart verlief gut und ich kam ohne Prügelei davon. An der ersten Wendeboje nach knapp 250 Meter erkannte ich, dass ich gar nicht so schlecht positioniert sein konnte. Das Führungskajak war noch in Sichtweite und die gelben Badenkappen der Favoriten Javier Gomez, Pablo Gonzales Dapena, Pieter Heemeryck und Maurice Clavel konnte ich auch noch alle vier erkennen. Euphorisch klemmte ich mich an die Füße eines anderen Athleten und hoffte das Tempo halten zu können.
Die beiden Spanier setzten sich bald, wie zu erwarten, vom Rest des Feldes ab und hatten das Schwimmen bereits nach 21:20 Minuten hinter sich. Ich kam am Ende der ersten Verfolgergruppe nach 23:22 Minuten aus dem Wasser – nur knapp 2 Minuten Rückstand nach dem Schwimmen auf Gomez? Nehm‘ ich.
Verfolgungsjagd auf 90 Kilometern
Nach einem etwas langsamen Wechsel meinerseits (ich war nach dem Schwimmen ganz schön am Schnaufen…), musste ich eine kleine Lücke zur Verfolgergruppe schließen. Danach ergab sich schnell eine Konstellation mit Maurice Clavel und gemeinsam versuchten wir etwas Zeit auf die Spitze gut zu machen und gleichzeitig Vorsprung auf den Rest des Feldes herauszuholen.
Die schnellste Radzeit des Tages führte dazu, dass ich tatsächlich knapp 45-50 Sekunden aufholen konnte und als Vierter auf die Laufstrecke ging. Nach dem guten Schwimm-Auftakt und der soliden Leistung auf dem Rad, wurde der Halbmarathon allerdings eher zum Überlebenskampf.
Geschlagene 1:26 Stunden habe ich am Ende für die knappen 21 Kilometer benötigt. Indiskutabel. Und mit jeder Menge Verbesserungspotential. Aber da arbeite ich ja nun schon dran und lieber so, als wenn das schon das Ende der Fahnenstange wäre! Dennoch muss man ehrlich zu sich und kann es durchaus als fette Packung bezeichnen, wenn man ungefähr 13 Minuten Rückstand auf der Laufstrecke aufgebrummt bekommt. So viel schneller ist Gomez nämlich gelaufen.
Aber versteht mich nicht falsch: Ich bin sehr happy und glücklich mit dem 5. Platz! Endlich mal ein vernünftiges Rennen über eine längere Strecke mit einem vernünftigen Ergebnis!
Top5-Ergebnisse Challenge Prag 2018:
- Javier Gomez (ESP) – 3:44:40 Std
- Pablo Dapena (ESP) – 3:50:53 Std [+6:13 Min]
- Pieter Heemeryck (BEL) – 3:51:55 Std [+7:14 Min]
- Filipe Azevedo (POR) – 3:54:48 Std [+10:08 Min]
- Niclas Bock [GER] – 3:58:59 Std [+14:19 Min]
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