Bella Racing in Bella Italia: Wer gewinnt die Challenge Riccione?
06. Mai 2021
Bei der Challenge Riccione erwartet uns am Sonntag das nächste Highlight auf europäischem Boden. Wer kann das Rennen über die klassische Mitteldistanz in der Emilia-Romagna gewinnen? Ist Sebastian Kienle der größte Favorit auf den Sieg oder werden ihm die Vorschusslorbeeren gegen bärenstarke Konkurrenz zum Verhängnis? Und wie stehen die Chancen auf einen deutschen Sieg im Frauenrennen?
Die Triathlonszene darf sich auf das nächste Rennen zum Zunge schnalzen freuen! Spannend und interessant wird es vor allem dann, wenn man die Stärke-Schwäche-Profile der gemeldeten Athleten und die Anforderungen und Tücken der Challenge Riccione übereinander legt. Und klar ist auch: Wenn Publikumsliebling Sebastian Kienle antritt, dann wird es ohnehin ein Hingucker! Ein Hingucker, in dem eine ganze Armada von internationalen Top-Athleten ins Rampenlicht springen und dem vermeintlichen Favoriten die Show stehlen kann. Schauen wir dafür erstmal auf die Konkurrenz aus dem eigenen Land.
Alle Infos zur Challenge Riccione auf einen Blick
- Datum: Sonntag, 9. Mai 2021
- Startzeit: 9:30 Uhr
- Distanzen: 1.900 Meter Schwimmen / 92 Kilometer Radfahren / 21,1 Kilometer Laufen
Allen voran dürften diese beiden Herren in Angriffslaune sein: Andi Böcherer und Frederic Funk. Beide waren bei der Challenge Gran Canaria am Start, beide mit unterschiedlichen Leistungen und Ergebnissen. Der eine, Andi Böcherer, schwer zufrieden mit seinem 5. Platz, der ihm nach langer Durststrecke jede Menge Rückenwind verpasst haben dürfte. Der andere, Frederic Funk, schwer enttäuscht von seinem 15. Platz und gerade deshalb umso motivierter, es dieses Mal wieder Krachen zu lassen.
Andi Böcherer meldet sich zurück
Andi hat die Zeit nach der Challenge Gran Canaria für einen Trainingsblock auf der Kanareninsel genutzt. Für Sebi und die anderen Jungs könnte es also auf dem Rad durchaus ungemütlich werden: Bereits vor zwei Wochen hat Andi in der zweiten Disziplin gezeigt, dass er auf dem Weg zu alter Stärke ist – und das trotz fehlendem Schwerpunkt-Training über die Wintermonate. Nach rund 70 Kilometern trat er die Flucht nach vorne an, schloss die Lücke zu Jan Frodeno im Alleingang und schüttelte dabei Athleten wie Nils Frommhold, Pieter Heemeryck, Frederic Funk und Nick Kastelein ab. Sollte er in Riccione beim Schwimmen mit der Spitzengruppe aus dem Wasser kommen und auf dem Rad schnell seinen eigenen Rhythmus anschlagen, dann hat er definitiv Chancen auf den Sieg. Es wäre nicht das erste Mal, dass er eine Mitteldistanz für sich entscheidet und dafür den Grundstein auf der Radstrecke legt.
Frederic Funk kommt aus dem Höhenloch
Und Frederic Funk? In Gran Canaria blieb er deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Der Grund: Die kurzfristige Anreise aus dem Höhentrainingslager in der Sierra Nevada ließ ihn und seine Form ins Höhenloch fallen. Nun sind einige Tage vergangen, die Weichen sind neu gestellt und wer Fred kennt, der weiß auch, dass so ein Ergebnis wie von Gran Canaria nicht lange so stehen gelassen wird. Außerdem kennt er die Challenge Riccione bereits aus den Jahren 2018 und 2019 und kommt mit zwei dritten Plätzen zurück an die Stätte, wo er damals seine erste Mitteldistanz absolviert hat. Mit einem trotzigen Rennen könnte er nicht nur den erneuten Sprung aufs Podium schaffen, sondern vielleicht auch zum erneuten Male Sebastian Kienle ärgern – ihr erinnert euch an die Challenge Walchsee 2018? Damals landete Sebi auf Platz 1, Fred wurde Zweiter und verwies dabei keinen geringeren als Daniel Baekkegard auf den 3. Platz. Und dass er große Rennen mit anspruchsvollen Strecken gewinnen kann, bewies er bereits beim Ironman 70.3 Lanzarote 2019.
Dapena, Wild, Heemeryck, Molinari: Wer wird Spielverderber?
Aber es wird sicherlich kein deutscher Dreikampf, wenn am Sonntag um 9:30 Uhr der Startschuss an der Adria Küste fällt. Pablo Dapena weiß beispielsweise, wie er ein Rennen zu seinen Gunsten gestalten kann. Bei der Challenge Gran Canaria wurde er mit 69 Sekunden Rückstand hinter Jan Frodeno Zweiter, wenngleich er für sein taktisches Radfahren ordentlich Breitseite und Kritik einstecken musste.
Außerdem kommt mit dem Schweizer Ruedi Wild ein weiterer Athlet nach Riccione, der gerade erst gezeigt hat, dass er in Form ist: Bei der Challenge Cancun wurde er Zweiter hinter Javier Gomez – seine Stärke liegt vor allem beim Laufen und sollte er nach dem Radfahren in Schlagdistanz sein, dann darf sich der Spitzenreiter (wer auch immer zu diesem Zeitpunkt vorne liegt) sich seiner Sache nicht allzu sicher sein.
Pieter Heemeryck aus Belgien erwischte auf Gran Canaria einen schwarzen Tag, cancelte daraufhin seinen geplanten Trip zu den Rennen in den USA und entschied sich stattdessen für einen Start in Riccione. Durch das verpatzte Rennen auf der Kanareninsel ist seine Form nur schwer einzuschätzen, auf dem Zettel sollte man ihn allerdings trotzdem haben und keinesfalls den Fehler machen, ihn zu früh abzuschreiben. Denn, sollte er in gewohnter Manier an der Startlinie stehen, dann ist ihm der Kurs der Challenge Riccione wie auf den Leib geschneidert. Last but not least: Giulio Molinari. Für den Italiener wird es am Sonntag ein Heimspiel und die Gelegenheit, das Rennen zum zweiten Mal nach 2018 zu gewinnen.
Außerdem wird es spannend, was die Mitteldistanz-Spezialisten Thomas Davis aus Großbritannien (bei der Challenge Gran Canaria in den Spitzengruppe beim Radfahren gestürzt) und Thomas Steger (zwei Mal Zweiter in Riccione) für eine Rolle spielen werden. In dem 42 Mann starken Elitefeld stehen mit Michael Raelert, Per Van Vlerken, Julian Erhardt, Silas Köhn, Marchelo Kunzelmann, Jonas Hoffmann, Christian Jais und David Rother acht weitere Athleten aus Deutschland am Start.
Zimmermann und Lehrieder mit Siegeschancen
Bei den 15 gemeldeten Athletinnen zeichnet sich ein Dreikampf um den Sieg ab: Laura Zimmermann und Carolin Lehrieder könnten für einen deutschen Erfolg in der Emilia-Romagna sorgen, dafür müssten sie sich allerdings gegen die Niederländerin Sarissa De Vries durchsetzen. Für Laura und Caro wird es das erste Rennen des Jahres, Sarissa konnte bei der Challenge Gran Canaria allerdings schon unter Beweis stellen, dass sie zurecht als große Favoritin gehandelt wird: Dort wurde sie Zweite hinter der überlegenen Siegerin Nicola Spirig.
Sarissa hat auf Gran Canaria ein sehr ausgeglichenes Rennen gezeigt, ist von den drei genannten Athletinnen aber sicherlich die stärkste Schwimmerin. Caro’s Paradedisziplin ist das Radfahren, Laura hingegen ist als immens starke Läuferin bekannt. Vorteil Caro: Sie kennt sich in der Region bereits aus und reist mit den guten Erinnerungen an ihren ersten Ironman-Sieg von 2019 nach Italien. Den Grundstein dafür legte sie auf der Radstrecke und durfte sich nach 8:48:23 Stunden im Ziel als Siegerin feiern lassen. Eine Zeit, die sich nur marginal von Laura’s Ironman-Premiere 2019 in Barcelona unterscheidet, den Laura nach 8:49:12 Stunden als Zweite ins Ziel bringen konnte. Aus Deutschland ist außerdem Lena Berlinger am Start, die sich durchaus im Kampf ums Podium einschalten kann!
Interviews und Race Coverage
Die Challenge Riccione haben wir euch bereits gestern im Detail vorgestellt. Wenn ihr heiß darauf seid, das Rennen von zuhause zu verfolgen, dann legen wir euch ans Herz, unseren YouTube-Channel zu abonnieren. Am Samstagabend erscheinen dort Pre Race-Interviews mit einigen Top-Athleten, am Sonntag gibt es die Interviews von der Finishline und am Montag folgt das große Race Coverage-Video mit allen Insights rund ums Rennen.
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