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Schwimmen für Triathleten: Im Trainingslager mit Experte Stephen Bibow

18. Januar 2018


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Triathlon ist auf der einen Seite Spaß und Genuss. Auf der anderen Seite ist es aber vor allem harte Arbeit, die im Training geleistet werden muss, um im Wettkampf das Bestmögliche aus sich herauszuholen. Besonders schwer tun sich Triathleten mit dem Schwimmen. Auf Fuerteventura habe ich den Sportwissenschaftler und Schwimm-Analytiker Stephen Bibow aus Leipzig kennengelernt. Ein Typ mit neuen, spannenden Perspektiven. Ein Schwimm-Akt in drei Teilen.

Es geht beim Training nicht immer nur darum schneller zu werden, sondern auch darum effektiver und effizienter durch die Disziplinen zu kommen. Diese Aussage ist so simpel wie einfach.

Schafft man es Effektivität und Effizienz zu steigern, dann profitiert man gerade als Triathlet ganz besonders. Davon ist Stephen Bibow überzeugt: „Wenn ein Athlet sich im Wettkampf beim Schwimmen unverhältnismäßig stark anstrengen muss, um zum Beispiel in einer bestimmten Zeit zu schaffen oder den Anschluss an andere Schwimmer zu halten, dann verbrennt er dabei so viel Energie und produziert so viel Laktat, dass auch sein weiteres Rennen darunter leiden wird.“ Möglich wird das Ganze durch Fleiß, Disziplin – und die Umstellung und Anpassung der individuellen Schwimmtechnik. Das ist die Philosophie von Stephen, ganz einfach zusammen gefasst.

Stephen weiß wovon er spricht. Der ehemalige Leistungsschwimmer (100 Meter Freistil in 53 Sekunden) hat Sportwissenschaften an der Universität Leipzig studiert, arbeitet als Leistungsdiagnostiker am IAT in Leipzig, hat mehrere Artikel zum Thema Schwimmen in diversen Fachmagazinen publiziert und ist darüberhinaus als Schwimm-Analytiker und Trainer tätig. „Das Coachen“, sagt er, „ist meine absolute Leidenschaft.“

Ganz besonders hellhörig werde ich, als Stephen davon spricht welche Anforderungen das Schwimmen an Triathleten stellt – vor allem, wenn sie bei großen Wettkämpfen vorne dabei sein wollen. „Die kritische Schwimmgeschwindigkeit liegt bei einer Durchschnitts-Pace von 1:16 bis 1:17 Minute auf 100 Metern bei Rennen über die Lang-Distanz, bei Mittel-Distanzen natürlich noch etwas schneller. Das Ziel muss sein, diese Pace mit einem Laktat von etwa 3 Milimol pro Liter zu schaffen. Wenn das gelingt, dann ist man als Athlet zum einen vorne dabei und zum anderen dazu in der Lage, auf dem Rad direkt agieren zu können.“

Weniger leisten für gleiche Leistung

Es dauert auch bei mir einen Moment bis es klick macht und ich diesen Ansatz in seiner Ganzheit verstehe. Triathleten – ich mit eingeschlossen – denken oftmals nur an Zeiten und Sekunden. Trainingserfolge werden eigentlich immer nur an Ergebnissen und verbesserten persönlichen Bestzeiten festgemacht. Aber klar: Wenn ich bisher immer um mein Leben schwimmen musste, um in der Spitzengruppe dabei zu sein und mit jeder Menge Laktat in den Muskeln aufs Rad gestiegen bin und erstmal klar kommen musste, dann wäre es ein großer Fortschritt, wenn ich immer noch mit der Spitzengruppe schwimme – aber viel weniger Aufwand dafür betreiben muss.

Dieser Ansatz betrifft natürlich eher solche Sportler, die schon besonders lange dabei sind oder eben schon eine gewisse Leistungsstufe erreicht haben. Bei Amateur- und Hobby-Sportlern wird sich die Anpassung der Schwimmtechnik auch in schnelleren Schwimmzeiten niederschlagen – da ist sich Stephen sicher.

Video: Mein Schwimmstil aus vier Perspektiven

Um herauszufinden, ob und wo ich nun meine Energie zum Fenster herauswerfe – oder fachmännisch ausgedrückt: wo ich meine eingesetzte Energie nicht in Vortrieb umwandle – hat sich Stephen meinen Schwimmstil genau angeschaut und analysiert.

Natürlich hat er Fehler gefunden und natürlich ist mein Schwimmen nicht perfekt. Gut für mich. Denn so weiß ich, dass ich mit Fleiß und Arbeit meine Schwimmleistung effektiver und effizienter gestalten kann.

Im nächsten Beitrag zum Thema Schwimmen verraten Stephen und ich euch, welche Fehler ihm aufgefallen sind und welche Empfehlungen er mir mit auf den Weg gegeben hat. Außerdem veröffentlichen wir hier fünf typische Fehler, die sich bei Triathleten aller Leistungsstufen einschleichen. Stephen wird diese Fehler genau erklären und euch mit hilfreichen Ratschlägen versorgen, wie ihr sie bei euch bekämpfen könnt.

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