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Schwimmen im Triathlon: Basiswissen für Training und Wettkampf

26. Februar 2019


Schwimmen-Triathlon-Wissen

Ein paar Dinge gibt es, die sollten wir Triathleten übers Schwimmen wissen und beherzigen. Die Auftaktdisziplin hält eine ganze Bandbreite an Herausforderungen für uns bereit – im Training und im Wettkampf. In diesem Beitrag geht es um die Basics: Vom richtigen Verhalten beim Training im öffentlichen Badebetrieb bis hin zu den wichtigsten Regeln für den Wettkampf.

Training – Ungeschriebene Gesetze im öffentlichen Badebetrieb

Also man sollte wissen: Es gibt schöneres als im öffentlichen Badebetrieb sein Schwimmtraining zu absolvieren. In den wenigsten Städten oder Gemeinden gibt es Schwimmbäder, die es einem ermöglichen ganz ruhig und ungestört seine Bahnen zu ziehen. Ist einfach so. Nun könnte man sich jedes Mal darüber aufregen, aber das bringt einen ja auch nicht weiter. Es geht also darum sich mit der vorherrschenden Situation im Schwimmbad, den beratungsresistenten Rentnern auf der „Schnellschwimmbahn“ und den anderen Badegästen zu arrangieren. Aber wie?

Wir haben ein paar Verhaltensvorschläge für euch zusammengestellt, die möglicherweise für ein entspannteres Miteinander und somit besseres Training sorgen können. Aus eigener Erfahrung können wir sagen: Alles davon hat schonmal geklappt, aber nicht immer. Ein bisschen Fingerspitzengefühl für das richtige Handeln in der entsprechenden Situation ist auf jeden Fall die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Kommunikation mit den anderen Schwimmern.

  1. Immer recht freundlich bleiben: Es hilft, wenn man die anderen Schwimmer auf der Bahn begrüßt. Sei es, wenn man selbst ins Wasser steigt oder wenn ein neue Schwimmer hinzukommt. Einfach an der Wende im passenden Moment ein freundliches „Hallo!“ loswerden und für somit für eine entspannte Grundstimmung sorgen.
  2. Hinweise geben und Rücksicht nehmen: In den seltensten Fällen meinen es die anderen Schwimmgäste böse, wenn sie einem im Training in die Quere kommen. Als Triathleten sind wir regelmäßig im Wasser unterwegs und wissen um unser Können (oder Nichtkönnen). Bei anderen Leuten ist das vielleicht nicht der Fall und es fehlt das nötige Wissen, wie es auf der Schwimmbahn abläuft. Sollte euch so etwas auffallen, dann erklärt doch einfach, dass sich alle Schwimmer im besten Fall immer möglichst weit rechts auf der Bahn halten, sodass schnellere Sportler in der Mitte überholen können. Oftmals sind die Leute für solche Erklärungen und Hinweise dankbar und halten sich dann besonders daran. Nehmt also Rücksicht aufeinander und provoziert nicht mit aggressiven oder knappen Überholmanövern. Das führt meistens nicht zur Verbesserung, sondern eher zur Verschlechterung der Situation.
  3. Im Training flexibel sein: Wenn es auf der Bahn wirklich mal so voll sein sollte, dass ihr echte Schwierigkeiten habt euer Schwimmtraining wie geplant durchzuziehen, dann nutzt die Gunst der Stunde und verlagert euer Trainingsziel. Das heißt: Streicht Sprints oder Paddles und baut stattdessen Technik und Übungen fürs Wassergefühl ein. Hierbei seid ihr normalerweise viel langsamer unterwegs und könnt euch vielleicht besser in das rege Treiben auf der Schwimmbahn einsortieren, ohne dabei ständig Rücksicht beim Überholen nehmen zu müssen. Diese Flexibilität ist allemal besser, als das Training komplett abzubrechen.
  4. Aufmerksam planen und nachfragen: Es gibt auch in Schwimmbädern so etwas wie eine Rush Hour. Pauschal lässt sich das nur schwer festlegen oder erklären: Manchmal gibt es Schwimmkurse oder Aqua Fitness Sessions. Manchmal sind Schulen auf den Schwimmbahnen, manchmal findet Vereinstraining statt. Viele Schwimmbäder informieren über die Belegung der Bahnen auf ihren Internetseiten, schaut also vorher einfach mal nach ob ihr anhand dieser Pläne schon erkennen könnt, wann per se viel los sein wird. Falls ihr keine Infos im Internet findet, dann ruft einfach mal im Schwimmbad an und fragt nach, welche Zeiten euch das Personal empfehlen kann.

Wie gesagt, das sind nur ein paar Tipps aus eigener Erfahrung. Und natürlich funktioniert das Training auch häufig problemlos, sodass ihr nun hoffentlich nicht abgeschreckt seid. Es ist definitiv so, dass man zu 99 Prozent auf seine Kosten kommt – und beim verbleibenden Prozent hat man es dann eben doch mal mit Idioten zu tun.

Wettkampf – Kleine Regelkunde für das Schwimmen im Triathlon

Trainiert wird im Normalfall für einen Wettkampf. Und im Triathlon gibt es dafür besondere Regeln. Hier findet ihr einen kleinen Exkurs zu den Regeln, die ihr fürs Schwimmen im Triathlon auf dem Schirm haben solltet, sowie ein paar Praxistipps, die ihr eventuell auch gut gebrauchen könnt.

  1. Keine Startnummer beim Schwimmen: Die Startnummer, die ihr vom Veranstalter erhaltet, darf nicht beim Schwimmen getragen werden. Sie wird in der Wechselzone platziert und wird erst vor dem Radfahren angezogen.
  2. Badekappenpflicht: Beim Triathlon ist es üblich und fast ausnahmslos vorgeschrieben eine Badekappe beim Schwimmen zu tragen. Findet der Wettkampf im Becken statt, dann könnt ihr über die Farbe der Badekappe besser zugeordnet werden, wenn die geschwommenen Bahnen von Helfern am Beckenrand gezählt werden. Allerdings erfüllen die Badekappen auch bei Freiwasser-Wettkämpfen ihren Zweck: Die bunten Kappen sind besonders auffällig, sodass im Notfall der oder die Athleten besser geortet werden können. Aber auch pragmatisch gedacht können die Badekappen dabei helfen, sich vor dem Start an anderen Athleten zu orientieren, sobald sich die eigene Startgruppe ins Wasser begibt oder an der Startlinie positioniert.
  3. Rolling Start vs. Massenstart: Der sogenannte Rolling Start findet mittlerweile bei immer mehr Wettkämpfe Anwendung. Dabei werden nicht alle Athleten gleichzeitig ins Rennen geschickt, sondern in kleinen Gruppen von etwa fünf Athleten. Diese Mini-Gruppen werden mit kurzem Abstand von wenigen Sekunden auf die Strecke geschickt. Zum einen soll dadurch das Teilnehmerfeld auseinander gezogen werden und die spätere Gruppenbildung auf der Radstrecke vermieden werden. Und zum anderen soll es für weniger Stress und Chaos beim Schwimmstart für die Athleten sorgen. Dennoch ist der „Massenstart“ nach wie vor das übliche Verfahren für den Start im Triathlon. Hierbei starten größere Startgruppen gemeinsam auf einen Schlag.
  4. Startposition finden: Als starker Schwimmer positioniert man sich üblicherweise in der ersten Reihe, um möglichst schnell Freiheit zu haben und seine Schwimmstärke auszuspielen. Vor allem unter ambitionierten Athleten kann es dadurch schonmal zu der ein oder anderen „nahkampfähnlichen“ Situation oder kleineren Rangelein auf den ersten Meter kommen. Daher empfiehlt sich für Anfänger, unerfahrene oder schwächere Schwimmer, sich eher am Rand oder hinter dem Teilnehmerfeld zu positionieren. Hier geht es deutlich ruhiger zur Sache und man kann im besten Fall stressfrei ins Rennen und zu seinem Rhythmus finden.
  5. Neoprenanzug: Im Triathlon darf unter besonderen Voraussetzung ein Neoprenanzug getragen werden, bei ganz widrigen Bedingungen (sobald das Wasser kälter ist als 15,9 °C, unabhängig von der Distanz) kann er sogar zur Bedingung gemacht werden. Ansonsten gilt für Altersklassen-Athleten:
    // Bis zu einer Streckenlänge von 1.500 Metern ist der Neoprenanzug erlaubt, wenn die Wassertemperatur 21,9 °C oder weniger beträgt.
    // Bei einer Streckenlänge von mehr als 1.500 Metern ist der Neoprenanzug erlaubt, wenn die Wassertemperatur 24,9 °C oder weniger beträgt.
  6. Alles im Blick: Eine komplette Übersicht der Regeln fürs Schwimmen im Triathlon findet ihr in der Sportordnung der DTU auf den Seiten 15 bis 17

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