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Best of Bocki #31 – Merke: Training hilft, wenn man es richtig macht

07. Februar 2019



Am Montag war es so weit: Leistungsdiagnostik in Köln. Meine Hoffnung war natürlich, dass sich anhand der Ergebnisse schon erste Trainingserfolge ablesen lassen würden. Ich war zwar guter Dinge, aber trotzdem nicht ganz überzeugt. Was mich außerdem begleitete: Die Angst vor einer Enttäuschung. Im Blog verrate ich wie der Test gelaufen ist, welche Ergebnisse herausgekommen sind und was sonst so los ist bei mir.

An dieser Stelle zu versuchen einen Spannungsbogen zu erzeugen wäre witz- und sinnlos. Es ist doch logisch, dass sich in zwölf Wochen Training was tut und die Leistungswerte besser werden! Ja, logisch. Aber wir Sportler haben es ja nicht immer so mit der Logik, wenn es um das Einschätzen eigener Leistungen oder Fähigkeiten geht. In den meisten (sportlichen) Fällen überwiegt der Selbstzweifel und die Angst vor einem ernüchternden Ergebnis. Ihr wisst bestimmt was ich meine.

Damals Recordbreaker, heute Schulterzucken

Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass schon irgendwas passiert sein wird in meinem Körper, habe ich mich am Montag zur Leistungsdiagnostik bei den ProAthletes begeben. Dennoch war ich sehr gespannt, denn meine Trainingsumfänge hielten und halten sich im überschaubaren Rahmen (ca. 12 Stunden Training pro Woche). Früher – also so vor fünf, sechs Jahren – war ich eher der Typ Recordbreaker und wollte bei jedem Test, jedem Wettkampf, ach was sage ich – bei jedem Training neue Bestleistungen erzielen.

Gut war meistens nicht gut genug. Und mit „logischen“ Fortschritten konnte ich erst recht nichts anfangen.

Dass ich mittlerweile anders denke und fühle ist mir am Montag nochmal bewusst geworden: Beim Test vor zwölf Wochen brachte ich 78,2 Kilogramm auf die Waage. Früher hätte ich mich in die Pflicht genommen, dass ich beim nächsten Test, also dieses Mal, auf jeden Fall weniger wiege. Ob das nun ein wichtiger Parameter ist oder nicht (by the way: Aktuell ist es noch ein eher unwichtiger Parameter) hätte für mich überhaupt keine Rolle gespielt. Ihr merkt es schon am Konjunktiv: Ich habe nicht abgenommen. Stattdessen mit 78,4 Kilogramm ungefähr das Gewicht gehalten, allerdings ist der Körperfettanteil auf 11,2 Prozent gestiegen. Damals wäre ich schier ausgeflippt. Heute: Mir war es total egal und ich habe es mit einem Schulterzucken zur Kenntnis genommen.

Was wirklich zählt: VO2max rauf, VLAmax runter

Nach dem letzten Test vor zwölf Wochen war das erklärte Ziel nicht die Gewichtsreduktion, sondern es ging um ganz andere Dinge. Im November lag meine VO2max bei 63,4 ml/min/kg und meine Laktatbildungsrate (VLAmax) bei 0,55 mmol/l/s. Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Schwelle, die bei mir im November bei 303 Watt lag. Die neue Leistungsdiagnostik wäre dann ein kleiner Erfolg, wenn es gelungen wäre VO2max und Schwelle zu steigern und die VLAmax zu senken.

Der Testablauf war genauso ekelhaft wie beim letzten Mal. In drei unterschiedlichen Varianten quälte mich Lukas, der die Diagnostik durchführte, durch die einzelnen Belastungsstufen und hatte erneut sichtlich Freude daran mich Schwitzen und Leiden zu sehen. Wenn ihr euch für das genaue Testmodell interessiert, dann schaut euch gerne nochmal meinen Blog von damals an. Dort habe ich den Ablauf ziemlich genau beschrieben.

Etwas zweifelnd begab ich mich nach dem Test unter die Dusche. Komischerweise habe ich fast bei jedem Testmodell die gleichen Stufen erreicht, wie beim letzten Mal. Eine augenscheinliche Verbesserung wäre mir da schon lieber gewesen. Umso überraschter war ich, als mir Lukas dann in fast überschwänglicher Begeisterung die Auswertung präsentierte.

Ergebnis: „Das ist alles nachvollziehbar“

Also Butter bei die Fische: Meine VO2max ist auf 65,9 ml/min/kg gestiegen, die Laktatbildungsrate auf 0,51 mmol/l/s gesunken und meine Schwelle liegt nun bei 324 Watt  – das ist ein Plus von 21 Watt. Lukas war wie erwähnt sehr angetan und diese Zufriedenheit übertrug sich postwendend auch auf mich. Später, im Telefonat mit meinem Coach, haben wir nochmal das bisherige Training Revue passieren lassen und es war ziemlich logisch, wie und warum sich die Leistung entsprechend verbessert hat. Ich bin auf jeden Fall happy damit.

Allerdings ließ es sich der Coach auch nicht nehmen, den Anlass dazu zu nutzen, um mich ein bisschen auf Spur zu bringen. Mein Trainingsfleiß ist auf einem Level von 0 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) irgendwo bei 5. Es gibt Tage, da fällt es mir leicht den Plan einfach abzuspulen. Und es gibt Tage, da fange ich nicht mal an zu trainieren. Im Moment funktioniert das noch. Aber langsam kommt die Zeit, in der die Saison doch irgendwie näher rückt und der Fokus aufs Training jetzt nicht in eine falsche Richtung kippen sollte. Ich bin gespannt wie mir das in den kommenden Wochen, die definitiv turbulent und anspruchsvoll werden, gelingt. Ich halte euch auf dem Laufenden!

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