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Best of Bocki #48 – Noch 15 Wochen bis zum Marathon: Motivationsschub

15. Januar 2020


Niclas Bock Laufen Marathon

Ich bin high. Also mein Motivationslevel ist high. In 15 Wochen fällt der Startschuss zum Düsseldorf Marathon und nach sechs Wochen Lauftraining habe ich das Gefühl, die ersten Fortschritte zu machen – der sportlichen Vergangenheit sei Dank. Gleichzeitig erlebe ich eine neue Detailverliebtheit und des Alles-richtig-machen-wollens. Trotzdem wird es noch ein langer Weg bis zum 2:40-Stunden-Marathon.

Vor zehn Tagen stand der erste kleine Formtest auf dem Programm, ein 10 Kilometer-Lauf durch die Ratinger Innenstadt. Meine Vorfreude auf den Start war so groß wie lange nicht mehr, eine Mischung aus positiver Anspannung und motivierter Ungeduld ließ die Wartezeit bis zum Startschuss unangenehm lang werden. Ich hasse es wirklich, wenn ich auf etwas warten muss, worauf ich richtig Bock habe.

Aber das ist ein gutes Zeichen und die Bestätigung dafür, dass ich mit dem Fokus aufs Laufen die richtige Entscheidung getroffen haben. Mir ist diese vorfreudige Angespanntheit beim Triathlon ein wenig abhanden gekommen, davon hatte ich vor einigen Monaten schon berichtet. Deshalb, und weil ich über ein Jahr lang dem sportlichen Faulsein gefröhnt hatte, musste eine neue Herausforderung her. Eine Herausforderung, die mich kitzelt und mich heiß macht.

Ich vermutete, diese Herausforderungen mit einem ambitionierten Ziel im Laufen zu finden und genau das bewahrheitet sich gerade.

Aber nochmal kurz zurück zum 10er. Mit knapp vier Wochen solidem Training in den Beinen, wusste ich nicht genau was ich von dem Lauf zu erwarten hatte. Mein Ziel war, dass ich irgendwo zwischen 35 und 35:30 Minuten lande. Im Traum liebäugelte ich mit einer Zeit von unter 35 Minuten, wollte aber nicht enttäuscht sein, wenn ich das noch nicht schaffen würde. Entsprechend zufrieden war ich am Ende mit 35:10 Minuten. Ganz okay für den Status Quo, nicht mehr und nicht weniger.

Schalter umgelegt: Bock auf mehr

Irgendwie war dieser Lauf – nicht wegen des Ergebnisses, sondern wegen der Herangehensweise und des Gefühls – etwas besonderes. Ich hatte schon lange nicht mehr dieses Kribbeln vor einem Rennen. Und schon lange nicht mehr den Hunger nach mehr, unmittelbar nach dem Zieleinlauf. Ich kann mich noch ganz gut an den Tag erinnern, an dem ich zum letzten Mal eine solche Motivation verspürt habe: Der erste Trainingstag bei Faris Al-Sultan im April 2017. Und wer mich kennt, der weiß, wie besonders das damals für mich war.

Seitdem ist der Fokus auf jeden Fall nochmal etwas schärfer und der Marathon als Ziel noch klarer im Blick. Schuld daran ist auch Coach Goerke, Nils hat mich mit seinem Feuer angesteckt. Am Anfang des Lauf-Abenteuers waren mir einige Dinge noch ziemlich wurscht. Ob TrainingPeaks meine Einheiten zum Beispiel automatisch von Garmin Connect zieht oder nicht – nachdem ich an der Synchronisation gescheitert war, hatte ich das Trainingstagebuch einfach händisch gepflegt.

Damit war nach dem 10er Schluss! Ich, als alter Technik-Nerd (nicht), habe die Apps irgendwie doch verbinden können. Endlich habe ich mich um neue Batterien für den Brustgurt gekümmert (und sie sogar schon ausgetauscht).

Und ich habe die Suche nach den optimalen Schuhen begonnen. Im Training laufe ich aktuell den Asics GlideRide und komme damit super gut zurecht. Für schneller Einheiten nutze ich den Hoka Carbon X – auch ein top Schuh. Allerdings möchte ich in den kommenden Wochen noch ein bisschen herum probieren. Als nächstes werde ich mal wieder New Balance laufen, damit habe ich in der Vergangenheit mal sehr, sehr gute Erfahrungen gemacht. Mal schauen welcher Schuh es am Ende für den Marathon wird.

Neben dem intermittierenden Fasten ist auch meine Einstellung zur Ernährung nochmal etwas, nennen wir es einfach mal so, professioneller geworden. Essen und Trinken wird weiterhin ausgewogener, wenngleich auch Burger, Pommes und Bierchen in meinem Speiseplan nicht fehlen dürfen. Damit bewahre ich mir einfach eine gewisse Lockerheit und ich sehe ja auch an den Fortschritten im Training, dass das keinerlei Einfluss nimmt.

Trainingsupdate: Double Run Days und 85+ Wochen-Kilometer

Der Einstieg ist also geschafft und Nils hat mich in kürzester Zeit mental und sportlich an einen Punkt gebracht, an dem ich lange nicht mehr war. Das macht natürlich mächtig Laune! Und es ist wirklich geil, wenn man sich nach dem Training wieder besser fühlt als zuvor. Erst jetzt merke ich langsam wie doll ich es vermisst hatte, fit zu sein.

In der letzte Woche konnte ich 87 Lauf-Kilometer verbuchen. Definitiv ein großer Schritt im Vergleich zu den ersten Wochen. Auch diese Woche dürften es wieder mehr als 85 Kilometer in den Laufschuhen werden. Jeweils an einem Tag stehen zwei Läufe auf dem Programm: Eine kernige Einheit am Vormittag und eine sehr lockere Einheit am frühen Abend zur Nachbereitung. Der Sonntag kristallisiert sich zum Long Run-Tag heraus und ich gehe davon aus, dass ich nächste Woche die 2-Stunden-Marke im Training erreiche.

Die Einheiten werden immer flüßiger und kontrollierter. Von Mal zu Mal kann ich die Belastung besser steuern und auch das Fingerspitzengefühl für die Pace kommt wieder zurück. Es macht im Moment einfach Laune und ich habe Bock auf die kommenden 15 Wochen bis zum Marathon!

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