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Ironman 70.3 Duisburg im Oktober: Kein Scheiß

02. Juli 2020


IMFRA-2

Die Premiere des Ironman 70.3 Duisburg findet nicht wie geplant am 23. August 2020 statt. Das ist wirklich keine Überraschung. Dass das Rennen allerdings doch noch dieses Jahr, am 4. Oktober nämlich, über die Bühne gehen soll, ist erstaunlich. Ohne Radstrecke, dafür mit Shitwetter: Deutschlands neuer Ironman 70.3 im Ruhrgebiet.

Es fällt tatsächlich schwer, diese Zeilen ohne Ironie zu schreiben. Aber warum auch nicht? Im Moment ist Humor eigentlich fast der beste Weg, um so manchen Vorgang – gerade bei uns im Triathlon – wegzulächeln. Die Verschiebung des Ironman 70.3 Duisburg ist nun der nächste schlechte Scherz.

Ich bin in Ratingen groß geworden. Die Regattabahn in Wedau, also da wo der 70.3 Duisburg stattfinden sollte/könnte, ist nur ein paar Kilometer entfernt. Entsprechend oft war ich dort bereits unterwegs und glaubt mir: Der Oktober kann so golden und sonnig sein wie er möchte, arschkalt war es in diesem Monat immer dort.

Kommt ein Duisburger inne Knippe und sacht zum anderen: Hömma, im Oktober wollen die hier Triathlon machen.

Was klingt wie ein schlechter Scherz, scheint bei Ironman eine gute Idee zu sein. Ich weiß, dass es dieses Jahr nicht viele Optionen gibt. Aber das Rennen auf Oktober zu verschieben, erscheint mir als die schlechteste.

Eine Lanze für Ironman

Ironman hat mittlerweile einen gangbaren Weg gefunden, um zumindest nur leicht angeschossen diese Nicht-Saison zu überstehen: Gemeldete Athleten, deren Rennen nicht wie geplant stattfinden kann, können entscheiden, ob sie am neuen Termin dabei sein wollen, auf ein Alternativ-Rennen umswitchen oder beim gleichen Rennen im nächsten Jahr starten wollen. Eine gute Erläuterung zu den Optionen, findet sich im Artikel von tri-mag.de „Nach angedrohter Klage: Ironman kommt Athleten mit Gutscheinregelung entgegen“.

Triathlon im Oktober – Duisburg ist nicht Kona

Wie dem auch sei. Ein Triathlonrennen auf deutschem Boden im Oktober hat es bisher nur selten gegeben. Aus Gründen. Ob sich Ironman einen Gefallen damit tut, noch Hoffnungen auf den 4. Oktober zu setzen, wirkt verzweifelt. Und diese Verzweiflung mag es geben, aber ein guter Berater scheint sie nicht zu sein.

Ein klarer Kurs, das Rennen nämlich für 2020 abzusagen und den Athleten die gleichen Optionen anzubieten, wie Ironman es aktuell ohnehin tut, wäre eine nachvollziehbare und vor allem konsequente Entscheidung gewesen. In großen Teilen der Triathlonszene war das Verständnis für Veranstalter selten so groß wie in diesem Jahr.

Das hätte eine Gelegenheit sein können, um am grundlegenden Verhältnis zueinander zu arbeiten. Aktuell ist Ironman eher auf Kurs das angekratzte Standing in der Triathlonszene zu verschlimmbessern und keine klare Richtung und keinen klaren Kurs vorzugeben.

Nach wie vor keine Radstrecke

Vielleicht hätte die Zeit bis nächsten Sommer auch wegen weiterer Blickpunkte gut getan: Es gibt Stand heute immer noch keine Radstrecke für den Ironman 70.3 in Duisburg. Aus genau diesem Grund sind in der Vergangenheit bereits andere Veranstaltungen rund um die Regattabahn gescheitert.

Ironman hat natürlich andere Hebel, bisweilen konnten diese aber auch noch nicht zum Erfolg führen. Und natürlich gibt es auch hier die ein oder andere Option für eine Streckenführung – als Ortskundiger würde ich aber behaupten, dass auch hier nach so langer Wartezeit nicht mehr als eine Alternativlösung gefunden wird. Mitunter bleibt das Mysterium rund um die Radstrecke aber der spannendste Punkt bei der Premiere in Duisburg. Die im Oktober stattfinden soll. Keine Pointe.

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3 Kommentare

  1. Gutschein, Ende 2021 Geld zurück. Schwachsinn nur für den Veranstalter gut. Abmelden und Startgeld zurück. Nur das kann der richtige Weg sein.Für Münster war das kein Problem.

  2. Einfach das Geld zurück.
    Oder wer will – gern verschieben auf einen Zeitpunkt in der Zukunft, der normale und faire Rennen erlaubt.