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Das Geheimnis des Schwimmens: Eine tiefere Betrachtung

13. August 2023


Schwimmcoach Wassergefühl

Ob man eher der Typ „Smooth Operator“ oder ein „Hard Worker” im Wasser, ist weder Schicksal noch Zufall. Das Zauberwort lautet: Wassergefühl. Aber kann man das lernen? Schwimmcoach Johann Ackermann erklärt, mit welchen Übungen wir ein Gefühl für das herrliche Element entwickeln – um letztlich auch im Rennen besser performen zu können.

Während sich viele von uns im Wasser heimisch fühlen, gibt es immer noch zahlreiche Menschen, die beim Versuch zu schwimmen, Schwierigkeiten empfinden. Einige bewegen sich scheinbar mühelos durch das Wasser, während andere mit jeder Bewegung kämpfen. Was steht also zwischen diesen zwei Extremen? Woher kommt diese Diskrepanz?

Eine detaillierte Analyse

1. Horizontalbewegung

Im Alltag bewegen wir uns meist vertikal voran – beim Gehen, Laufen oder Springen. Unsere Augen sind horizontal ausgerichtet, was diese Bewegungen unterstützt. Beim Schwimmen jedoch sind wir herausgefordert, uns horizontal zu bewegen. Dabei ist nicht nur unser Blick oft nach unten gerichtet, sondern es fühlt sich auch ungewohnt an, nicht auf festem Grund zu stehen.

2. Mangel an festen Anhaltspunkten

Egal ob beim Gehen, Radfahren oder sogar Rudern: Immer gibt es feste Punkte, an denen wir uns abstoßen oder festhalten können. Das Wasser bietet solche festen Punkte nicht. Statt fester Oberflächen finden wir uns umgeben von einem flüssigen Medium, das ständig in Bewegung ist. Das erfordert ein Umdenken in der Art und Weise, wie wir uns fortbewegen. Unsere Körper müssen lernen, die feinen Druckunterschiede im Wasser zu spüren und effektiv darauf zu reagieren.

3. Körperrotation

Einer der Schlüsselaspekte des Schwimmens ist die effiziente Nutzung des gesamten Körpers. Beim Kraulschwimmen beispielsweise rotiert der Körper, um die Hand kraftvoll durch das Wasser zu schieben. Ohne diese Rotation wird nur ein Bruchteil der möglichen Körperkraft genutzt. Dies ist ein oft übersehenes Element, das jedoch entscheidend für die Effizienz beim Schwimmen ist.

4. Atmung

Das Atmen stellt beim Schwimmen eine besondere Herausforderung dar. Während wir an Land jederzeit atmen können, erfordert das Schwimmen Timing und Technik. Wir können nur dann sicher atmen, wenn der Mund über der Wasseroberfläche ist. Hinzu kommt der Tauchreflex, der das Einatmen unter Wasser verhindert. Dieser Reflex ist lebensrettend, kann aber das Atmen knapp über der Wasseroberfläche erschweren, was für Anfänger oft beunruhigend ist.

Für diejenigen, die sich im Schwimmen verbessern möchten, ist es nicht nur wichtig, diese grundlegenden Aspekte zu erkennen, sondern auch, einen Weg zu finden, mit dem Wasser zu „kommunizieren“. Man könnte sagen, dass Schwimmen weniger über Technik und mehr über das Verständnis und die Beziehung zum Wasser geht.

Sechs Übungen zur Vertiefung des Wassergefühls

  1. Luft anhalten
    Diese Übung hilft dabei, sich mit dem Gefühl vertraut zu machen, unter Wasser zu sein. Versuche, deine Atmung bis zu einer Minute anzuhalten. Dies stärkt nicht nur das Lungenvolumen, sondern auch das Vertrauen in das eigene Können. Du findest Entspannung und bist so deutlich weniger gestresst.
  2. Auftreiben
    Durch das richtige Zusammenspiel von Muskel- und Sehnenspannung kann man lernen, im Wasser zu „schweben“. Das verbessert die Wasserlage und das Gefühl für den eigenen Körper im Wasser.
  3. Gleiten
    Eine der schönsten Empfindungen beim Schwimmen ist das Gleiten. Indem man sich vom Beckenrand abstößt und versucht, so weit wie möglich zu gleiten, schult man diese Fähigkeit und das Wassergefühl.
  4. Wasserspiele
    Spiele bieten eine großartige Möglichkeit, sich mit dem Wasser vertraut zu machen. Einfache Spiele wie das Erzeugen von Wasserwirbeln können helfen, ein taktiles Gefühl für den Wasserwiderstand zu bekommen.
  5. Mit geschlossenen Augen schwimmen
    Diese Übung schärft die Sinne. Ohne den visuellen Sinn fokussiert man sich mehr auf das Gefühl des Wassers und die eigenen Bewegungen.
  6. Drehung in verschiedenen Lagen
    Diese Übung hilft, das Gleichgewicht und die Orientierung im Wasser zu schulen.

Schließlich ist Geduld der Schlüssel. Das Erlernen einer neuen Fähigkeit erfordert Zeit und Praxis. Es ist wichtig, sich selbst zu erlauben, in seinem eigenen Tempo zu lernen – und den Prozess zu genießen. Mit der Zeit und Übung wird das Geheimnis des Schwimmens weniger rätselhaft und umso befriedigender.

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