Nach was suchst du?

#196 – Podcast mit Sebastian Kienle: Redebedarf

28. Juni 2022


Sebastian Kienle Podcast Kommentar

Wir können uns glücklich schätzen, dass Triathlon-Deutschland jemanden hat, wie ihn: Sebastian Kienle. Nach seinem Einsatz als Co-Kommentator bei der Live-Übertragung des Ironman Frankfurts hatte er Redebedarf. Dieser außerplanmäßige Podcast ist also so etwas wie ein Brennpunkt – über „blödsinnige“ Entscheidungen mit Außenwirkung für den Triathlonsport, die Diskrepanz zwischen Regelauslegung nach Augenmaß oder mit harter Hand und einer Gesprächsaufforderung mit der Triathlonszene. Titelbild: Tom Schlegel

Hier kannst du den Podast mit Sebastian Kienle hören:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von w.soundcloud.com zu laden.

Inhalt laden

Darüber sprechen wir im Podcast:

  1. Profi-Aufruf: Wir brauchen weniger Rennen!
  2. Gleiche Regeln für alle: Augenmaß und harte Hand

Weiterführende Links:

 

  • Trainingspläne, Rezepte, Analysen: Komm in den Club!Anzeige

    Bock auf strukturiertes Training rund um Schwimmen, Radfahren, Laufen und Triathlon? Auf der Suche nach Rezepten für sportgerechte Ernährung und nach Auswertungstools, die dich wirklich weiterbringen? Dann sagen wir: Willkommen im Pushing Limits Club! Ob Triathlon oder (Rad-)Marathon, ob Einsteiger:in oder Fortgeschritene:r, ob PB oder Party-Pace: Join the club und nutze alle Funktionen die ersten 14 Tage kostenlos!

    blankHier geht’s direkt zum Pushing Limits Club!

    Der Club als App immer griffbereit auf Deinem Smartphone:

25 Kommentare

  1. Sebi hat natürlich größtenteils recht. Das einzige Problem was ich als AGer sehe ist, dass es bei weniger Rennen zunehmend schwer werden würde eben mit den Profis zu starten. Roth ist innerhalb ner Minute ausverkauft. Wenn das bei den anderen Rennen ebenso werden würde muss man sich mehrfach im Jahr freinehmen um sich bei Rennen anzumelden. Die andere Option die Starterfelder noch weiter auszudehnen kann auch keiner wollen, sonst fahren einfach bald alle IM Barcelona Zeiten auf dem Rad im Peloton. Ansonsten: in Sachen Drohne/Abstand, Regeln für alle gleich etc. 100% Zustimmung.

  2. Spontane Idee: Für die fünf Hauptrennen (also bspw. Ironman Frankfurt Europameisterschaft) muss man (Profi ggf. auch Agegrouper) sich auch qualifizieren. Das wiederum kann bei einem beliebigen Rennen erfolgen. Und nur über die fünf Hauptrennen gibt es dann Slots für Hawaii. Wie gesagt, eine spontane ggf. noch etwas unausgegorene Idee.

  3. Es wird wahnsinnig herausfordernd werden eine passende Lösung zu finden um allem gerecht zu werden. Zumal man erst einmal Interessengruppen und ihre Aufgaben/Interessen, Schmerzen und Bedürfnisse analysieren müsste, um auch allen irgendwie gerecht zu werden.
    Das wäre doch mal eine Podcast Idee sich einzeln mit den Gruppen wie Profis, AgeGrouper, Veranstalter, Sponsoren, Fans vor Ort, Fans remote, Medien (Print, Online, TV, Radio…), … usw. auseinanderzusetzen und mit den Erkenntnissen eine Lösung in Form eines Kompromisses, Konsens oder einer Alternative zu entwickeln. Entsprechende Kontakte zu allen Gruppen habt ihr sicherlich und es sollten nicht einige wenige Interessengruppen über die Zukunft des Sports entscheiden.

  4. Sehr gute Gedanken und Kritikpunkte von Sebi, ehrlich, lösungsorientiert und gerecht. Ich hoffe dass Einiges Gehör bekommt und angenommen wird. Vor allem wünsche ich mir das für gemeinsame Championship von Frauen und Männern. Auch die angesprochenen Regeländerungen würden gut tun. Danke Sebi , dir alles Gute
    @ Bocki, Danke für deine Podcast und dir auch alles Gute

  5. Eine wichtige Errungenschaft wäre, wenn Typen/Impulsgeber wie Sebi mit ans Steuerrad kommen. Sind die aktiven Athleten im Board der PTO (Tim O´Donnel, Matt Hanson Paula Findlay usw.) für solche Gedanken empfänglich? Gibt es bei Ironman Anlaufstellen für die Athleten mit Ideen, oder könnte da nur mit den Füßen abgestimmt werden? Es wäre super, wenn uns Sebi – in welcher Funktioon auch immer – im Triathlon-Sport lange erhalten bleibt. Gelegentliche Aufgaben als Gastkommentator in Randsportarten (Formel1, Fußball, Biathlon, …) wären auch nicht verkehrt 🙂
    Ich finde die Idee von Sascha mit wenigen Hawaii-Quali-Rennen für die Profis (oder auch Agegrouper), zu denen eine vorherige Quali notwendig wäre, sehr gut. Dadurch bekämen wir mehr Highlight-Rennen. Ansonsten bin ich mal gespannt, wie viele Slots für die Agegrouper dann pro Rennen für Hawaii2023 vergeben werden. Das ist ja glaube ich noch nicht bekannt. Daran kann man dann erkennen, ob es wirklich wieder eine 2-Tage-Veranstaltung wird.
    Die Material-Motorräder sollten auch wegfallen, aber vielleicht könnten an (ausgesuchten) Verpflegungsstellen auch einzelne Materialien verfügbar sein.
    So, dann mal alles Gute für Nick in Roth und die Familienerweiterung bei Bocki

  6. Für einen der größten Ironman-Wettbewerbe der Welt, war das am Sonntag in Frankfurt keine Werbung für Ironman . Das fing schon beim Einchecken der Räder an. Diese war so eng platziert, das sich die Fahrräder fast berührten. Das war schon echt schlecht aber noch schlechter war, das die Ständer viel zu niedrig waren, sodass man erstmal andere Räder zur Seite schieben musste, damit man sein Rad zur Seite kippen konnte/musste um so unter dieser Stange hindurch zu kommen!

  7. Danke Sebi! Ich hoffe, ganz viele Menschen hören den Podcast und die Botschaft dringt durch und gibt ernsthaft Anstoß zu Veränderungen!!!!! Der Vergleich mit den Schulnoten finde ich besonders passend! Als Zuschauer war ich definitiv überfordert, die ganzen Rennen parallel am Sonntag zu verfolgen;(

  8. Sebi hat hier bei sehr vielen seiner Gedankengänge sehr recht, an einer Stelle aber denke ich, einen kleinen aber entscheidenden Fakt übersehen warum IM so agiert, wie es gerade geschieht (mehr und mehr Rennen mit immer größerer Zerfaserung). IM bzw. die WTC MUSS(!) Geld verdienen und zwar möglichst viel. Es bleibt gar nichts anderes übrig. Das verlangt alleine schon das Unternehmensprofil. Die WTC ist eine Private Equity Portfolio Company, d.h. das oberste Interesse gilt nicht dem Produkt oder dem Kunden sondern dem Shareholder Value. Das mag man für unappetitlich halten oder nicht, ist aber bei amerikanischen Unternehmen Gang und Gäbe. Klientel und Produkt sind nur Mittel zum Zweck und wenn die Bilanz am Ende nicht stimmt, dann muss auf Teufel komm raus die Saftpresse angesetzt werden, bzw. man versucht einfach noch mehr zu machen, von dem, was man eh schon macht. Das dabei regelmäßig Unternehmen jeder Größe an die Wand gefahren werden, ist ein unschöner Nebeneffekt. Wir sollten also nicht darauf hoffen, dass IM oder die WTC im Sinne der Athleten oder des Sports entscheidet, der Treiber bleibt das Shareholder-Value, auch wenn man das bei IM vielleicht gar nicht will. Aber da ist man dann halt nur Getriebener, bzw. hatte zum falschen Zeitpunkt die Dollarzeichen in den Augen,

  9. Moin, ich finde, dass Sebastian viele Sachen konstruktiv kritisiert, aber gut zusammengefasst hat, worum es in diesem Sport geht. Inflationäre Rennen, das sieht man an der Formel 1 sehr gut, bringt die Teilnehmer und auch Zuschauer an ihre Grenzen. 4-5 Premium-Rennen mit 30-50 Profis, der Sieger bekommt 75 K, der 2. 50 K usw. Dann hat man spannende Rennen, und wenn man dann Hamburg oder Frankfurt gewonnen hat, dann ist das auch etwas wert. Und ein Event für beide Europameister! Und strenge Regeln finde ich auch gut, beim Fußball kann man ja auch nicht wild rumkloppen und weiterspielen. Mir hat der Experte Sebastian am Mikrofon sehr gut gefallen. Ich mag den Nerd-Talk wenn JP mit seinen Aero-Kenntnissen dazu kommt. Möge Ironman sich der Sache annehmen und ein Produkt anbieten, das sowohl Athleten, Sponsoren als auch Medien und somit die Zuschauer entzückt. Ich würde es mir wünschen…
    Beste Grüße aus Hamburg
    Thomas

  10. Sehr schöner und interessanter Podcast.Sebi’s Überlegungen/Anregungen finde ich persönlich sehr gut und hoffe das sie an entsprechender Stelle auch Gehör finden und gemeinsam an einer Lösung gearbeitet wird.
    Vielen Dank an pushing-limits das ihr mit eurer Arbeit dem Triathlon eine so gute Plattform gebt.

  11. Zuerst mal das positive, ich werde mir beide Rennen in Kona anschauen 🙂 Was die ganzen Rennen an diesem Wochenende angeht bin ich da auch nicht mitgekommen. Frankfurt und den Funk-Sieg hatte ich paralell im Stream laufen. Leider war mir nicht klar das in Nizza auch ein Triathlon ist, so habe ich auf Facebook erfahren das Svenja Thoes gewonnen hat. Finde es shr schade das die Frauen bei WM und EM nicht mehr im selben Rennen sind.

  12. Sebi spricht natürlich „das“ Problem im Sport und vielleicht auch in der Gesellschaft an. Mehr, mehr, mehr!
    Um zu verstehen wohin es führt, lohnt sich ein Blick auf den prominentesten Sport in Deutschland, den Fußball. Spiele , Spiele, Spiele… immer mehr Fußball.
    So entstand ein Wettbewerb wie die NationsLeague, der niemanden interessiert.
    Das Resultat ist der Verlust der Attraktivität und der Einzigartigkeit.
    Das Seltene hat einen Reiz! Hawaii ist nur einmal im Jahr… in einer Nacht! Im Fußball ist eine WM nur alles 4 Jahre!
    Früher hieß es: „Du kannst nicht Frankfurt und Hawaii gewinnen!“ Geschweige noch einen IRONMAN in Topform machen. Das Resultat war, nur wenige Rennen passten ins Zeitfenster Frühsommer, um für Hawaii fit zu sein.
    So waren die Topleute alle in Frankfurt oder Roth!
    Reduziert die Rennen für Profis und lasst (z.B.€ den IRONMAN Hamburg ruhig den Agegroupern. Ich muss nicht mit Sebi und Jan racen… und wenn ich doch will, so macht es das eine mal, wo ich den Startplatz in Frankfurt bekomme, einzigartig!!!

  13. Hey Sebi – ich hoffe sehr Du wirst diese TV Experten Rolle ausbauen können – super Expertise humorvoll und reflektiert – mehr davon 👍🏻 nach der Karriere – Trainer gibt’s eh schon reichlich –
    Wie so viele Regeln sollten diese dem Sport und den Sportlern dienen und nicht umgekehrt ! Auch Deine Lösungen sind ja pragmatisch und easy umsetzbar (die Drohnen eher nur bei den ganz dicken Events) und die Anwendung mit Augenmaß – daher sind Zeitstrafen weiterhin optimal da auch ein vermeintlich zu unrecht ermahnter Athlet noch weitermachen kann –
    Weniger Top Events und weniger Meisterschaften – ganz klar – wer wann Welt oder Europameister wurde interessiert eh nur am Rande Hawaii und Roth Sieger zählt mehr ! ( Vergleich Wimbledon im Tennis) da aber der Bedarf an Rennen weiterhin riesig zu sein scheint ist der Quali Gedanke von Holger ganz interessant s.o. – Bocki alles Gute zur baldigen Family Erweiterung – Gruß an Sebi –
    mein Staggi Roth Tipp -8:34 – good Luck aus Köln

  14. DANKE Sebi, ich will garnicht so sehr auf alles eingehen, das machen hier genug. Ich hoffe nur, dass Sebi Kienle dem Triathlon noch lange erhalten bleibt, wenn schon nicht als Athlet, dann zumindest als Stimme und Sprachrohr. Es ist immer wieder erfrischend die direkte und kritische Stimme zu hören und ich denke diese hat auch international Gewicht. Wie gesagt, DANKE

  15. Während des Hörens ist mir klar geworden, dass genau dies – insbesondere die anscheinend stark gestiegenen Anzahl der Profirennen – die Gründe sind, warum mein mediales Interesse an den Events deutlich gesunken ist.

    Bezüglich der Regelumsetzung sollte berücksichtigt werden, dass die
    Schiedsrichter jeweils eigene „Linien fahren“ und die Regeln zu Recht individuell auslegen, da Regeln ihrem Wesen nach auch entsprechenden Interpretationsspielraum zulassen. Inwieweit man dort die Zügel enger und einheitlicher ziehen sollte ist meines Erachtens schwer umzusetzen.

    Insgesamt eine spannende Folge mit vielen interessanten und inspierenden Aussagen.

  16. Kann mich vielen Kommentaren nur anschließen. Sebis Auftritt im hr Fernsehen war erste Sahne. Absolut unterhaltsam und informativ. Weiter so.
    Zu den Themen: inhaltlich ist der Triathlon Fan in mir natürlich auch voll dafür die Profirennen zu verdichten. Ich glaube aber hier muss man Profis und AGer trennen. Für die AGer muss es natürlich genug Rennen geben, denn da muss ja ein Umsatzmaximierung aus Sicht der Veranstalter stattfinden. Und die Profis würde man dann über die Preisgelder zu den richtig großen Rennen führen. Ich kann’s nicht wirklich beurteilen, aber der Vorschlag oben von Sascha klingt für mich sehr plausibel.

  17. Ich finde vieles was Sebi sagt richtig gut. Was ich etwas enttäuschend: Sebi blendet in seiner Argumentation die für jüngere Sportler viel zu hohen Kosten einfach aus. Mit dem Ansatz immer mehr Geld, werden sich junge Menschen anderen Sportarten zuwenden!
    Viele Grüße,
    Felix

  18. Ich sehe auch das Problem, dass es mittlerweile zu viele Rennen gibt, bei denen sich Profis für Hawaii qualifizieren können. Somit gehen sich die Damen und Herren bis auf den Showdown auf Hawaii den Rest des Jahres mehr oder weniger aus dem Weg. Und die paar Halbdistanzen, bei denen sie sich dann doch treffen, sind nur ein schwacher Trost. Einige nutzen diese Rennen nur zum Testen (sei es direkt aus dem Höhentrainingslager, Equipment oder mal wieder etwas Routine gewinnen) während andere all out gehen. Bei einer Langdistanz kann man von ausgehen, dass alle Starter mit der nötigen Ernsthaftigkeit am Start stehen. Ansonsten wird der Renntag unangenehm. Von daher „ja“ zu Sebi, die Profirennen zu reduzieren, um eine größere Dichtere auch unterjährig zu erreichen. Es würde natürlich helfen, wenn man die Spots und Preisgelder entsprechend anpasst, um die Kontinentalmeisterschaften noch stärker vom Rest abzuheben.

  19. Sebis Beobachtungen
    IRONMAN Frankfurt ohne Europameisterschaft der Frauen:
    Dadurch, dass die Europameisterschaft der Frauen in Hamburg stattgefunden haben, gab es die ganze Zeit Bilder der führenden Frauen auf deren Kanäle IRONMAN now und outside.tv.
    Bei gemischten Rennen werden größtenteils Profi-Männer ins Bild gebracht und sehr viel weniger die Profi-Frauen. Die Aufmerksamkeit der Profi-Frauen bei IRONMAN Europameisterschaft Hamburg war dadurch sehr viel größer.
    +++
    Es sind zu viele Rennen. Dadurch verliert der Sport an Spannung:
    IRONMAN darf so viele Rennen anbieten wie sie wollen. Jedes Rennen kostet der IRONMAN Organisation Geld. So lange die Rennen ausgebucht sind oder sich rechnen und profitabel sind, so lange wird das in diesem Stile weitergehen.
    +++
    Lösungsansätze zwischen IRONMAN als Veranstalter, den Medien und den Profis:
    IRONMAN ist als Monopolist beratungsresistent. Sie sitzen auf ihrem Ast, auf den sie selber sägen, weil sie die Medien gängeln und sie merken es nicht (un-)bewußt. Erst wenn die Medien sich zurückziehen, und die Sponsorgelder ausbleiben, erst dann wird über die Situation nachgedacht. Es gilt bei IRONMAN der Ansatz: das Gesetz bin ich (trumpsche kapitalistische Sichtweise: viel Geld einsacken ohne auf Andere zu schauen)
    Gerade deshalb versucht IRONMAN mit dem eingekauften Kanal ouside.tv sich von Abhängigkeiten zu lösen. Ob IRONMAN das gelingt, hängt ab von den Sponsoren, die ihre Produkte vermarkten wollen. Der Triathlet taucht in diesen Zusammenhang nicht auf und wird nicht wertgeschätzt.
    +++
    Das Regelwerk und die Verstöße:
    Es gilt für alle ohne wenn und aber. Nur wer eine blaue, gelbe oder rote Karte kassiert hat, der lernt daraus. Es kann nicht sein, dass Medien Druck auf Schiedsrichter ausüben oder Schiedsrichter den Druck verspüren. Beim Fußball pfeift der Schiedsrichter auch in der 90min Elfmeter, wenn es ein Foul war.
    +++
    Der Veranstalter soll die Verpflegungsstation verlängern. Die Musik soll vor dem Start aufhören zu spielen. Fremdhilfe bleibt verboten.

  20. Danke Sebi!. Du hast sehr viele richtige Punkte angesprochen. Ich hoffe die Verantwortlichen gehen auf deine Punkte ein. Für mich als Fan, ist die fülle der Profirennen wirklich ein echtes Problem. Vor einigen Jahren habe ich mich vom Fußball abgewendet, da zu viele Wettbewerbe geschaffen wurde. Leider ist die Anzahl der Profirennen im Triathlon auch deutlich angestiegen. Mit der Konsequenz, dass die Rennen nicht mehr so gut besetzt sind. Daher verfolge ich dadurch sogar weniger Rennen als noch vor 5 -10 Jahren. Ich finde ein 70.3 bzw. Ironman Rennen ohne Profis auch kein Problem. Es sollte ein paar A-Rennen geben mit gutem Profifeldern und ein paar B-Rennen ohne Profis. Der 70.3 Dresden findet ja ohne Profis statt und ist dennoch ausgebucht.

    Ich wünsche Sebi noch ein tollen Jahr 2022 und 2023 . Hoffentlich bleibt er dem Sport danach in anderer Funktion treu.

  21. Ich finde es gut, wie Sebi die Diskussion über wirklich elementare Punkte in Gang setzt. Mich würden einige statistische Angaben interessieren, wie viele Leute wurden wegen welcher Vergehen bestraft oder sogar disqualifiziert? Man könnte auch mal auszählen wie viele Stücke Müll Hinter Action am Straßenrand, und wie viele Athleten deshalb tatsächlich disqualifiziert worden. Ferner wäre ich dafür, die Zeitstrafen und Disqualifikationen mit Grund auch später im Klassement anzuzeigen. Dies hätte mit Sicherheit abschreckende Wirkung auf die Cheater. Die Windschatten-Regel ist neben dem Verbot ,Hilfe von Dritten anzunehmen die wichtigste Regel, mit der man sich einen zeitlichen Vorteil ergaunern kann. Deshalb sollten diese Regeln am strengsten von allen durchgesetzt werden. Gerne können hier auch technische Lösungen wie Drohnen oder das angesprochene Abstandssystem eingesetzt werden. Es würde endlich mal ein faires Rennen für Athleten in Dreikampf darstellen, bei dem jeder in den drei Disziplinen seine Stärken hat.

  22. Ich finde die Idee mit weniger Rennen und dafür einer deutlich höheren Dichte auch sehr Interessant. Man hat ja gesehen 2020 und 2021 wie solche Rennen ablaufen. Da sind auf einmal fast alle Profis bei der Challenge Gran Canaria gestartet oder nachher in Riccione. Das war wieder Racing und hat den Sport ausgemacht. Wir haben sehr viele tolle deutsche Athleten und denen sollte auch ein vernünftiger Rahmen gegeben werden.

    Und zu den Kleinigkeiten, der Frühstart von Dani hätte zurückgepfiffen werden müssen, völlig egal ob das auf eine Zeit von über 8 Stunden Renndauer ins Gewicht fällt, es ist einfach eine Regel des Sports.

    Ansonsten sehr treffend analysiert von Bocki und Sebi, vielen Dank , dass es hier so eine tolle Plattform gibt zum austauschen.

    beste Grüße und alles gute für Staggi in Roth

  23. Danke Sebi für die tollen und ehrliche Einblicke. Man merkt, wie Dir der Sport am Herzen liegt.

    Ein Aspekt, der für mich neu war – zumindest in Frankfurt – war die Teilnahme der 3 Handicapped Athleten. Schade, das dass ein wenig unterging – mit Ausnahme des Streckenreporters am Zielkanal, der wohl eher aus Zufall mit Rene Maier, den das Tri Mag schon mal früher interviewed hatte, vor die Kamera geriet.
    Wie sehr Ihr das? 5 unter den gemeldeten Handicapped Athleten (sorry, wenn das nicht korrekt ausgedrückt sein sollte) dürfen starten. Ist das nicht eher eine halbherzige Alibi-Regel vom Veranstalter? (Anm: Frankfurt wird nicht empfohlen, da das Gelände schwierig ist). Sollte dafür mehr Werbung gemacht werden, damit ein Teilnehmerfeld entsteht, das sich auch untereinander messen kann?

    Ich selbst bin mir nicht schlüssig.

  24. Langdistanz Triathlon ist leider mal in erster Linie lang und damit auch langweilig. Dazu kommt, dass es kaum Überraschungen gibt. Athleten, die sich penibel an ihre Leistungs- und Ernährungspläne halten, die vorher unter Laborbedingungen definiert wurden und weitreichend erprobt sind. Auf dem Rad wird immer besseres Material bewegt, dass kaum Schwächen zeigt. Nichts gegen Sebi oder Fredi, aber die wenigsten fahren dann noch wie z.B. Ruben, der geht wenigstens in jeder Kurven ans Limit (gelernt ist halt gelernt) sondern pedalieren recht vorsichtig über die Strecke. Ist ja auch teilweise verständlich, es muss ja noch ein Marathon absolviert werden und es geht auch nicht um die allerletzte Sekunde. Wir sind ja nicht beim Zeitfahren einer Tour de France Etappe.
    Und dann noch die von Sebi angesprochenen Start-Felder mit maximal 2-3 Favoriten auf den Sieg. Wo und wie soll da die Spannung, die Dramaturgie entstehen? Nicht umsonst hat man TV-freundlichere Format wie die Olympische Distanz erfunden. Das ist auch der Grund, warum Langdistanz bei mir nur nebenbei im TV läuft. Für Leute, die mal runterkommen wollen, ist es aber genau das Richtige, weil sehr entspannend. Ähnlich wie ins Kaminfeuer gucken. Brauch ich aber nicht, da geh ich lieber selber ein bisschen Sport treiben und guck mir nachher irgendwo die Zusammenfassung an.

  25. Irgendwann in den letzten zwanzig Jahren hat IM den Sport aus den Augen verloren. Mittlerweile geht es nur noch um Profitmaximierung um jeden Preis. Als plötzlich die halbe Distanz zum „IM 70.3“ ausgerufen wurde, war klar, wohin die Reise geht, aber die Leute fanden es super, weil sie sich für viel weniger Leistung trotzdem das M-Logo auf die Wade tätowieren durften. Wer erinnert sich noch an IM 50.1? Die konsequente Skalierung des Geschäfts (mehr potentielle Kunden) ist zum Glück gefloppt, ganz so doof sind wir dann doch nicht, scheint’s. Insofern hat Sebi recht: der Gaul lässt sich noch etwas reiten, aber irgendwann mag er nicht mehr. Allerdings ist Sebi hier etwas betriebsblind, weil wer sich mal etwas ausserhalb der IM- und Challenge-Blase umschaut, wird merken, dass es eine ganze Reihe Veranstaltungen gibt, die anders ticken und sehr lebendig sind. Ich schreibe ganz bewusst nicht besser oder schöner oder originaler, weil das ja jeder für sich feststellen muss. Ich bin schon über dreissig Jahre „dabei“, aber von IM habe ich mich schon vor gut fünfzehn Jahren verabschiedet und es keinen Tag bereut. Vergesst den Mythos Hawaii, das ist nur richtig gutes Marketing – ich war viermal da, ich weiß von was ich rede 😉