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Die erfolgreichsten Triathlon-Nationen: USA vor Deutschland

21. März 2018


IRONMAN World Championship

Der Hamburger Triathlet und Betreiber der Ergebnis-Analyse-Plattform Endurance Data, Jakob Ohlsen, hat mit einem interessanten Ansatz versucht herauszufinden, welche Nation bei der IRONMAN Weltmeisterschaft auf Hawaii die erfolgreichste war. Für das Berechnungsmodell bediente er sich an einer Methode aus der Formel 1 und passte sie auf den Triathlon an. Wir haben seine Untersuchung unter die Lupe genommen.

Auf der Website von Endurance Data habe ich vor meinen Triathlon-Wettkämpfen schon so einige Stunden Recherchearbeit verbracht. Hier kann man mit einer einfachen Suchfunktion seine Kontrahenten und all ihre Ergebnisse von IRONMAN, IRONMAN 70.3 und Challenge-Wettkämpfen finden. Darüber hinaus kann ich aber nicht nur in den archivierten Ergebnissen stöbern, ich kann sie auch mit- und untereinander vergleichen.

Seit Anfang des Jahres veröffentlicht Jakob außerdem interessante Beiträge. Unter anderem erklärt er zum Beispiel die Methode zur Slot-Vergabe für die IRONMAN WM auf Hawaii. In einem anderen Artikel hat er einen Versuch unternommen, um herauszufinden welche Nation auf Hawaii die erfolgreichste war. Und genau das schauen wir uns jetzt mal an.

Deutschland Triathlon-Nation No. 1? Falsch gedacht.

Wäre es ein Ratespiel, würde wahrscheinlich sofort jeder eine Antwort haben: Deutschland muss die erfolgreichste Nation gewesen sein! Schließlich hat Patrick Lange gewonnen, Sebi Kienle wurde Vierter, Boris Stein Zehnter und immerhin fünf Weltmeister-Titel der Age Groups gingen nach Deutschland. Allerdings hat Jakob ein anderes Ergebnis: Die USA liegen nämlich mit 380 Punkten vor Deutschland, das nur knapp mit drei Punkten vor Australien liegt. Ähm… hä?!

Jakob hat nach einem System gesucht, das ihm ermöglicht, nicht nur die Gesamtergebnisse zu bewerten, sondern gleichermaßen die Top-10-Platzierungen jeder Age Group sowie die Profi-Platzierungen in die Berechnung einfließen zu lassen. Fündig geworden ist er in der Formel 1. Dort erhalten die Fahrer nach jedem Rennen folgende Punkte für ihre Platzierungen:

  1. 25 Punkte
  2. 18 Punkte
  3. 15 Punkte
  4. 12 Punkte
  5. 10 Punkte
  6. 8 Punkte
  7. 6 Punkte
  8. 4 Punkte
  9. 2 Punkte
  10. 1 Punkt

Dieses Punktesystem hat Jakob auf jede Age Group und die Platzierungen der Profis angewendet. Das heißt, dass die Schweiz beispielsweise für den Sieg von Daniela Ryf 25 Punkte erhält, Deutschland bekommt 25 Punkte für den Sieg von Patrick Lange, aber auch Venezuela erhält 25 Punkte für den Sieg von Fidel Rotondaro in der Age Group M75-79.

Am Ende kam Jakob zu folgendem Ergebnis:

  1. USA – 649 Punkte
  2. Deutschland – 269 Punkte
  3. Australien – 266 Punkte
  4. Vereinigtes Königreich – 186
  5. Kanada – 138 Punkte
  6. Frankreich – 124 Punkte
  7. Dänemark – 119 Punkte
  8. Niederlande – 101 Punkte
  9. Schweiz – 90 Punkte
  10. Neuseeland – 63 Punkte

Jakob hat außerdem das Punkte/Teilnehmerverhältnis berechnet. Besonders aussagekräftig ist dieser Wert aber nicht, da Nationen mit sehr wenig Teilnehmern deutlich besser wegkommen. Die USA als teilnehmerstärkste Nation beispielsweise läge in diesem Ranking nur auf Platz 26 von 34. Die Top-5 sähen wie folgt aus:

  1. Vereinige Arabische Emirate – 18,00 Punkte/Teilnehmer
  2. Venezuela – 4,14 Punkte /Teilnehmer
  3. Finnland – 3,58 Punkte/Teilnehmer
  4. Norwegen – 3,27 Punkte/Teilnehmer
  5. Niederlande – 2,65 Punkte/Teilnehmer

Was ich davon halte?

Grundsätzlich finde ich den Ansatz interessant und eine Nationenwertung für die IRONMAN WM auf Hawaii spannend. Und die Herangehensweise von Jakob verstehe ich als Vorschlag wie so eine Wertung entstehen und aussehen könnte. Außerdem macht es Spaß, sich Gedanken um eine Verfeinerung des Systems zu machen. Fragen, die sich mir in diesem Zusammenhang stellen:

  • Sollte es eine Rolle spielen, wie viele Athleten pro Age Group am Start sind?
  • Sollten Age Groups mit sehr vielen Startern mehr Punkte erhalten, als Age Groups mit sehr wenig Teilnehmern?
  • Sollte es eine Wertung sein, die Profis und Age Grouper zusammen bewertet oder sollte es sich nur um die Age Groups drehen?

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