Selbstreflexion im Triathlon
03. Dezember 2017
Selbstreflexion ist eine große Kunst. Wenn man sie beherrscht und richtig einsetzt, kann man extrem davon profitieren – als Triathlet, aber auch als Mensch im Berufs- und Privatleben. Es mag einfach klingen, aber die größte Herausforderung liegt darin, ehrlich zu sich selbst zu sein. Die folgenden Fragen können dabei helfen sein eigenes Tun zu hinterfragen und es Stück für Stück zu optimieren.
Wer kennt das nicht? Der Vereinskollege, der an totaler Selbstüberschätzung leidet. Der Chef, der nicht so richtig was auf die Kette bekommt, aber trotzdem total überzeugt davon ist alles richtig zu machen. Oder damals die Klassenkameraden, die jede Prüfung „schon wieder verkackt“ haben und am Ende doch wieder mit voller Punktzahl von dannen gezogen sind. All diese Leute haben ein und das selbe Problem: Sie können ihr Tun und Handeln selbst nicht realistisch einschätzen.
Die Folgen aus falscher Selbsteinschätzung sind nicht nur genervte Mitmenschen und Kollegen, sondern oft auch Stagnation oder gar Rückschritt in den betreffenden Bereichen. Selbstreflexion ist nicht umsonst eines der besten – und gleichzeitig anspruchsvollsten – Tools, die Top-Manager dazu einsetzen, ihren Zielen und Visionen näher zu kommen und sie schlussendlich zu erreichen.
Mich faszinieren Menschen, die wissen was sie wollen und die andere Menschen führen und leiten können, damit am Ende individuelle Erfolge erzielt werden. Diese Leute sind aber nicht von Natur aus gut, in dem was sie machen. Eine große Stärke von ihnen ist, dass sie sich immer wieder ihre Potentiale klarmachen, sich Fehler eingestehen, sie aber auch positive Entwicklungen richtig einordnen können – in dem sie ehrlich zu sich selbst sind.
Effektivität und Effizienz sind die Schlüsselwörter, die nicht nur im Berufsleben wichtig sind, sondern auch für Triathleten eine unheimliche Wichtigkeit besitzen. Normalerweise lautet das einfache Ziel von uns Sportlern: Ich will morgen immer etwas besser sein, als ich es gestern war. Die folgenden Fragen sollen einen kleinen Leitfaden geben, um sich ebenfalls seinen Potentialen klar zu werden, seinen Zielen näher zu kommen und am Ende nicht die Nervensäge zu sein, über die sich immer alle aufregen.
Nimm’ Dir am Ende (oder zum Start) der Woche einen ruhigen Moment, um in Ruhe den Fragenkatalog für Dich zu beantworten und Deine Schlüsse daraus zu ziehen. Regelmäßigkeit kann dabei helfen, Fortschritte zu erkennen und Rückschlüsse zu ziehen, um Probleme (falls es welche gibt) aus dem Weg zu schaffen.
Was war mein größter sportlicher Erfolg in der vergangenen Woche?
Gehe Dein absolviertes Training nochmals im Kopf durch und lege eine Einheit fest, die besonders gut funktioniert hat und mit der Du besonders zufrieden gewesen bist. Bestimme die Gründe, warum die Einheit so gut war und überlege, ob Du manche Dinge auf Dein restliches Training adaptieren kannst, um auch diese Einheiten besser zu gestalten.
Wo habe ich sinnlos Zeit vergeudet?
Mal wieder zu lange durch Facebook, Instagram und Co gescrollt und den Allerwertesten nicht hochbekommen? Notiere Deine größten unnützen Zeitfresser der vergangenen Woche und überlege, wie Du den Zeitverlust verringern kannst.
In welchem Moment war ich letzte Woche richtig glücklich?
Glück und Freude sind große Motivatoren und helfen dabei Fortschritte zu erzielen. Gleichzeitig fallen Tätigkeiten leichter, wenn Du sie mit positiven Gedanken und Gefühlen verknüpfst. Überlege, ob und wie Du diese Glücksmomente für Dich festhalten kannst. Gibt es eine Möglichkeit auch nächste Woche einen solchen Moment herbeizuführen?
Habe ich mein Training smart genug gestaltet?
Jeder kämpft mit unterschiedlichen Stressfaktoren, Training sollte nicht dazu gehören. Deshalb ist es wichtig immer wieder herauszufinden, welche Einheiten sich fließend in den eigenen Wochenplan eingliedern und welche Einheiten (vielleicht sogar regelmäßig?) unter Stress durchgeführt werden. Suche nach den Ursachen und versuche sie in der nächsten Woche zu eliminieren.
Welche Person hat mich letzte Woche besonders beeindruckt?
Von anderen lernen kann Gold wert sein. Im Alltag, im Büro, beim Sport begegnet man immer wieder inspirierenden Menschen, die etwas besonders gut können, die eine starke Ausstrahlung haben oder die einfach nur sympathisch sind. Welche Person hat einen bleibenden Eindruck bei Dir hinterlassen und was kannst Du dir bei ihm/ihr abschauen?
Weitere Fragen können sein:
- Mit welchen Bildern in meinem Kopf habe ich letzte Woche meine Ziele visualisiert?
- Welche neuen Chancen haben sich letzte Woche ergeben und welche habe ich genutzt?
- Was habe ich in der letzten Woche Neues gelernt?
- Für welches Ereignis bin ich besonders dankbar?
- Was habe ich in der letzten Woche besser gemacht als in der Woche zuvor?
Weiterführende Links
- #52 – Podcast mit Tanja Ney: Mentaltraining, Triathlon und die „Extrameile“
- #26 – Podcast mit Carsten Stüer: Mentaltraining im Triathlon
- Motivation: 5 Tipps gegen den Winter-Blues
- Trainingspläne, Rezepte, Analysen: Komm in den Club!Anzeige
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