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Best of Bocki #19 – Von Langdistanz-Training und Sprinter-Beinen

23. Juli 2018


Laufen-Niclas-Bock

Uff, was ’ne Woche! Mit knapp 27 Trainingsstunden in den Armen und Beinen ging es gestern zum Rennen der 2. Bundesliga Süd nach Mühlacker in Baden-Württemberg. Dass es dort so erfolgreich laufen würde, hätte ich vorher nicht unbedingt gedacht – allerdings kannte ich da die anspruchsvolle Strecke auch noch nicht. Aber der Reihe nach, meine Woche im Rückblick.

Es ist ein ziemlich ausgelutschtes Triathlon-Motto, aber ich muss es in diesem Fall leider bemühen: „Train, eat, sleep, repeat.“ Denn genau diese Abfolge beschreibt ziemlich gut, wie ich die Tage von Montag bis Samstag verbracht habe. Es war die erste Woche, in der wir das Training etwas umgestellt haben und ich vermehrt an der Verbesserung meines Fettstoffwechsels trainiert habe.

Allerdings – und das ging Hand in Hand mit dem Trainingsplan – habe ich auch meine Alltagsernährung angepasst und erstmals überhaupt ganz bewusst und diszipliniert Ernährung und Training aufeinander abgestimmt. Ob ich damit bereits in so kurzer Zeit messbare Erfolge erzielen konnte, bezweifle ich erstmal.

Allerdings gab es ganz offensichtliche Auswirkungen auf meine Laune. Die schwankte nämlich äußerst zuverlässig hin und her, von super gut bis genervt-von-allem-und-jedem.

  • Wie schon im letzten Blog erwähnt werde ich euch noch berichten, was wir in Sachen Training und Ernährung genau verändert haben. Allerdings möchte ich es erst selbst noch etwas beobachten, Schlüsse daraus ziehen und meine Erkenntnisse und Erfahrungen dann möglichst fundiert an euch weitergeben.

Zahlen-Freaks aufgepasst

Insgesamt habe ich letzte Woche 14 Kilometer im Wasser verbracht, bin etwas mehr als 550 Kilometer Rad gefahren und 54 Kilometer gelaufen. Der Wochenumfang lag bei etwas unter 30 Stunden. Die eigentliche Herausforderung war allerdings der Start über die Sprintdistanz in der 2. Bundesliga Süd am Sonntag Vormittag.

Als um 4.55 Uhr der Wecker klingelte, waren meine ersten Worte (Achtung, Originalzitat): „Boah, scheiße. So ein Dreck.“ Sorry, aber das hat in diesem Moment sehr genau wieder gespiegelt, wie ich mich gefühlt habe.

Auf dem Weg wurde die Welt wieder in Ordnung

Als ich dann aber im Auto saß und Richtung Mühlacker rollte, kam langsam die Vorfreude auf. Und sie wurde noch etwas größer, als ich mir vor Ort die Radstrecke anschaute.

Das Schwimmen sollte im Freibad stattfinden, was also wenig Herausforderung bedeuten würde. Mit dem Rad ging es dann etwa 2 Kilometer flach aus der Stadt hinaus, bevor ein 3 Kilometer langer Anstieg zum Wendepunkt führte. Von dort zurück nach Mühlacker und das Ganze dann zwei Mal.Das bedeutete auch, dass die 20 Kilometer der Radstrecke mit 300 Höhenmetern gespickt sein würden. Ganz schön amtlich! Der abschließende Lauf führte über 2,5 verwinkelte Runden durch die Stadt und machte einen sehr abwechslungsreichen Eindruck.

Kurz und knapp: Das Rennen der 2. Bundesliga Süd

Die 750 Auftakt-Meter im Schwimmbad verliefen für mich so mittelprächtig und irgendwo im Mittelfeld machte ich mich auf den Weg in die Wechselzone und auf die Radstrecke.

Schwimmen-Niclas-Bock
Foto: Ingo Kutsche Sportfotografie

Wohlwissend, dass ich dort hoffentlich punkten kann! Meine Strategie lautete: All in or nothing! Am Anfang des Anstiegs konnte ich zwei Radgruppen erspähen, legte einen ordentlichen Gang auf und versuchte diesen gleichmäßig und im Sitzen bis zum Wendepunkte durchzudrücken.

Auf der Kuppe des Anstiegs – ich konnte mich bereits schon etwas nach vorne arbeiten – kam uns der deutlich in Führung liegende Jens Roth entgegen. Eigentlich war klar, dass es nur eine Möglichkeit geben würde, um ihn noch vor dem Wechsel auf den verbleibenden 15 Kilometern einzuholen: So hart fahren wie möglich.

Gemeinsam mit Jonathan Marx gelang es mir dann, die Lücke auf die erste Verfolgergruppe zu schließen und so ging es dann zum zweiten Mal den langen Aufstieg hinauf. Der Rückstand auf Jens wurde kleiner und in unserer Fünf-Mann-Gruppe verfolgten wir alle das Interesse ihn noch einzuholen! Am Ende war es eine Punktlandung und so ging die Spitzengruppe fast gemeinsam auf die Laufstrecke. Geil!

Radfahren-Niclas-Bock
Foto: Ingo Kutsche Sportfotografie

Auf den ersten zwei, drei Kilometern war es echt ein offener Schlagabtausch an der Spitze des Feldes und jeder zog mal das Tempo hoch. Nachdem ich auf Position 4 aus der Wechselzone gelaufen war, brauchte ich erstmal ein paar Meter um zu verschnaufen und meinen Takt zu finden.

Als ich aber merkte, dass es ganz flüßig lief, erhöhte ich etwas mein Tempo und konnte die Lücken nach vorne nach und nach schließen – und irgendwann war ich vorne.

Laufen-Niclas-Bock
Foto: Ingo Kutsche Sportfotografie

Daran änderte sich auf den verbleibenden Kilometern nichts mehr und ich konnte die 2. Bundesliga Süd gewinnen. Das kam überraschend, aber ich nehme das natürlich gerne mit und ein bisschen Extra-Motivation ist das auf alle Fälle!

Samstag ist schon wieder Race Day!

Am Donnerstag geht es für mich nach Prag. Dort werde ich am Samstag beim Challenge Prag über die Mittel-Distanz starten. Ursprünglich war ja mal der IRONMAN Hamburg geplant, aber im letzten Blog hatte ich ja bereits erklärt, dass dieser keinen Sinn für mich macht. In Prag hat sich ein illustres Starterfeld angekündigt! Neben den beiden Spaniern Javier Gomez und Carlos Dapena werden auch der Deutsche Maurice Clavel und der Belgier Pieter Heemeryck am Start sein. Mal schauen wie das so wird!

 

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1 Kommentare

  1. Hallo Bocki.
    Warum hast du in der Bundesliga ein normales Rennrad unter dem Hintern? Wegen des Gewichtes? Oder ist das Vorschrift?
    Ist der Aerovorteil zu vernachlässigen? Oder lag das an dem Kurs mit den vielen Höhenmetern ?
    Bin in zwei Wochen bei einem Sprint dabei und überlege ebenfalls nur mit dem Renner an zu treten. Was meinst du zu dem Thema? Vg Ulf