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Best of Bocki #52 – Noch 6 Wochen bis zum Marathon: Jetzt erst recht

18. März 2020



Seit Tagen kreisen meine Gedanken. Normalerweise passiert das selbstbestimmt, immer dann, wenn es um Ideen oder neue Aktion geht – sei es bei Pushing Limits, im Sport oder im Privaten. Nun aber kreisen die Gedanken ferngesteuert, das Coronavirus hat uns und die Gesellschaft im Griff. Ein ungewohntes Gefühl, das mir ganz und gar nicht gefällt und das ich abschütteln will. Eine Strategie muss her – und der Marathon ist ein Teil davon.

Es hat knapp 29 Jahre gedauert, bis ich zum ersten Mal in meinem Leben erfahre, was Einschränkung bedeutet. Ich kenne das nicht und es fühlt sich ungewohnt an. Bisher konnte ich wirklich immer tun und lassen was ich wollte, wann ich wollte, wo ich wollte. Binnen kürzester Zeit hat sich das alles – mal mehr, mal weniger – spürbar verändert und Fremdbestimmtheit hält Einzug in unser Leben. Angesichts der gesamten Situation finde ich das gut und richtig.

Nie und nimmer würde ich auf die Idee kommen, diese Fremdbestimmtheit in Frage zu stellen, geschweige denn mich darüber hinwegsetzen. Und ich finde es erschreckend und beschämend, dass es in einer vernetzten und informierten Welt, wie wir sie in Mitteleuropa und ganz speziell bei uns in Deutschland haben, immer noch solch dumme, ignorante Idioten gibt, die offensichtlich nicht verstanden haben, worum es im Moment geht:

Rücksichtnahme auf die gesamte Gesellschaft, vor dem Aspekt, dass unser Gesundheitssystem nicht dem Druck des Coronavirus erliegt.

Was ich allerdings sehr gut verstehen und nachvollziehen kann, ist ein latentes Gefühl, das sich nur schwer beschreiben lässt. Es ist das Gefühl von Ungewohntem, bei dem man nicht auf Anhieb weiß, damit umzugehen. Ich persönlich bin kein Typ, der gerne in der Luft hängt, der immer an Alternativen denkt oder einen Plan B schmiedet. Ich setze mir gerne eine Ziel, überlege, wie ich dieses erreichen kann, mache einen Plan A und verfolge diesen – komme was wolle. Nun kam das Coronavirus und es zwingt mich dazu, meine Komfortzone zu verlassen.

Was tun? Kopf in den Sand stecken? Sicher nicht. Die Situation fordert mich heraus, sie ist nichts anderes als eine Challenge, die es zu meistern gilt.

Nun müssen also doch Alternativen her und ein Plan B, vielleicht sogar ein Plan C. Dazu gehört natürlich, dass wir aktuell überlegen, wie wir unsere Plattform und Reichweite von Pushing Limits nutzen können und unsere ursprünglichen Ideen auf die neue Situation anpassen können. Ich habe es schon häufig an unterschiedlichen Stellen gesagt, also nochmal: Ich denke, dass Pushing Limits mittlerweile eine Größe und Relevanz erreicht hat, dass wir Verantwortung tragen. Auch jetzt und sei es, um den Sportler und Athleten da draußen, für die Triathlon und Ausdauersport eine wichtige Rolle im Leben spielt, eine Orientierung zu bieten, Optionen aufzuzeigen und für Motivation zu sorgen. Wir arbeiten dran!

Zum anderen brauche ich aber auch für mich und meine persönlichen Ziele Alternativen. Es gibt zwar noch keine offizielle Absage, aber ich rechen fest damit, dass der Düsseldorf Marathon am 26. April nicht stattfinden wird. Damit ist mein Ziel hinfällig. Eigentlich. Denn ich wollte an diesem Tag einen Marathon laufen und ich werde an diesem Tag einen Marathon laufen – vorausgesetzt man darf vor die Tür und es gibt keine Vorschriften, die es verbieten würden.

Nachdem ich fast drei Wochen nicht gelaufen bin, ist mein Fitnesslevel miserabel. Nach einem ersten Laufversuch musste ich feststellen, dass die Grippe vor zwei Wochen doch mehr Körner gekostet hat, als ich dachte. Das ist jetzt nun mal so. Es wird mich allerdings nicht davon abhalten, dass ich den Weg zurück zu Form und Fitness einschlage. Mag sein, dass ich es nicht schaffe rechtzeitig auf ein Level zu kommen, auf dem ich am 26. April den Marathon in 2:40 Stunden laufen kann. Dann laufe ich ihn eben langsamer und den Umständen entsprechend. Zu diesen Umständen zählt eben die dreiwöchige Laufpause, Coronavirus hin oder her. Den Sport, die Bewegung, die frische Luft sollten wir nutzen, um uns und unseren Zielen treu zu bleiben. Hoffen wir, dass das auch in den kommenden Tagen und Wochen möglich bleiben wird.

Haltet die Ohren steif! Ich werde auch in den kommenden Wochen über den Weg bis zum Marathon berichten und mich ab dem nächsten Blog dann auch wieder aufs Sportliche konzentrieren.

Haut rein! Euer Bocki

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