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Daniel bloggt: So lief es bei der Challenge Peguera-Mallorca

25. Oktober 2018


Daniel-Marx-Triathlon-Blog-Challenge-Mallorca

Lange wartet man auf diesen einen Tag und dann geht alles ganz schnell. Gegen 06:30 Uhr klingelte mein Wecker. Nach der Wachmacher-Dusche flott in die Klamotten und die Getränkeflaschen vorbereitet, ein paar Cornflakes als Frühstück und schon bewegten sich meine beiden Damen und ich in Richtung Rezeption. Eine der beiden: Meine Tochter, sechs Jahre jung, aber mit feinem Gespür, dass es für Papa heute wohl um etwas geht – das Händchenhalten durfte wie immer nicht fehlen, aber der morgige Plausch fiel heute aus.

Unser Hotel lag keine drei Kilometer von der Wechselzone T1, so dass wir länger auf das spanische Taxi warten mussten als die anschließende Fahrt im Anschluss gedauert hat. Gegen 07:45 Uhr war ich im mittlerweile sehr gut gefüllten Wechselbereich, um mein Bike abschließend zu checken und die Getränke anzubringen, nochmal den kurzen Weg und die richtige Reihe des Bikes abgespeichert und langsam Richtung Strand bewegt. Um Punkt neun Uhr starteten die männlichen Profis, drei Minuten später durften die Damen des Profilfeldes ins Mittelmeer. Dann wir, die Age Grouper. Ich reite mich hinten links ein, so dass ich hoffte die Innenbahn der 1,9 Kilometer nutzen zu können. Um 9:07 Uhr begann dann also mein zweites Mitteldistanz-Abenteuer.

Mein Daniela Ryf-Moment

Die ersten knapp 100 Meter konnte man ins Wasser laufen und mit ein paar Sprüngen verlängern. Danach versuchte ich schnell meinen eigenen Rhythmus zu finden, was mir aber nicht wirklich gelingen wollte. Zu oft schaute ich hoch, zu oft nach links und rechts – die Verunsicherung im Freiwasser war für mich spürbar. Kurz danach bekam ich noch einen ordentlichen Schlag auf den Hinterkopf, jetzt war ich definitiv wach. Als mich dann noch irgendwas in den rechten Daum gestochen hatte, war meine Lust am Schwimmen gänzlich vorbei. Doch die Kunst bei diesem Sport ist, sich stets etwas Positives aus den Sachen zu nehmen. Auch wenn der Stich sicherlich nicht von einer Qualle kam, so redete ich mir ein, dass dies mein „Daniela Ryf-Moment“ gewesen sein muss. Der Vorname und der Abstand zur Führung waren ähnlich, nach gut 37 Minuten hatte das Schwimmen am heutigen Tage ein Ende gefunden – deutliche zu viele Bewegungen auf der X-Achse und einfach keinen guten Zug hinbekommen, aber meine deutlich besseren Disziplinen standen ja erst noch auf der To-Do-Liste.

Dienst nach Vorschrift auf dem Rad

Der Wechsel in T1 klappte sehr gut und sogar flott. Die Radstrecke in Peguera verläuft über zwei Runden, die die größten Anstiege direkt zu Beginn als Begrüßung parat hat. Die ersten 15 Minuten standen unter dem Motto nicht über 192 Watt zu kommen. Gesagt, getan. Dies hatte zur Konsequenz, dass mich einige Athleten einsammelten und ich nahezu niemanden überholte – aber in der ersten Stunde einer Mitteldistanz ist noch kein Sieger entstanden, maximal Tagesverlierer auf die Reise geschickt worden. Ich fand einen guten Tritt und kam die Hügel gut hoch, nach dem es Capdellá passiert war, ging es Richtung Calvia zum Wendepunkt. Anschließend Richtung Küste und zurück zum Ausgangspunkt nach Peguera. Nach dem Wendepunkt war es eine Radstrecke genau nach meinem Geschmack, breite Straßen und gute Wellen. Einige Jungs und Mädels hat es in den Waldstücken Rund um Calvia leider aus dem Sattel geholt, ein paar Straßenabschnitte waren feucht und das führte zu teilweise üblen Stürzen.

Die erste Radrunde hatte ich mit 01:34:30 hinter mich gebracht – ich hatte mich an die Wattwerte gehalten und die Verpflegung war bis dato nach Plan aufgenommen worden. Langsam wurde es auch etwas wärmer, aber immer noch im Wohlfühlbereich. Die zweite Runde ging ich kraftvoller an, aber im ersten Teilstück weiterhin bedacht, um nicht zu viel Körner zu verschießen. Bei den Abfahrten bin ich im allgemeinen, und heute durch die Livebilder der Stürze, sehr vorsichtig, wahrscheinlich sogar eine Spur zu sehr. Nach der Abfahrt versuchte ich konstant 215 Watt und mehr zu treten, was mir auch gut gelang. Bei einer Bodenwelle in Magaluf verlor ich leider meine Gelflasche. Einerseits zu geizig für die Anschaffung einer neuen Flasche, andererseits sollten die knapp zwei Gels noch in meinen Magen landen, entschloss ich mich anzuhalten und einen kurzen Zwischensprint auf Fahrradschuhen einzulegen – irgendwie konnte ich nicht anders als über mich selbst in dieser Situation zu lachen. Wieder aufgesattelt und die letzten Kilometer Richtung T2 druckvoll nach Hause gefahren.

Ich konnte am Ende noch einige Radfahrer einsammeln, die an den zwei letzten Rampen deutliche Schwierigkeiten hatten – für meine Motivation definitiv nicht nachteilig.

Der Weg in die Wechselzone T2 ist mehr als unschön gelöst, Man darf eine steile Rampe mit dem Bike herunter. Diese ist zwar mit rotem Filz ausgelegt, aber das mildert die Steigung und die wackeligen Beine nach den mehr als 1.000 Höhenmeter nicht wirklich. Der Wechsel lief dennoch problemlos, es waren sogar Helfer im Wechselzelt, die freundlich zur Hand gingen. Ab in die Laufschuhe, Cap auf, Gel verpackt und los auf die Promenade. Nach dem Einführungsstück geht es vier Mal auf eine Runde auf den bulevar paguera. Die Straßen sind mittlerweile gut gefüllt, aber das macht die Strecke mit dem harten Pflaster und den Wendepunkten leider auch nicht viel schneller.

Mein Ziel war es, die ersten zwei-drei Kilometer ruhig angehen zu lassen – dies bedeutete konkret mit 5:45 Minuten auf dem ersten Kilometer zu starten und mich dann auf ca. 5:05 Minuten pro Kilometer runterzuarbeiten. Der erste Kilometer lief mit 5:25 einigermaßen nach Plan, der zweite Kilometer mit 05:36 sogar nahezu auf den Punkt. Also alles nach Plan – naja, ich sollte danach schneller werden. Das hat am heutigen Tag leider gar nicht geklappt. Im Nachgang weiß ich nicht einmal woran es gelegen hat. Ich hatte keine Schmerzen und mein Puls erreichte maximal an den Steigungen die 160er Schwelle, mein Maximalpuls liegt bei 196. Diesen wollte ich sicherlich nicht erreichen, aber ab Kilometer 13-14 hätte ich gerne mal die 175 gerissen und dies mit einem glatten 5er Schnitt kombiniert. So lief ich den Halbmarathon sauber durch, konnte in der letzten Runde nochmal etwas an Geschwindigkeit zu legen, aber keine Rakete mehr starten. Ich freute mich auf das Ziel und meine beiden Damen, die mich den ganzen Tag an jeder Ecke liebevoll angeschrien hatten. Nach 5:43:31 Stunden erreichte ich auch dieses Mal mit einem Lächeln und der Beckerfaust das Ziel.

Knapp 22 Minuten schneller als bei meiner Premiere im Mai beim 70.3 auf Mallorca – ich war zufrieden, aber…

Und genau an diesem aber, werde ich 2019 bei einigen Wettkämpfen arbeiten. Ich werde jetzt ein paar Tage Pause machen und euch dann über meine weiteren Schritte informieren. Danke für ein erstes Jahr im Triathlonzirkus!

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