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Best of Bocki #56 – Jeden Tag einen 10er: Per Streak-Run zum PBDay

28. Juni 2020


Niclas Bock Streak Run Pushing Limits

Zwei Monate sind seit dem Marathon in Eigenregie und dem letzten sportlich-persönlichen Blog-Update vergangen. Nicht, dass ich nichts zu schreiben gehabt hätte, ich habe zwischen all den anderen Themen, Videos und Podcasts nur keine geeignete Lücke gefunden. Der #PDBay am 26. Juli rückt näher und ich habe mein Ziel dafür angepasst – und mich schonmal auf den Weg gemacht.

Die Motivation für unseren Personal Best Day – kurz PBDay – war groß. Gemeinsam mit Nickyboy und Dr. Zeller wollte ich über 5.000 Meter angreifen und schauen was geht. Nach dem Marathon hatte ich eine Woche Laufpause eingelegt, um dann wieder mit dem Training weiterzumachen. Leider hatten meine Sprunggelenke etwas dagegen und ich musste wieder Beine hochlegen.

Zwangspausen kann ich gar nicht leiden. Ich bin auch nicht der Typ, der dann nach Alternativen sucht. Außerdem hatte ich weder Zeit, noch Lust dem Sport irgendeine Art von Priorität einzuräumen und habe die Pause dankend angenommen: Am 25. Mai kam nämlich unser kleiner Sohn Eddy zur Welt und nichts ist mir seitdem egaler als meine hobbymäßige Lauferei.

Meine sportfreie Zeit weitete sich also über rund vier Wochen aus – bis sich vor etwas mehr als zwei Wochen folgendes Szenario ergab: „Was glaubst, wie oft kann man jeden Tag zehn Kilometer hintereinander laufen?“, fragte ich Tamara am Frühstückstisch. Es war diese Mischung aus Desinteresse und Gleichgültigkeit in ihrer Antwort, die mich traf wie ein Dolchstoß: „Keine Ahnung.“

Kann doch wohl nicht sein. Ich setzte nochmal an: „Also zehn Kilometer laufen, immer hintereinander, jeden Tag. Wie oft würde das gehen?“ Nun entfuhr es ihr schon schroffer: „Ist doch egal!“

Hat sie nicht gesagt?! Ich fuhr größere Geschütze auf: „Wie viel Tage hintereinander würde ich es wohl schaffen zehn Kilometer unter 40 Minuten zu laufen?“ Tamara horchte auf, sah mich an und sagte kühl: „Drei Mal. Dann bist Du eh verletzt.“

Die Initiale für den Streak-Run war gegeben

Es war die logische Konsequenz, dass ich noch am selben Tag die Laufschuhe schnürte und den ersten 10er in Angriff nahm. Ich schnaufte nicht schlecht, als ich bei Kilometer drei überlegte, ob nicht auch fünf Kilometer unter 20 Minuten reichen würde, um den Streak Run-Versuch zu unternehmen. Aber das wäre wie ein Eingeständnis, so könnte ich nicht nach Hause kommen.

Unter Streak Run versteht man übrigens einfach nur die Tatsache, dass man jeden Tag Laufen geht. Es klingt einfach nur cooler als „jeden Tag Laufen“.

Geschafft! Der erste 10er war nach 39:24 Minuten eingetütet. Um meinen unbändigen Willen zu demonstrieren, startete ich tagsdrauf bereits um kurz vor Acht am Sonntagmorgen. Tag zwei, check! Nach Tag drei waren die Schmerzen im Sprunggelenk zurück, aber positive Erkenntnis: Nur auf einer Seite. Während ich mir das Gelenk mit Eis kühlte, erfüllte mich Zufriedenheit, da Tamara Unrecht behalten sollte.

An Tag vier machte ich mir erstmals Gedanken: Wie oft ist der ganze Quatsch hier eigentlich wirklich möglich?

Der anfängliche Dir-werde-ich-es-schon-zeigen-Trotz nach dem Frühstück mit Tamara war verflogen, jetzt wollte ich wirklich wissen, was geht. Sport ist sowas beklopptes. Aber geil.

Übermut tut selten gut

Tag sieben rückte näher. Die Schwellung im Fußgelenk hatte ich zum Glück in Griff bekommen und ich wollte die Wochenfrist zelebrieren. Es war eine Mischung aus Leichtsinn und Übermut, die mich dazu verleitete die „schnellen Schuhe“ aus dem Schrank zu holen.

Und so kam es, wie es kommen musste: Nach sechs Kilometern lag ich zwar auf Sub40-Streak-Bestzeitkurs, allerdings schoss ein ungutes Ziehen in meine Wade. Geistesgegenwärtig stellte ich meinen Laufschritt auf Geher-Stil um und legte die letzten vier Kilometer im Schleppschritt zurück. Gerade noch so gerettet. Aber sollte das das Ende gewesen sein?

Am nächsten Tag führte der Weg erstmal zum lokalen Laufschuhhändler. Ich wollte alle Register ziehen und so hoffte ich, dass neue Schuhe eventuell das Mittel zum Zweck sein könnten. Und tatsächlich: An Tag zehn waren die Schmerzen in Wade und Fußgelenk verschwunden.

Tag 14. Seit zwei Wochen war ich Tag für Tag unterwegs und bin jeden 10er unter 40 Minuten gerannt. Leider hatte im Laufe der Zeit auch das Wetter auf Sommer umgestellt und schenkte uns dann am Freitag nochmal heiße Temperaturen im Ratinger Rheinland.

Nach acht Kilometern dachte ich tatsächlich, dass das der letzte Lauf des Streaks sein könnte. Meine Beine waren schwer, ich war alle und fühlte mich gegrillt.

Gestern – also an Tag 15 – begann der innere Fight zwischen Schweinehund und Wettkampfsau. Einer geht noch! Nach einem ausgedehnten, zwei stündigen Nachmittagsschläfchen, machte ich mich auf den Weg. Die Temperaturen: gnädig. Die Beine: bereit. Der Kopf: on fire. Der 15. 10er in Folge wurde der bisher Beste!

Sub40-Streak Run seit dem 13. Juni – Tage und Zeiten

  1. 39:24 Minuten
  2. 38:53 Minuten
  3. 38:42 Minuten
  4. 39:30 Minuten
  5. 39:38 Minuten
  6. 39:23 Minuten
  7. 38:55 Minuten
  8. 39:29 Minuten
  9. 39:40 Minuten
  10. 39:03 Minuten
  11. 39:33 Minuten
  12. 39:24 Minuten
  13. 39:36 Minuten
  14. 39:40 Minuten
  15. 38:17 Minuten

Ach, bevor ich es vergesse. Als ich gestern vom Laufen nach Hause kam, sagte ich vielleicht sowas in der Art wie „Ich schaffe auf jeden Fall 100!“ zu Tamara. Sie verdrehte nur die Augen und, nunja, ich muss jetzt los zu Nummer 16!

Jetzt will ich erstmal bis zum #PBDay durchziehen – und dann habe ich auch schon fast die Hälfte von 100 eingetütet… ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten!

Bis in Kürze, euer Bocki

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