Die Mumuku Winde – Das steckt hinter dem unerbittlichen hawaiianischen Widersacher
25. September 2019
Rund um die Ironman WM in Kailuna-Kona, Hawaii gibt es viel Einzigartiges, sowie dutzende Mythen und Geschichten. Der „Mumuku“ zählt definitiv zu DEN top Kona-Buzzwords. Ich kenne keine Berichterstattung, in der nicht von ihm gesprochen wird. Die Rede ist vom außergewöhnlich starken Wind auf der Radstrecke, der den Athleten vor allem in der Gegend rund um den Wendepunkt in Hawi das Leben durch heftige Windböen schwer macht. Doch was ist der Mumuku überhaupt und wieso spielt er so eine große Rolle im Rennen?
Die Mumuku Winde – Ihre Bedeutung für den Ausgang des Rennens
Während die Altersklassenathleten in aller Regel über den heftigen Wind – der gerne erst so gegen Mittag richtig seine Kraft entfaltet – eher fluchen, gehört er bei den Profis in die Kategorie „Taktisches Spielmittel“.
So ist es zumeist so: Die starken Läufer hoffen auf möglichst wenig Wind, um energiesparend durch den Radsplit zu kommen. Die starken Radfahrer im Umkehrschluss, freuen sich über möglichst heftige Windböen. Sie machen das Radfahren generell deutlich anstrengender aber auch technisch anspruchsvoller.
So sagt zum Beispiel Sebastian Kienle, dass seine Erfolgschancen mit jedem Quäntchen zusätzlicher Härte beim Radfahren steigen.
Darüber hinaus pustet auf dem Rückweg von Hawi nach Kailua-Kona der Mumuku Wind direkt von der Seite ins Feld der Radfahrer und das bei leicht abschüssiger Straße. Nur wer hier sein Rad perfekt beherrscht kann mit maximaler Geschwindigkeit auf den Ritt zurück Richtung Wechselzone gehen.
Auch als Hobbyathlet kann man die Herausforderung – zumindest wenn man im Besitz von Hochprofil-Aero-Laufrädern ist – sicher sehr gut nachvollziehen. Denn es kann wirklich eine gigantisch große Herausforderung sein, ein Rad mit Aero-Laufrädern bei starkem Seitenwind noch sicher zu beherrschen.
Der Mumuku Wind – Ein Kind der Passatwinde auf Big Island
Nun, wie entsteht aber überhaupt der berüchtigte Mumuku-Wind? Es hat etwas mit dem Klima auf Big Island, sowie mit den dort herrschenden Passatwinden zu tun. Grundsätzlich handelt es sich beim Mumuku um einen Fallwind.
Ein im Deutschsprachigen deutlich bekannterer Fallwind dürfte der „Föhn“ im Alpenraum sein. Fallwinde entstehen, wie der Name es eigentlich schon sagt, durch an einer Gebirgsrückseite abfallende Luftmassen. Dies kommt zustande, wenn durch einen starken Wind oder Luftdruckunterschiede große Luftmassen auf der anderen Bergseite quasi den Berg hinauf gedrückt werden.
Im Falle des Mumuku preschen die Passatwinde aus Richtung Osten und Nordosten auf Big Island zu und strömen dort die Lavaberge hoch. Sie wehen an 250 bis 300 Tagen eines jeden Jahres. Ganz schön krasse Nummer…
Der Mumuku – Auf der trockenen Seite der Insel
Praktischerweise regnen sich übrigens die Wolken, die vom Passatwind vor sich her getrieben werden, bei ihrem Weg die Berge hoch, schon auf der Ostseite der Insel ab. Das sorgt dafür, dass die Westküste der Insel – wo auch Kailua-Kona, sowie die gesamte Radstrecke liegen – nahezu ganzjährig ein wunderschönes Wetter darbieten kann. Auf der Ostseite der Insel ist es hingehen durchaus öfter sehr nass.
Fallwinde und wie sie funktionieren
Zurück zum Mumuku: Sobald die Luftmassen der Passatwinde die Bergkuppen überwunden haben, spricht man vom Mumuku. Nun nimmt der Wind auf dem Weg den Berg hinunter richtig Fahrt auf und strömt in Richtung Westküste. Dort sorgt er neben hohen Windgeschwindigkeiten auch für ordentlich Luftverwirbelungen und am ersten Oktober-Wochenende zusätzlich für etliche schmerzverzerrte Gesichter beim Radfahren.
Fazit: Wenn der Mumuku dir ins Gesicht pustet: Lächle
Denn, auch wenn der Wind stark weht und er dir den Tag auf dem Rad so richtig schwer macht: Immerhin hat er den Regen auf der anderen Seite der Insel gelassen.
Vielleicht lässt sich der Mumuku etwas leichter ertragen, wenn man weiß wo er herkommt und was es mit ihm auf sich hat.
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