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IRONMAN Kopenhagen wirbt mit Start von Ex-Doper Winokurow

15. August 2018


Alexander-Winokurow-Triathlon-Ironman

Ächz! Alexander Winokurow startet am Sonntag beim IRONMAN Kopenhagen. Verbieten kann ihm das keiner. Aber ist es nötig, dass der Veranstalter mit dem Start des überführten Dopingsünders auf seiner Facebook-Seite wirbt? Ein klarer Schulterschluss von Veranstaltern, Medien und Athleten gegen eine Bühne für Athleten mit Dopingvergangenheit wäre ein klares Signal: Clean Sport!

Alexander Winokurow ist eines von vielen schwarzen Schafen in der Vergangenheit des Straßen-Radsports. 2007 wurde er im Rahmen der Tour de France gleich zwei Mal positiv auf Fremdblut-Doping getestet. Damals schon erstaunlich: Üblich wäre eine Sperre von zwei Jahren gewesen. Winokurow erhielt vom kasachischen Radsport-Verband jedoch lediglich eine 1-Jahres-Sperre. 2009 kehrte er in der Radsport-Profizirkus zurück – und schaffte es immerhin bis vor ein belgisches Gericht. Dort wird nämlich seit dem Frühjahr 2018 ein weiterer brisanter Fall in Winokurows Sportlerleben verhandelt: Er soll einen russischen Fahrer mit 150.000 Euro bestochen haben und sich somit den Sieg beim Straßenklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich erkauft haben.

Zweiter Karriereweg als Triathlet?

Vor zwei Jahren stand Winokurow beim IRONMAN 70.3 Budapest erstmals am Start eines M-Dot-Rennens. Seine Leistung war nicht wirklich auffällig: 35 Minuten Schwimmen, 2:07 Stunden Radfahren und 1:37 Stunden Laufen. Damals war es ein ziemlicher Undercover-Auftritt und man hat nicht wirklich viel davon mitbekommen.

Am Sonntag steht Winokurow wieder am Start eines IRONMAN-Rennens. Dieses Mal über die volle Distanz – und ganz offensichtlich zur Freude des Veranstalters. Dieser wirbt nämlich ganz stolz mit dessen Start in einem Posting auf seiner Facebook-Seite:

Alexander-Winokurow-Triathlon

Posting auf der Facebook-Seite des IRONMAN Kopenhagens.Nun. Genau das stößt sauer auf. Einen Start kann man ihm wohl leider nicht verbieten. Aber das heißt nicht, dass man einen Typen, der scheinbar alle Werte des Sports und von Athleten mit Füßen tritt, feiern und willkommen heißen muss.

Keine Bühne für Athleten mit Dopingvergangenheit

Im Triathlon gibt es leider ein paar Athleten, die mit Doping in Verbindung gebracht werden. Ist halt so. Aber diesen Athleten sollte meiner Meinung nach keine Bühne geboten werden – weder von Veranstaltern, noch von Medien. Ich, als Triathlet, möchte auch nicht gegen solche Sportler antreten oder in einem Rennen an der Startlinie stehen. Natürlich kann ich das nicht verhindern, aber ich kann mich dazu äußern.

Wie seht ihr das? Alles halb so wild oder muss doch nicht sein? Die Kommentare unter dem Facebook-Posting der Kopenhagener IRONMAN-Veranstalter sind ziemlich eindeutig dagegen.

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3 Kommentare

  1. In der Tat schon eine mittlere Katastrophe für unseren Sport, wenn Mehrfachdopern nicht nur ein Startrecht eingeräumt, sondern auch offensiv damit geworben wird. Nein, das ist ganz und gar NICHT in Ordnung!
    IRONMAN hat es anscheinend immer noch nicht begriffen, dass sie mit solchen Aktionen ihren eigenen Sport beschädigen, und sich selbst als Unternehmen gleich dazu!

    Oder um es auf das rein Wirtschaftliche zu reduzieren: Wenn ich das Image einer Veranstaltung, mit der ich Geld verdienen will, derart fahrlässig beschädige, muss ich mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden rechnen. Und das heißt für IRONMAN: geringere Teilnehmerzahlen, weniger Sponsoren.

    Anscheinend kann man IRONMAN mit sportethischen Argumenten nicht kommen; vielleicht begreifen sie es aber dann auf dem ökonomischen Wege.