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Zwischen Job, Kind und Kilos: Zurück zum Triathlon – aber wie?

24. Oktober 2023


Triathlon Training trotz Job

Nicht nur Nick hat sich mit dem Projekt Hawaii ein sportliches Ziel gesetzt, auch Lena hat 2024 etwas vor – und zwar, in erster Linie wieder überhaupt so etwas wie sportlich aktiv und glücklich zu werden. Das kleinere Ziel? Ansichtssache. (Text: Lena, Bild: 808project)

  • Hey, ich bin Lena!
    Ich bin 34 Jahre alt, alleinerziehende Mama einer Achtjährigen, vollberufstätig, nebenbei für den Blog bei Pushing Limits zuständig, habe KEINEN Profisport-Background und hatte bis vor ein paar Jahren auch mit Triathlon nichts zu tun. Vielleicht kennt mich der/die eine oder andere noch unter dem Beinamen „Rookie-Reporterin“. Vielleicht auch nicht. Fakt ist: Ich schreibe seit fast zwei drei Jahren für Pushing Limits, bin keine Influencerin, sondern einfach freie Sportjournalistin und unterm Strich ein Sport-Nerd. Anfangs habe ich über den Weg zu meinem ersten Triathlon gebloggt, danach über den zu meiner ersten Mitteldistanz und zudem stammen andere Themen aus meiner Feder – von Liveticker über Sachthema, von Profi-Interview bis Trainingsschnack.
  • Was man auch wissen sollte: Ich habe erst spät zum Ausdauersport gefunden. Meinen ersten Halbmarathon bin ich als redaktionelles Projekt für meinen Job vor vier Jahren gelaufen. Vorher hab ich mehr Party als Pace gemacht. Dann hat sich mein Leben um 180 Grad gewendet. Inzwischen dreht es sich zu 90 Prozent um Triathlon im Speziellen und Sport im Generellen. Nicht, weil ich ihn selbst betreibe, sondern weil ich in diesem Bereich arbeite.
  • Und das ist er auch, der Grund, warum es Zeit für den Triathlon-Neustart wird. Jetzt! Denn nach etwas mehr als einem Jahr Triathlon-Trainings-Abstinenz bin ich in puncto Fitness wieder auf Rookie-Niveau – und muss von vorne anfangen. Zumindest gefühlt …

Acht verdammte Kilos. Ich traue meinen Augen nicht. Und, ja, diese Zahl gerade auch noch aufzuschreiben, macht die Sache nicht zwangsläufig angenehmer. Aber sie ist nunmal Teil der Ausgangssituation … und dazu gehört auch, dass ein Jahr ohne Triathlon-Ziel, ohne Training und ohne Schwimmen, Radfahren, Laufen tatsächlich zu besagten acht Kilo mehr auf der Waage geführt hat. Kurzum: Ich fühle mich nicht mehr wohl in meiner Haut – und so geht’s nicht weiter. Wie konnte das nur passieren?

Ja, erwischt. Ist natürlich eine rhetorische Frage. Denn eigentlich weiß ich genau, wie das passieren konnte. Zu viel Herumgesitze am Rechner, zu viel Arbeit, Bewegungsarmut und Herausforderungen des Lebens. Schlimm? Nach wie vor bin ich überzeugt von einem deutlichen „Nö!“ als Antwort auf diese Frage. Denn es gibt nunmal Phasen im Leben, in denen der Beruf und die Existenzsicherung für meine Tochter und mich wichtiger sein muss, als es Sport jemals sein kann. Da heißt es, Augen zu und durch – und bestenfalls wenigstens ordentlich draus lernen. Blöd nur, dass es hinterher umso schwerer wird, wieder aufzustehen.

Es muss ja nicht immer Hawaii sein!

Apropos schwerer … damit wären wir gedanklich wieder zurück in dem Moment auf der Waage. Die Frage, die mich vor ein paar Wochen entsprechend umtreibt: Was war anders, als ich zuletzt so richtig zufrieden war? Klare Sache: Es gab mehr Sport, vor allem aber mehr Triathlon-Training in meinem Alltag. Ich schreibe Nick: „Nick, es sind genau 36 Wochen bis St. Pölten!“. Seine Antwort: „Let’s goooo!“. Okay, wenn er das sagt …

Also, willkommen in Woche sechs des Mitteldistanz Base Plans (Anfänger) von Headcoach Nils! Was bisher geschah: Unmittelbar nach Aktivierung des Plans im Pushing Limits Club hatte meine Tochter Corona und ich keinen Bock auf „Open Window“. Eine Woche später bekam ich (kein Witz!) einen Minigolfschläger ins Gesicht und hatte eine Platzwunde inklusive Gehirnerschütterung. Jo, das Leben mit Kindern ist gefährlich – und kostete mich wieder gut zwei Wochen. Im Anschluss stand mit dem Oktoberfest ein kulturelles Großereignis vor der Haustür auf dem Plan, das auch mich als „escht kölsch‘ Mädsche“ vom Schreibtisch auf die Bierbank zieht und das Training wieder … sagen wir mal … eher unregelmäßig bis unmöglich realisierbar machte.

Erst kommt das Leben, dann der Sport!

Es folgte das letzte Sportevent der Saison im Allgäu, anschließend der letzte Wiesn-Besuch, dann eine kleine Grippe (war ja klar!) und schließlich Hawaii aus der Ferne – also eine arbeitsintensive Zeit für eine Sportjournalistin, auch wenn sie nicht auf der Insel der Triathlonträume weilt. Unterm Strich: Der Start ins Training lief suboptimal. Aber verloren ist noch nichts – denn bis St. Pölten sind es immer noch genug Wochen, nämlich 30 (+ 5 Tage). Und um die soll’s in den kommenden Blogs gehen.

Nur, wie fängt man eigentlich an, wenn man sich erst einmal bewusst geworden ist, dass der Sport irgendwie zurück in den Alltag integriert werden muss? Wohlgemerkt: mit einer Arbeitswoche mit 40+ Stunden im Nacken, einem Schulkind und einer Beziehung mit jemandem, der mit diesem Sport wirklich so gar nichts am Hut hat. Sicher, zu Finishlines geschafft hab ich’s in diesem Setup in der Vergangenheit auch schon – allerdings gehört zur Wahrheit, dass ich dabei nicht nur meine vorangegangene Beziehung, sondern auch irgendwie meine Zufriedenheit verloren hab. Und auf beides habe ich dieses Mal definitiv keinen Bock.

Erste Konsequenz: So cool es für die Story auch gewesen wäre, nach der Olympischen und Mitteldistanz jetzt die erste Langdistanz anzugehen, so realistisch muss ich sein. Geht nicht. Weder beruflich, noch sportlich. Zumindest jetzt nicht. Also muss es vorerst die Mitteldistanz bleiben –  mit Optimierung.

PB ist das Stichwort. Und wenn ich das einigermaßen sinnvoll angehe, dann müsste das klappen. Denn allzu hoch liegt die Messlatte dabei nicht. Im Klartext: Sub7 würde reichen. Wie gesagt: Ich bin eben keine ultrakrasse Triathletin. Aber dafür bin ich eine, die diesen Sport nach wie vor liebt und weiß, wie glücklich er machen kann …

In diesem Sinne: Wir lesen uns!
Lena

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6 Kommentare

  1. Viel Erfolg, das Leben sollte immer an erster Stelle stehen, da bin ich ganz bei dir!!! 🙂

  2. Hallo, wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben. Wenn du so wenig Zeit hast und vieles neben dem Training auf der Strecke bleibt, warum machst du nicht einfach ein paar kürzere Distanzen. Sprint oder Olympisch? Vielleicht passt das aktuell besser in dein Leben?

  3. Hey Matthias,

    danke dir – und, ja, das ist eine berechtigte Frage. Aktuell reizt mich eher, noch auf der Mitteldistanz zu bleiben, weil ich da für mich persönlich auch irgendwie ein „unfinished business“ hab. Meine ersten beiden Mitteldistannzen 2022 waren ein wenig aus dem Ärmel geschüttelt. Ich mag die langen Rides und auch die Herausforderung des Halbmarathons im Anschluss. Klingt ein bisschen bescheuert, aber das motiviert mich aktuell mehr.

    Aber: Sag niemals „nie“! Es kann aber auch sein, dass ich das Ziel noch einmal neu ausmachen muss, wenn ich in den kommenden Wochen merke, dass ich den Trainingsload von 2022 jetzt einfach nicht gestemmt bekomme. Wir werden sehen …

    Alles ein Prozess … 🙂

    Liebe Grüße
    Lena

  4. Viel Erfolg bei Deinem Vorhaben Laura.
    Persönlich mache ich es jedes Jahr so, dass ich mir im Winter überlege wieviel Zeit ich realistisch mit etwas Puffer pro Woche für mindestens 3 Monate vor dem Wettkampf aufbringen kann und will. Ich brauche mindestens 8 Stunden / Woche um sinnvolle Laufen und Radfahren zu trainieren; Schwimmern vernachlässige ich im Training bewusst immer, weil der Gesamtaufwand mit Anfahrt/Umziehen einfach zu hoch ist. Habe ich diese 8 Stunden zur Peak Zeit nicht, suche ich mir eine Challenge in einer der Unterdisziplinen. ca 5 Stunden pro Woche sind beispielsweise genug für jede Laufveranstaltung bis Marathon und dazu kann man dann je nach Zeitbudget noch gut eine Radausfahrt machen. Aber Triathlontraining unter permanentem Zeitdruck macht mir persönlich wenig Spaß; dann lieber kleinere Ziele übererfüllen und vielleicht im nächsten Jahr wieder voll durchstarten.
    Lieber Gruß, Peter

  5. Liebe Lena,
    viel Erfolg und Freude mit deinem Projekt. Ich musste einsehen, dass mit einem Kind (das zweite kommt die Tage), Hausbau und fehlender Schwimminfrastruktur in der neuen Umgebung neue Ambitionen im Triathlon für mich wenig Sinn ergeben. Allerdings hatte ich 2019 mit meiner ersten LD und einer für meine Verhältnisse perfekten MD auch einen versöhnlichen Abschluss… werde mich jetzt auf familienfreundlichere Dinge fokussieren – im Laufen schneller werden und dann im Mai beim Duathlon in Alsdorf starten. So spare ich mir das Training für eine komplette Disziplin.

    Apropos Training: teilst du mit uns, was Nils so mit dir vor hat? Ich finde den Ansatz von anderen Trainern interessant gerade bei sehr begrenztem Zeitbudget den gesamten Herbst / Winter nur auf Rad und Lauf zu setzen und dann erst 8 Wochen vor dem WK schwimmen zu gehen, dann ab 3* die Woche.

    Viele Grüße Ruben