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Laura Philipp bei der Arbeit – Tag 2: Aero-Fitting

05. Februar 2019



Nachdem Laura Philipp gestern im Labor die Sitzposition auf ihrem neuen Arbeitsgerät von Canyon (das übrigens noch keinen eigenen Namen trägt …!) optimiert hat, ging es heute beim Aero-Fitting darum die Erkenntnisse von gestern zu bestätigen. Mehr als das: Um mögliche Wattreserven ausfindig zu machen wurde an diversen Stellschrauben gedreht. Welche das waren und wie der Tag sonst so lief seht ihr jetzt.

Der erste Schock: „Ganz schön steil!“

Laura machte ziemlich große Augen, nachdem sie eine Runde um die Radbahn in Büttgen spaziert ist: „Das ist aber echt ganz schön steil!“, lautete ihr Kommentar. Zur Aufklärung: Es sollte heute Lauras Premiere auf der Bahn sein. Ihre bisherigen Aero-Fittings hat sie im Windkanal durchgeführt. Kein Wunder, dass die 45-Grad steilen Kurven erstmal respekteinflößend wirken.

In den beiden Fitting-Tagen in Köln und Büttgen dreht sich alles um dieses schöne Teil: Lauras Speedmax CF SLX von Canyon. Ein Rad, das keinen von Lauras Wünschen offen lässt.

Getting ready: Das Set-Up wird vorbereitet

Jonas von STAPS, der Laura gestern schon im Labor unter die Lupe genommen hat, ist auch heute wieder verantwortlich. Seine erste Amtshandlung des Tages besteht darin, das Rad mit entsprechenden Sendern zu versehen, die später alle leistungs- und aerorelevanten Daten live an seinen PC übertragen.

Diesen Sattelüberzug kennen wir bereits von gestern: Die Druckmatte soll die Aufzeichnungen des Bike-Fittings von gestern bestätigen oder widerlegen. Schließlich geht es hier und heute darum, dass eine Sitzposition gefunden wird, die sich bestenfalls über die Saison hinweg bewährt. Dafür ist ein stabiler Sitz die Grundvoraussetzung.

Zum Set-Up zählt natürlich auch der Mensch. Wichtige Werte für die Analyse sind Lauras Gewicht, das Materialgewicht und das Systemgewicht (Laura + Material). P.S.: Ihr skeptischer Blick zeigt die Vorfreude auf die bevorstehende Jungfernfahrt auf der Bahn…

Letzte Einweisungen und „Bahngewöhnung“

„DA SOLL ICH LANG?“ Laura hat noch einige Fragen, bevor sie sich auf die ersten Testrunden begibt. Zum Glück ist sie an diesem Tag die Einzige, die noch keine Erfahrungen auf den Brettern hat. Stefan Keul von Canyon und Jonas geben ihr letzte Tipps und erklären in welchem Bereich sie später bei den Testläufen fahren sollte.

Erstmal ganz vorsichtig losrollen: Die ersten Runden fährt Laura quasi noch ein bisschen „neben“ der Bahn. Die steilen Kurven können tatsächlich ziemlich mächtig wirken, wenn man das erste Mal mit dem Rad auf sie zu fährt – und das mit einem Höllentempo später bei den Testläufen.

Langsam kommt Laura in Schwung und bekommt ein Gefühl für die Bahn. Von Runde zu Runde tastet sie sich immer näher an den Bereich, der nachher wichtig sein wird. Auf dem Bild oben seht ihr unterschiedliche Linien. Für die Messungen soll Laura möglichst genau zwischen weißer und roter Linie fahren.

Auf Los geht’s Los. Los!

Für einen Test im Aero-Einteiler – in dem Laura bei den Wettkämpfen startet – ist es im Februar noch deutlich zu kalt. Daher absolviert sie alle Testabläufe in langer, eng anliegender Kleidung. Für Laura und Philipp ist das okay, denn es geht ihnen vor allem darum, welche Sitzposition realisierbar ist. Das Aero-Finetuning werden sie erst in den kommenden Monaten in Angriff. Dann im Windkanal.

Schon nach dem ersten Run – so nennen sie die einzelnen Testläufe – steht fest, dass die Sitzposition, die gestern im Labor erarbeitet wurde, bereits sehr gut funktioniert. In den nächsten Schritten wird es also darum gehen, möglichst windschnittige Anpassungen vorzunehmen. Schritt eins: Extensions runter.

In kleinen Schritten werden Extensions und Armauflagen herunter gebaut. Nach jeder noch so kleinen Veränderungen geht es für Laura erneut auf die Bahn, um herauszufinden welche Auswirkungen messbar sind. Fällt das Ergebnis positiv aus und verbessern sich die Werte, wandert das Cockpit weiter nach unten.

Eine arbeitet, der Rest schaut zu. Wie viele Runden Laura auf dem hölzernen Oval dreht zählt niemand. Was zählt sind Werte wie der CdA, der Auskunft über die Aerodynamik gibt. In welchem Bereich der Wert von Laura liegt erfahren wir nicht. Aber langsam macht sich Zufriedenheit breit.

Rudelbildung im Triathlon

Zwischen den Runs und während den Besprechungen packt sich Laura in einen dicken Wintermantel. Die Ansage von Coach Philipp lautet daher auch nach vier Stunden: „Zwei Runs machen wir noch, dann ist Schluss.“

Mit allen Mitteln: Selbst sind die Mechaniker

Laura treibt ihr Team an den Rande der Verzweiflung. Aber wirklich nur an den Rande. Mit Hilfe einer Säge werden die Armpads etwas schmaler gesägt, damit Laura noch ein wenig tiefer mit den Armen herunter kommt.

Lauras Kopf sinkt immer weiter nach unten und verschwindet bald komplett zwischen ihren Schultern. Nachdem der letzte Testlauf absolviert ist und Laura in warme Klamotten geschlüpft ist, wird Resümee gezogen.

Unsere Beobachtung: Teamwork und Professionalität Deluxe

Laura und ihr gesamtes Team arbeiten mit absoluter Akribie und Hingabe. Besonders eindrucksvoll ist das Miteinander und die Kommunikation unter allen Beteiligten. Für alle, die in den letzten beiden Tagen an Lauras Position gefeilt haben, existieren keine Limits. Es gilt Extreme auszuloten und die Grenzen ausfindig zu machen. Es waren spannende Tage und interessante Einblicke in das Leben und die Arbeit einer Athletin, die mit ihrer Einstellung zum Sport und ihren Fähigkeiten das Zeug für die ganz großen Erfolge hat. Die ganz großen.

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