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Körperliche Höchstleistung: Das passiert, wenn wir Fieber haben

09. März 2020


Fieber

Knapp vier Tage lag ich letzte Woche mit Fieber im Bett. Das Fieberthermometer zeigte 40 Grad, ich war außer Gefecht gesetzt. Sogar das Umdrehen im Bett war anstrengend, vom Weg ins Badezimmer ganz zu schweigen. So übel es war, so faszinierend fand ich es auch: Was passiert da eigentlich in unserem Körper, wenn wir mit Fieber zu kämpfen haben?

Tatsächlich war es die erste Grippe, die mich niedergestreckt hat. Zumindest die erste, an die ich mich erinnere. Ich weiß auch nicht, wann ich das letzte Mal Fieber hatte. Nach den letzten Tagen kann ich allerdings mitsprechen: Plötzlich vergisst man, wie es sich anfühlt gesund zu sein, man fühlt sich nämlich nur noch elend und so, als würde es nie wieder besser werden. Jede noch so kleine Aktion wird zur Mammutaufgabe, Fieber zu haben ist so eine richtige Scheißsituation.

Die meisten von euch dürften wissen, wovon ich spreche und wie es ist, sich mit Grippe und Fieber rumzuschlagen. Ich bin gottfroh, dass ich wieder klarkomme, dass ich wieder nachdenken kann und dass ich mich endlich wieder wie ein zivilisierter Mensch verhalte. Und irgendwie möchte ich wissen, was Fieber in unserem Körper anrichtet, dass es uns so dermaßen matt setzt.

Fieber: Das Gehirn regelt die Temperatur – Ein Selbstschutz

Wenn wir von Fieber sprechen, sprechen wir immer auch von unserer Körpertemperatur. Normalerweise liegt diese etwa bei 37 Grad und stets auf einem ziemlich soliden Level. Verantwortlich dafür, dass das so ist, ist unser körpereigenes „Wärmeregulationszentrum“, der Hypothalamus. Der Hypothalamus ist ein Teil des Gehirns, der die Wärmeproduktion und -abgabe so reguliert, dass in Herz, Nieren, Leber und Gehirn eine möglichst konstante Temperatur herrscht.

Bei einer Grippe wird die Körpertemperatur vom Hypothalamus dann erhöht, wenn sich im Körper Krankheitserreger breit machen wollen, also Viren beginnen ihr Unwesen zu treiben. Sobald die Körpertemperatur auf 38 oder mehr Grad angestiegen ist, wird von Fieber gesprochen.

Fieber ist also ein Selbstschutzmechanismus des Körpers. Okay, got it. Aber was geht im Körper dann ab?

Um den Körper in Fieber zu versetzen, also eine höhere Temperatur zu erzeugen, wird der körpereigene Wärmeverlust verringert und gleichzeitig zusätzlich Wärme produziert: Ersteres geschieht dadurch, dass sich die Blutgefässe kurzfristig verengen und damit verhindert wird, dass Wärme über die Haut verloren geht. Zusätzliche Wärme wird durch eine Steigerung des Stoffwechsels oder durch Muskelarbeit erreicht: Muskeln fangen an zu zittern, um Wärme zu erzeugen – wir kennen das als Schüttelfrost. Am Ende geht es darum, durch eine erhöhte Körpertemperatur die Produktion von weißen Blutkörperchen, die das Immunsystem zur Bekämpfung der Krankheitserreger braucht, zu beschleunigen.

Alle diese Vorgänge kosten Kraft: Unser Kreislauf ist dabei ungewöhnlich stark belastet, Stoffwechsel und Sauerstoffverbrauch nehmen zu. Alles zusammengenommen führt das zu dem eingangs beschriebenen Gefühl: wir sind matt, wir bekommen Gliederschmerzen, der Puls ist erhöht und der Körper glüht. Es ist quasi ausgeschlossen diese Anzeichen zu ignorieren oder sich darüber hinwegzusetzen – und das ist gut so! Fieber ist das Signal des Körpers, dass er Ruhe braucht.

Zurück zu alter Stärke

Sobald der Körper die Viren bekämpft hat, pendelt sich das System wieder auf Normalniveau ein: Die Blutgefäße weiten sich, der Körper kühlt durch vermehrtes Schwitzen ab. Daher kann es zwar sein, dass das Fieber bald schon wieder verschwunden ist, das träge Gefühl aber noch ein wenig nachhallt, bis wir wieder vollkommen bereit sind, uns körperlich zu belasten. Übrigens sollten wir erst 100 Prozent regeneriert sein, bevor wir wieder mit dem Training starten!

Ich persönlich gönne mir nach der Erfahrung mit der Grippe lieber einen Tag mehr Pause, bevor ich wieder loslege.

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