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Garmin Forerunner 745 im Test

Anzeige | 17. Januar 2021


Nahaufnahme der Garmin Forerunner 745 getragen am Handgelenk

Bei der Garmin Forerunner 745 handelt es sich um die neuste Laufuhr im Garmin-Sortiment. Mit ihren Features lässt sie auf den ersten Blick keine Wünsche für Läufer und Triathleten offen. Wie sie sich sich im dauerhaften Einsatz schlägt, habe ich in den letzten Wochen ausgiebig getestet. 

Einordnung ins Garmin Line Up

Anhand der Nummer im Namen der Forerunner ist es recht simpel, sie in die Riege der Garmin-Laufuhren einzuordnen. Die direkte Nachfolgerin der Forerunner 735 liegt über der Forerunner 645, die sich voll auf das Laufen fokussiert. Die Forerunner 945 ist wiederum das aktuelle Top-Modell und hält noch mehr Features für Triathleten bereit.

Die Basics

Aktuelle Laufuhren kommen nicht mehr ohne Smart-Watch-Funktionen aus und so ist es auch bei der Forerunner 745. Zu den grundlegenden Funktionen gehören Smart Notification, Garmin Pay oder anpassbare Displaydesigns.

Auch das Aufzeichnen der täglichen Vitaldaten gehört mittlerweile zum Standard. Sie werden über den optischem HR-Sensor und den Bewegungssensor getrackt. So lässt sich mit der 745 die Sauerstoffsättigung im Blut messen, das Body Battery Level (Feedback über Tagesform) überprüfen und für Frauen den Menstruationszyklus tracken. Somit sind einige smarte Features zur Überprüfung der aktuellen Form vorhanden, um beispielsweise einer Überlastung gegenzusteuern.

Laut Garmin besitzt die Forerunner 745 eine Akku-Laufzeit von einer Woche im Smartwatch-Modus, was ich bestätigen kann. Für eine längere Laufzeit können Fitness-Tracker-Features auch einzeln deaktiviert werden. Zu den Basics gehört auf jeden Fall auch der Tragekomfort. Hier hat Garmin eine sehr gute Form gewählt, die Uhr passt sich optimal an schmalere Handgelenke an und ist somit auch für Frauen eine sehr gute Option.

Garmin Forerunner 745
Ein Blick auf den optischen Sensor

Beim Training

GPS

In der Grundausstattung liefert die 745 alle relevanten Aktivitätsprofile für jede Sportart, auch für Triathleten ist alles abgedeckt. Falls das nicht ausreicht, dann können beliebig viele persönliche Profile erstellt oder die jeweiligen Displayanzeigen angepasst werden.

Zum Aufzeichnen von Laufeinheiten steht ein Multi-Satelliten-Empfangsmodul mit GPS, Glonass und Galileo zur Verfügung. Zusätzlich liefert das Barometer eine zuverlässige Aufzeichnung von Höhenmetern; das gleiche gilt für den optischen HR-Sensor zur Messung der Herzfrequenz.

Fangen wir beim GPS an: Das Signal findet sich immer sehr schnell und die Uhr bleibt zuverlässig verbunden, wobei ich bei meinen Läufen auch keine Aussetzer feststellen konnte. Bei einem Blick auf die Karten gibt es hin und wieder mal kleine Abweichungen vom Kurs, was ich aber noch ganz in Ordnung finde. Der Barometer liefert, meiner Meinung nach, zufriedenstellende Daten.

Garmin Forerunner 745 - GPS
Kleine Verschiebungen in der Stadt und auf den Trails

Herzfrequenz-Messung

Die Herzfrequenzmessung am Handgelenk ist wiederum nicht so ganz genau. Das ordne ich aber unter den typischen Schwankungen bei einer optischen Messung ein. Die Forerunner 745 ist jedenfalls um einiges genauer als vergleichbare Geräte wie die Apple Watch Series 6 oder die Suunto 9. Natürlich besteht die Möglichkeit einen separaten Gurt zu verwenden, was ich auch empfehlen würde. Hierdurch profitiert besonders die Auswertung, mehr dazu im nächsten Absatz.

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5k Lauf – mit optischer HR-Messung, mehr Schwankungen und Spitzen
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5k Lauf – mit HR-Gurt, wenige Schwankungen

Akkulaufzeit und Features

Bei der Akkulaufzeit gibt Garmin sechs Stunden im GPS-Modus mit Musik an. Bei mir wäre meist sogar noch etwas mehr drin gewesen. Hier ein paar Beispiele:

  • 14% Akkuverbrauch bei einer Stunde mit Musik
  • 30% Akkuverbrauch bei 3,5 Stunden ohne Musik

Während einer Einheit liefert die Garmin Forerunner 745 richtig viele nützliche Features. Zum Erkunden von neuen Strecken, kann man sich ganz einfach geplante Stecken von Strava oder Komoot auf die Uhr laden und diese dann ablaufen. Es handelt sich dabei um eine simple Routenführung mit einem Pfeil, funktioniert aber in den meisten Fällen ohne Probleme. Nur wenn es im Wald mal mehrere Abzweige gibt, war ich mir manchmal unsicher welcher der richtige Weg ist.

Beim Trailrunning erkennt die Uhr längere Anstiege und wechselt dann automatisch in die passende Ansicht mit der vertikalen Geschwindigkeit. Sehr gelungen finde ich den Race-Modus, hier kann man sich eine Zielzeit formulieren und die Uhr liefert bei jedem gelaufenen Kilometer neue Splitzeiten und eventuelle Puffer zur Zielzeit.

Ähnlich gut ist der Intervall-Modus umgesetzt. Hier hat man stets seinen richtigen Bereich im Blick und die Uhr gibt in passenden Abständen Feedback ob man zu schnell oder zu langsam läuft. Die Ansagen funktionieren auch zuverlässig mit verbundenen Bluetooth Kopfhörern, wobei ich immer mit meinen Beats Powerbeats Pro unterwegs war. Passend dazu kann man sich beispielsweise über Spotify Playlists oder Podcasts auf die Uhr laden und dann beim Laufen genießen. Für diesen Zweck verbindet sich die Forerunner 745 direkt mit dem Wlan und synchronisiert sich recht flott. 

Garmin Forerunner 745
Spotify auf der Garmin Forerunner 745

Auswertung und Planung

Die Grundlage zum Einrichten und synchronisieren der Forerunner 745 ist Garmin Connect. Nichts Neues also für Garmin Pros. Bereits zu Beginn hat man die Möglichkeit, vorhandene Einheiten mit der Uhr zu synchronisieren oder sie alles blankes Modell einzurichten. Dahinter steckt, dass Garmin dadurch ein bessere Entwicklung von Form und Fitness berechnen kann.

Vollgepackt mit Messwerten

Bereits während einer Einheit liefert die Forerunner 745 mit Hilfe der Herzfrequenz, Pace und Herzfrequenzvariabilität eine Einschätzung des Leistungszustands in Echtzeit. Nach einer Einheit erhält man neben den klassischen Angaben, den Trainingseffekt mit Feedback über die aeroben und anaeroben Effekte, empfohlene Erholungszeit sowie VO2MAX. Zusätzlich lässt sich eine Übersicht über deine letzten Trainings mit deinem Trainingszustand, der Trainingsbelastung und Laufzeit-Prognosen abrufen.

Du merkst schon, hier gibt es wirklich viele Möglichkeiten zur Auswertung. Es muss jeder selbst entscheiden, inwieweit er darauf reagiert, denn solche Angaben sollten immer in Verbindung mit dem eigenen Körpergefühl betrachtet werden. Auch ein Einsatz eines Herzfrequenz-Gurt macht dabei viel Sinn, so sind die Werte einfach genauer. Beachten muss man auch, dass man möglichst alle Einheiten mit anderen Geräten ins Garmin Connect einfließen lässt, sonst wird eine Belastung natürlich nicht anhand von allen Werten berechnet.

Sicherlich ist es auch nicht verkehrt, wenn man die Garmin Uhr mit für sich passenden Leistungswerten aus einer aktuellen Leistungsdiagnostik füttert. Insgesamt finde ich dieses Verfahren sehr interessant, aber nicht immer brauchbar. So zeigt mir meine Uhr eine geschätzte Laufprognose für 5 Kilometer von 19:02 Minuten an, obwohl ich erst vor zwei Tagen eine 18:21 gelaufen bin. 

Garmin Forerunner 745
Klassiker: Anzeige der aktuellen VO2 MAX

Trainingsplanung

Oben habe ich bereits über den Einsatz im Training berichtet, besonders über die gelungene Anzeige im Intervall-Modus. Das Erstellen kann man einfach in der Garmin Connect App vornehmen und/oder die Uhr beispielsweise mit Trainingpeaks verknüpfen. Zweiteres habe ich mit den Plänen von Pro Athletes ausprobiert und das funktioniert wunderbar. Somit spart man sich etwas Zeit bei der Trainingsplanung.

Wer auf keinen Trainingsplan setzt und dennoch in den Genuss der Garmin-Features kommen möchte, der kann auf die täglichen Trainingsvorschläge von Garmin zurückgreifen. Anhand der aktuellen Trainingsbelastung und des Trainingszustands liefert die Uhr einem passende Einheiten für das Laufen und Radfahren. Sicherlich eine interessante Option für die Off-Session, wenn man kein besonderes Ziel vor Augen hat.

Garmin Forerunner 745
Trainingsvorschläge von Garmin

Garmin Forerunner 745 – Shortcuts

Fazit – Für wen ist die Garmin Forerunner 745 die richtige Uhr?

In Sachen Funktionen bleibt in meinen Augen nicht viel offen. Die Sensoren zeichnen alles gründlich auf und es bleiben keine Werte und Wünsche offen – in Verbindung im einem Herzfrequenz-Sensor sicherlich umso genauer.

Beim Training kann ich alles nach meinen Wünschen anpassen und Einheiten angenehm planen und auswerten. Auch als Smart-Watch bekommt man mit der Forerunner 745 ein gutes, anpassbares Paket ans Handgelenk. Ich kann die Uhr also als optimalen Begleiter für alle Läufer und Triathleten empfehlen.

Für extremere Distanzen, wie Ultratrail oder Ironman, könnten Features fehlen, sei es die begrenzte Akkulaufzeit oder die Darstellung einer richtigen Karte auf der Uhr. Hierfür gibt es wiederum andere passende Modelle von Garmin wie die Fenix oder 945. Von mir gibt es also eine klare Kaufempfehlung für ambitionierte Sportler.


Die Forerunner 745 wurde von Garmin kostenfrei zur Verfügung gestellt, dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.

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7 Kommentare

  1. “ Beachten muss man auch, dass man möglichst alle Einheiten mit anderen Geräten ins Garmin Connect einfließen lässt, sonst wird eine Belastung natürlich nicht anhand von allen Werten berechnet.“

    Also bei mir werden die Belastungen nicht wirklich addiert wenn es nicht alles von ein und demselben Gerät aufgezeichnet wird. Von daher bitte ich nochmal um Überprüfung ob dem tatsächlich so ist. Danke

  2. Hi, toller Testbericht, auch sonst lese ich gerne alles was ihr so raushaut und höre vor allem sehr gerne die Podcasts. Was mich jetzt als Besitzer eines 735 XT noch interessieren würde, was ihr als unabhängiges Medium durchaus beantworten können solltet, ist, ob sich ein z.B. ein Wechsel lohnt von 735 auf 745?
    Macht weiter so

  3. Hi, danke für deine Anmerkung. Ich hatte in Erinnerung, dass es die Berechnung beeinflusst, aber der Test war direkt am Anfang. Jetzt habe ich es noch einmal getestet und da muss ich dir recht geben. Aktuell hat es keinen Einfluss auf die berechneten Werte. Vielleicht gibt es da noch einmal Software Updates o.ä..

  4. Hi Roman, danke für dein Feedback. Wir helfen dir gern, aber das ist vor allem eine Frage, was du für Ansprüche hast. Welche Funktion vermisst du bei der 735, oder was wäre dir für ein Wechsel wichtig? Grundlegend kann man davon ausgehen, dann der Nachfolger einer Laufuhr schon besser sein sollte. Aber auch da gab es schon einige Negativ Beispiele.

  5. Hi,, danke für die schnelle Antwort, ich bin grundsätzlich zufrieden. Ich mach schon seeeehr lange Triathlon und habe die Entwicklung von der schönen Timex Ironman Uhr über Polar Pulsuhren, Uhren mit externen GPS Sender und nun schon zur dritten Garmin mitgemacht, obwohl ich dem aktuellen Modell immer etwas hinterher bin, bin ich doch immer sehr zufrieden und hätte zwar gern immer den neuesten Scheiß, weiß aber auch, dass mich das allein nicht 1sec schneller macht 😉
    Im Wettkampf selber hatte ich leider noch keinen Möglichkeit die Uhr zu testen, ich habe vom 235 auf den 735 gewechselt, hauptsächlich wegen der Freiwasserschwimmfunktion und dem Mulitsport Funktion. Das ich nun mit dem 735 VO2max, autom. die Schwellenwerte etc bekomme, ist mir erst beim intensiveren Nutzen aufgefallen, hatte ich vorher nicht vermisst, finde es jetzt aber ganz gut. Wechseln werde ich aber deshalb nicht auf einen Neue Uhr um wieder neues Features zu entdecken.

    Macht alle weiter so

    Roman

  6. Hallo, ein interessantes Forum hier. Ich bin auf der Suche nach einem Garmin Modell, schwanke zwischen FR 745 und FR 945. Hane zarte schmale Arme, denke, da wird es wohl die 745 werden. Hatte bis vor kurzem die 645 da, da waren leider nicht alle Funktionen der Connect App verfügbar und zudem habe ich dann feststellen müssen, dass es ein Auslaufmodell ist. Daher möchte ich jetzt klüger sein und in Erfahrung bringen, welches der beiden Modelle das “ neuere“ ist: 745 oder 945? Danke.