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Training in Namibia – Nieschlag, Zipf und Stratmann erkunden Afrika

16. Februar 2018


Training in Namibia

Mallorca, Fuerteventura oder Lanzarote kennt man als Trainingslager-Destination. Über Südafrika hat man schon einiges gehört. Aber Namibia? Das ist neu! Die deutsche Triathlon-Elite um Justus Nieschlag, Jonathan Zipf und Jan Stratmann war mit einem internationalen Trainingssquad dort und hat sich drei Wochen lang auf die anstehende Saison vorbereitet. Auf Pushing Limits berichten sie von ihren Erlebnissen in der afrikanischen Höhenluft.

Namibia, Land of the brave – Land der Tapferen. So lautet der Titel von Namibias Nationalhymne. Tapfer mussten auch Justus Nieschlag, Jonathan Zipf und Jan Stratmann in den ersten Tagen ihres Trainingslagers sein. Temperaturen jenseits der 30-Grad-Grenze und dünne Luft auf über 1.700 Metern über dem Meeresspiegel mussten erstmal verkraftet werden, bevor sich im Training so richtig geschunden werden konnte.

Das deutsche Trio verließ sich für die Namibia-Exkursion ganz auf die Erfahrung einer internationalen Trainingsgruppe. Justus Nieschlag, der deutsche Shooting-Star auf der Kurz-Distanz berichtet:  „Wir haben uns der niederländischen Nationalmannschaft angeschlossen. Bei den Jungs waren das Menno Kohlhaas, Marco Van der Stel und Jorig Van Egdom. Zudem waren noch der Südafrikaner Richard Murray, Thomas Springer (Anm.: startet für Österreich) und Stefan Zachäus (Anm.: Startet für Luxemburg) mit dabei. Das ganze Drumherum wie Mietwagen, Trainingsstätten, Unterkunft, Physio und Co. wurde durch die Holländer organisiert. Unser Aufwand hielt sich daher sehr in Grenzen und wir bekamen eine starke Trainingsgruppe gratis dazu.“ Hätte schlechter laufen können für die drei J’s Jonathan, Justus und Jan.

Namibia-Trainingslager-Trainingsgruppe
© Petko Beier / pebe-sport.de

Anpassung an Höhenluft und unglaubliche Hitze

Jonathan „Johnny“ Zipf zeigte sich von der Offenheit der Niederländer genauso begeistert, wie sein Mitstreiter Nieschlag: „Ich hatte nur kurz bei der Gruppe angefragt und dann direkt die Zusage bekommen, dass ich mitfahren durfte. Andere Länder sind da wohl teilweise recht entspannt was internationale Trainingspartner angeht. Ich wusste natürlich auch um die Stärke der Gruppe und welche Athleten mitfahren würden, zudem kenne ich Louis Delahaije (Anm.: Nationalcoach der Niederlande) aus meinen Juniorenzeiten als er noch Bundestrainer in Deutschland war. Mir war also klar, dass es super funktionieren würde.“

Namibia Trainingslager Laufgruppe
© Petko Beier / pebe-sport.de

In den ersten Tagen vor Ort lag der Schwerpunkt für die Jungs  „erst einmal bei der Anpassung an die Höhe sowie an die unglaubliche Hitze. Als dies ganz gut funktionierte kamen zum Grundlagentraining auch die ersten Intensitäten hinzu“, berichtet Johnny. Nachdem am Anfang noch alles gut durchgezogen werden konnten, hatte er jedoch mit einer Erkältung und Wadenproblemen zu kämpfen und musste pausieren.

More than sports: Braai, Safari und richtig guter Kaffee

Namibia Trainingslager Behind the scenes
© Petko Beier / pebe-sport.de

Während man Justus Nieschlag und Jonathan Zipf bereits ziemlich gut kennt und einordnen kann, ist der Name Jan Stratmann für viele Triathlon-Fans noch neu. Der 22-Jährige ist gebürtiger Ruhrpottler aus Essen. Mittlerweile lebt und trainiert er in Potsdam und hat bereits zahlreiche Starts in der Bundesliga und im Europacup hinter sich. Begeistert berichtet Jan, genau wie Justus und Johnny von der Zeit in Afrika: „Zu den besten Momenten außerhalb des Sports zählten sicherlich die Safari im Erindi Game Reserve auf der wir nahezu alle bekannten Wildtiere, die in Afrika leben, gesehen haben und das Braai (BBQ) auf dem Anwesen eines lokalen Hobbytriathleten.“

Namibia-Trainingslager-Safari
© Petko Beier / pebe-sport.de

„Die Unterkunft, in der wir uns selbst versorgten, entsprach europäischem drei Sterne Standard“, erklärt Jan und Justus ergänzt: „Beim Kochen haben sich Johnny und ich immer mit Stefan Zachäus und Jan abgewechselt. Die obligatorische Runde Kartenspielen gab es dann natürlich immer inklusive. In der Mittagspause haben wir uns stets in unserem klimatisierten Häuschen aufgehalten, denn es war teilweise sogar zu heiß um draußen auf der Terrasse im Schatten zu sitzen.“

Geschwommen wurde in einem Freibad mit unbeheiztem 50-Meter-Pool oder im Virgin Active-Fitnessstudio mit 25-Meter-Becken, erzählt Jan und fügt mit einem lachen hinzu: „Das Studio lag direkt neben einem Einkaufszentrum, wo wir nicht nur unser Essen einkauften sondern auf Empfehlung von Richard Murray regelmäßig auch exzellenten Kaffee.“ Ja, ohne das schwarze Gold geht eben gar nichts. Und wenn der Tipp dann auch noch von einem Superstar wie Murray kommt, dann kann man auch nicht anders.

Geiles Camp,  super Training, beste Bedingungen, viel Spaß

Justus-Nieschlag-laufen
© Petko Beier / pebe-sport.de

„Ich hoffe wir können von der brutalen Kombination aus Hitze und Höhe profitieren. Voraussichtlich wird es in diesem Jahr nicht das letzte Mal sein, dass ich mit der Gruppe unterwegs gewesen bin und ich kann mir auch sehr gut vorstellen im nächsten Jahr wieder nach Namibia zurück zu kommen“, Justus Nieschlag.

Entspannt und konzentriert weiterarbeiten

Jonathan Zipf Namibia Training Schwimmen
© Petko Beier / pebe-sport.de

„Als ich die Erkältung überwunden hatte und bereits neun Tage nicht gelaufen war, probierte ich es mit lockerem Joggen auf dem Laufband. Allerdings machte die Wade immer noch Probleme und nach 100 Metern war Schluss. Die ersten Rennen in Kapstadt und Troutbeck sagte ich sofort ab und buchte die Flüge nach Hause. Dank ein paar guter Connections und Freunden bekam ich sofort einen Termin bei einem absoluten Star-Therapeuten in Sachen Faszientherapie, Hansi Friedl. Eine blockierte Hüfte auf der rechten Seite war wohl das Problem. Nun fühle ich mich schon wieder lockerer und merke wie ich die Wade wieder belasten kann. Die Form war vorher schon sehr gut, daher bin ich zuversichtlich, dass es nun wieder weitergehen kann“, Jonathan Zipf.

Viel gelernt von Weltklasse-Athleten

Namibia-Trainingslager-Radgruppe
© Petko Beier / pebe-sport.de

„Ich konnte von den deutschen Weltklasse-Jungs und meinem absoluten Vorbild Richard Murray extrem viel lernen: Angefangen beim Schlafrhythmus, über die Ernährung bis hin zum Training, der Regeneration – und natürlich dem perfekten Espresso. Für mich als jüngster Athlet war es eine geile Zeit und super Erfahrung. Ich habe extrem viel mitgenommen und habe richtig Bock auf die Saison“, Jan Stratmann.

Bildmaterial & Fotokurse von Petko Beier:

  • Vielen Dank an Petko Beier für die Bereitstellung des Bildmaterials für diesen Artikel. Für Interessierte bietet Petko regelmäßig Foto-Kurse an. Auf pebe-sport.de findet ihr eine Übersicht.

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