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Pro:blog #6 – Vorbildfunktion, Rollenverständnis und Motivationsdriver

22. Dezember 2021


Triathlonprofi Rolle Vorbild

Nicht nur das PRO:ject entwickelt sich, sondern auch unsere Sicht auf den Profisport und unser Dasein und unsere Rolle als Triathlonprofis. Ein Essay über die Chancen und Herausforderungen des Profitums.

Einleitung. Ich muss schmunzeln, als der Sohnemann vor einigen Wochen mit dem Kommentar „Papa“ auf einen vorbeirollenden Fahrradfahrer zeigt. Der Radfahrer zieht von dannen, wir widmen uns wieder der Entdeckungstour auf dem Spielplatz und ich denke mir nichts weiter dabei. Auch als Tamara ein paar Tage später erzählt, dass Eddy jeden Läufer, den er sieht, als „Papa“ assoziiert, bleibt es vorerst eine Randnotiz für mich. Süß die Kleinen. 

Das Leben besteht aus Momentaufnahmen

Was hat das jetzt bitte mit dem PRO:ject bzw. Profisein? In den vergangenen Tagen habe ich mal wieder darüber nachgedacht, was mich eigentlich motiviert Profisportler zu sein – also mein Leben und meinen Alltag auf Training, Optimierung und Leistung auszurichten. Welche Dinge machen mir daran besonders Spaß und Freude? Was treibt mich eigentlich an? Habe ich einen Grund für mein Tun?

Diejenigen, die unseren Podcast aufmerksam hören oder meine Blogs regelmäßig lesen, haben sicher mitbekommen, dass ich mich schwer damit tue, am Profisport/am Profisein einen Mehrwert, Nutzen oder Sinn im reinen Selbstzweck zu erkennen. Das Streben nach persönlicher Verbesserung, nur um herauszufinden, wie gut ich selbst werden kann, schreckt mich persönlich eher ab, als dass es mich anspornen würde. Egozentrik mag eine wichtige Tugend sein, um sein volles Leistungsvermögen abrufen zu können – für mich reicht es aber, wenn sie sich auf die Gewissenhaftigkeit im Training und den Lebensstil beschränkt.

Für meinen Teil kann ich sagen, dass es nicht eine potentiell erbrachte sportliche Leistung ist (egal ob persönliche Bestzeit oder Top-Platzierung), die mich am Ende glücklich und zufrieden genug machen würde, damit ich den betriebenen Aufwand vor mir, meiner Family und nicht zuletzt gegenüber der Pushing Limits-Community und unseren Partnern rechtfertigen könnte.

Wettkämpfe als Ziel, aber nicht als Grund für Profisport

Im Profisport dreht sich unheimlich viel um Wettkämpfe, Vergleiche, Bestleistungen. Natürlich ist ein Tag X etwas besonderes und mit Spannung verbunden. Selbstverständlich ist die Aufmerksamkeit bei einem sportlichen Showdown und Kräftemessen am größten. Zweifelsohne ist der Wettstreit das Salz in der Suppe – nicht nur für Profis, sondern auch für viele Age Grouper.

Dass ich als Profisportler an Wettkämpfen teilnehme und mich der Konkurrenz stelle, erscheint mir vollkommen logisch. Trotzdem sehe ich für mich darin nicht den Grund, um Profisport zu betreiben. Ich sehe Wettkämpfe für mich persönlich als konkrete Ziele, nicht aber als Grund für meinen Beruf als Profi. Meinen Antrieb für das PRO:ject und damit verbunden meinen Beruf würde ich so beschreiben:

Ich möchte, dass mein Tun (in diesem Fall als Profisportler und Content Creator) einen Nutzen für mich (in diesem Fall Zufriedenheit) und andere (in diesem Fall meine Family, die Community und die Partner) erfüllt.

Klares Rollenverständnis

Klingt romantisch, oder? Hätte ich ehrlicherweise vor ein paar Wochen auch selbst noch nicht so formulieren können. Wie weiter oben geschrieben, habe ich zuletzt Zeit damit verbracht, meine Rolle einerseits (neu) zu verstehen und sie andererseits zu formulieren.

Durch das PRO:ject und das Profisein kann ich meinem Sohn ein besseres Vorbild für aktiven Lebensstil sein, als nur am PC oder Telefon zu hängen. Sport hat sich noch nie so sinnvoll angefühlt.

Dank Blog und Podcast kann ich wöchentlich mehrere zehntausend Menschen erreichen, um mit Einblicken ins Profileben (Training, Mindset, Material, Ernährung, etc.) für Motivation, Inspiration oder Hilfestellung zu sorgen. Wenn via Instagram Nachrichten in unser Postfach flattern oder uns E-Mails erreichen, in denen davon berichtet wird, wie unser Content dazu führt, dass Menschen begeistert von dem Drive sind und nun selbst mit Triathlon beginnen; dass nach schweren Lebensphasen wieder neue Ziele gesteckt werden und wir zu digitalen Wegbegleitern geworden sind; oder dass Partner mit unserer Arbeit so zufrieden sind, dass sie ihr Engagement im Sport noch weiter ausbauen, dann habe ich das Gefühl, dass es wirklich etwas bringt, Profisportler zu sein.

Was ich sagen will: Als Profisportler ist man nicht nur Leistungssportler. Man kann Vorbild, Ratgeber, Motivator und noch viel mehr sein, wenn man das möchte und sich seiner Rolle bewusst ist. Natürlich sind auch diese Bereiche anstrengend, erfordern Arbeit und Zeit sowie Durchhaltevermögen. Aber wenn man sie als Ziel versteht – so wie die Teilnahme an Wettkämpfen – dann findet sich auch der Weg.

Ich wünsche euch alle schöne Weihnachten!

Bis in Kürze, euer Bocki

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1 Kommentare

  1. Lieber Bocki, ihr macht wahnsinnig tolle Arbeit bei Pushing Limits. Ich liebe deine Blogs, euren Podcast und die Videos. DANKE für so viel Engagement, Content und Motivation. DANKE für euren ehrlichen Einblick ins Profileben. Freue mich auf die nächsten Wochen und Monate des PRO:jects! Bitte weiter so!